Artikel: Emmerich – Oberhausen: Bahn arbeitet im Frühjahr weiter für den dreigleisigen Ausbau
Projektteam bündelt ab Ende März Arbeiten an Brücken, Oberleitung, Haltepunkten, Kabelkanälen und führt Kampfmittelsondierungen durch • Abwechselnde Voll- und Teilsperrung des Streckenabschnitts bis Ende Mai • Änderungen im Nah- und Fernverkehr
Die Deutsche Bahn (DB) bündelt ab Ende März zahlreiche Bauarbeiten für den dreigleisigen Ausbau der Eisenbahnstrecke zwischen Emmerich und Oberhausen. Auf dem umfangreichen Bauprogramm stehen diesmal vor allem Arbeiten an Oberleitung, Haltepunkten und Kabelkanälen. Zusätzlich sind auch Kampfmittelsondierungen entlang der 73 Kilometer langen Strecke zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet geplant. Bis Ende Mai heben die Baufachleute zudem vier neue Brücken ein und führen Modernisierungsarbeiten an sechs weiteren Brücken durch.
Die Bauarbeiten im Überblick
In Oberhausen führen Fachexpert:innen rund 130 Sondierungsbohrungen durch. Zusätzlich bauen sie im Bereich der Lindnerstraße eine Kabelquerung, die künftig für wichtige Signalkabel benötigt wird. Zwischen dem Kaisergarten und der A42 arbeiten die Baufachleute zudem auf einer Länge von rund 1,6 Kilometern an der Oberleitungsanlage, bauen alte Maste zurück und stellen insgesamt acht neue Maste auf.
In Dinslaken und Voerde stehen vor allem Brückenarbeiten im Fokus des Projektteams. An insgesamt sechs Eisenbahnüberführungen (EÜ) (EÜ Hünxer Straße, EÜ Weseler Straße, EÜ Dianastraße, EÜ Prinzenstraße, EÜ Steinstraße und EÜ Bahnhofstraße) sind die Baufachleute aktiv und führen wichtige Arbeiten, wie z.B. Betonierarbeiten durch. Außerdem heben die Fachexpert:innen während der Bauphase insgesamt drei neue Bauwerke ein: Die EÜ Grenzstraße für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen sowie die EÜ Holthauserbach werden rund um Ostern mit Hilfe von Spezialfahrzeugen millimetergenau eingefahren. Ende Mai folgt dann der Einhub der „Tierquerungshilfe“ nahe des Hammwegs. Neben den Brückenarbeiten arbeiten die Fachexpert:innen auch weiter an der Oberleitungsanlage zwischen Dinslaken und Voerde sowie an den beiden Bahnhöfen.
In Wesel fokussieren die Baufachleute sich auf die Brückenarbeiten im Bereich der Willy-Brandt-Straße (B8). Bereits seit Mitte Februar rollen hier die Bagger. In den nächsten Wochen finden hier vor allem Arbeiten an der Oberleitungsanlage statt. Der Abriss des Bauwerks ist für April geplant. Die DB hat den Bauablaufplan für den Neubau der Brücke so optimiert, dass sich die Bauzeit von mehreren Jahren auf nur wenige Monate reduziert. Neben den Brückenarbeiten stehen in Wesel auch Kampfmittelsondierungen an.
Auch in Rees-Haldern steht ein Brückeneinhub an: Die neue rund 20 Meter lange Brücke am Brahmelsgraben wird im April mit Hilfe eines mobilen Großkrans an Ort und Stelle gebracht. Die Brücke dient neben der Unterführung des Brahmelsgrabens auch zur Biotopvernetzung für Amphibien, Reptilien und kleinere Säugetiere. Zeitgleich bündeln die Baufachleute in Rees-Haldern auch Oberleitungsarbeiten, Kabeltiefbauarbeiten, Schallschutzarbeiten sowie Bahnsteigarbeiten am Haltepunkt Haldern.
Zwischen Empel-Rees und Emmerich finden während der Bauzeit vorrangig Kampfmittelsondierungen statt. Im gesamten Bauabschnitt führen die Fachexpert:innen dabei mehr als 10.000 Bohrungen durch.
Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden. Wir bitten die Reisenden und die Anwohnenden um Verständnis.
Auswirkungen auf den Zugverkehr
Für die umfangreichen Bauarbeiten muss der Streckenabschnitt zwischen Arnhem Centraal (NL) und Oberhausen in der Zeit von Freitag, 31. März bis Freitag, 26. Mai abwechselnd teil- und vollgesperrt werden. Es kommt zu folgenden Änderungen im Nah- und Fernverkehr:
Vollsperrung der Strecke zwischen Oberhausen Hbf und Arnhem Centraal (NL)
- Freitag, 31. März (21 Uhr) bis Sonntag, 16. April (23:59 Uhr)
- An den Wochenenden 21. bis 23. April, 28. bis 30. April und 5. bis 7. Mai (jeweils von Freitag (21 Uhr) bis Sonntag (23:59 Uhr))
- Freitag, 12. Mai (21 Uhr) bis Montag, 15. Mai (21 Uhr)
- Sonntag, 21. Mai (6 Uhr) bis Freitag, 26. Mai (21 Uhr)
Nahverkehr
Die Züge der Linien RE 5 (National Express, RRX), RE 19 (VIAS) und RE 49 (DB Regio) enden bereits in Oberhausen Hbf. Als Ersatz verkehren Busse mit Halt an allen Zwischenstationen zwischen Oberhausen Hbf und Wesel bzw. Emmerich. Zusätzlich verkehren Expressbusse (ohne Zwischenhalt) zwischen Dinslaken und Duisburg Hbf sowie zwischen Wesel und Oberhausen Hbf. Außerdem sind Expressbusse mit Halt nur in Oberhausen Hbf, Wesel, Emmerich, Emmerich-Elten, Zevenaar und Arnhem Centraal im Einsatz. In Oberhausen Hbf besteht Anschluss an die Züge der Linien RE 5 (RRX) und RE 19, in Emmerich kann zwischen den Expressbussen und den Bussen mit Halt an allen Zwischenstationen umgestiegen werden. Die Strecke zwischen Bocholt und Wesel wird ebenfalls durch Busse des Schienenersatzverkehrs ersetzt.
Fernverkehr
Die Züge der zweistündlich verkehrenden ICE-Linie Amsterdam–Utrecht–Düsseldorf–Köln–Frankfurt werden zwischen Utrecht und Köln umgeleitet, die Halte in Arnhem, Oberhausen, Duisburg und Düsseldorf entfallen. Ersatzweise halten die Züge in s-Hertogenbosch, Venlo und Mönchengladbach. Die Fahrzeit zwischen Amsterdam und Köln verlängert sich infolge der Umleitung um rund 30 Minuten.
Teilsperrung der Strecke zwischen Oberhausen Hbf und Arnhem Centraal
- Montag, 17. April (0 Uhr) bis Freitag, 21. April (21 Uhr)
- Montag, 24. April (0 Uhr) bis Freitag, 28. April (21 Uhr)
- Montag, 1. Mai (0 Uhr) bis Freitag, 5. Mai (21 Uhr)
- Montag, 8. Mai (0 Uhr) bis Freitag, 12. Mai (21 Uhr)
Die Züge der Linie RE 19 (VIAS) können mit leichten Fahrzeitänderungen planmäßig verkehren. Die Linien RE 5 (National Express, RRX) sowie RE 49 (DB Regio) enden bereits in Oberhausen Hbf. Als Ersatz verkehren Busse mit Halt an allen Zwischenstationen zwischen Oberhausen Hbf und Wesel. Zusätzlich sind Expressbusse (ohne Zwischenhalt) zwischen Dinslaken und Duisburg Hbf sowie zwischen Wesel und Oberhausen Hbf im Einsatz.
Fernverkehr
Die Züge der zweistündlich verkehrenden ICE-Linie Amsterdam–Utrecht–Düsseldorf–Köln–Frankfurt werden zwischen Utrecht und Köln umgeleitet, die Halte in Arnhem, Oberhausen, Duisburg und Düsseldorf entfallen. Ersatzweise halten die Züge in s-Hertogenbosch, Venlo und Mönchengladbach. Die Fahrzeit zwischen Amsterdam und Köln verlängert sich infolge der Umleitung um rund 30 Minuten.
Zusätzliche Hinweise
- In der Zeit von Montag, 15. Mai bis Freitag, 20. Mai fahren die Fernverkehrszüge ohne Einschränkungen. Auch die Nahverkehrslinien RE 5, RE 19 und RE 49 können in dieser Zeit (ausgenommen 15. Mai) wie gewohnt verkehren.
- Während der Bauarbeiten kommt es auch zu Einschränkungen auf der Linie RE 44 (RheinRuhrBahn):
- Freitag, 28. April (21 Uhr) bis Sonntag, 30. April (23:59 Uhr)
- Freitag, 5. Mai (21 Uhr) bis Sonntag, 7. Mai (23:59 Uhr)
- Freitag, 12. Mai (21 Uhr) bis Sonntag, 14. Mai (23:59 Uhr)
- Sonntag, 21. Mai (6 Uhr) bis Freitag, 26. Mai (21 Uhr)
Die Züge fallen zwischen Duisburg Hbf und Bottrop Hbf aus. Als Ersatz verkehren Busse mit Halt an allen Zwischenstationen.
- Montag, 1. Mai (0 Uhr) bis Freitag, 5. Mai (23:59 Uhr)
- Montag, 8. Mai (0 Uhr) bis Freitag, 12. Mai (23:59 Uhr)
- Montag, 15. Mai (0 Uhr) bis Samstag, 20. Mai (23:59 Uhr)
Die Züge fallen zwischen Duisburg Hbf und Oberhausen Hbf aus. Als Ersatz verkehren Busse.
- Hinweis an die Redaktionen: Die DB führt die aktuell laufenden Arbeiten zwischen Duisburg und Oberhausen auch nach dem 31. März fort. Es kommt daher in den Osterferien auch zu Auswirkungen für Bahnkund:innen zwischen Duisburg und Essen. Wir informieren hierüber noch gesondert in den nächsten Tagen.
Allgemeines zur Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen
Die rund 73 Kilometer lange Strecke Emmerich–Oberhausen ist ein Teilstück des wichtigen europäischen Güterverkehrskorridors von Rotterdam nach Genua. Durch den stetig wachsenden Güter- und Personenverkehr hat die zweigleisige Strecke ihre Leistungsgrenze erreicht. Ziel des durchgehenden dreigleisigen Ausbaus ist es, die Streckenkapazität zu erweitern und die betrieblichen Abläufe zu optimieren. Damit wird die Qualität des gesamten Schienenverkehrs der Region, auch des Nahverkehrs, langfristig gesteigert und die wirtschaftliche Bedeutung des Ruhrgebiets gestärkt. Weiterer Vorteil des Ausbauvorhabens ist die Umsetzung von Schallschutzmaßnahmen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.emmerich-oberhausen.de