Standortsuche abgeschlossen: Keine geeignete Fläche für neues ICE-Werk im Raum Nürnberg

Drehgenehmigung Drehgenehmigung
FAQ FAQ Mediathek Mediathek Kundenkontakt Kundenkontakt
13. April 2023, 11:45 Uhr
Nürnberg

Artikel: Standortsuche abgeschlossen: Keine geeignete Fläche für neues ICE-Werk im Raum Nürnberg

Die Deutsche Bahn (DB) hat ihre umfangreiche Standortprüfung zum Bau eines neuen ICE-Instandhaltungswerks im Raum Nürnberg abgeschlossen. Das Fazit: In der Region gibt es keine Standorte, die sich für ein neues ICE-Werk eignen. Das zeigen die Ergebnisse aus dem Raumordnungsverfahren durch die Regierung von Mittelfranken und die Bilanz der Erkundungsuntersuchungen der DB auf dem sogenannten MUNA-Gelände in Feucht

Seit Herbst 2020 hatte die DB knapp 100 mögliche Standorte für ein neues ICE-Werk im Raum Nürnberg geprüft. Drei Standorte brachte die DB bei der Regierung von Mittelfranken ins Raumordnungsverfahren ein. Als raumverträglich hat die Behörde im Februar einzig den Standort MUNA Feucht bewertet, die Flächen Allersberg und MUNA Süd schieden aus. Nun steht fest: Auch der Standort MUNA Feucht bietet angesichts einer ökologisch hochwertigen und geschützten Fläche keine Erfolgsaussichten auf eine Baugenehmigung für ein neues Instandhaltungswerk. Sie hätten nur bestanden, wenn ein zwingender Sanierungsbedarf nachgewiesen worden wäre und eine Kampfmittelräumung hätte folgen müssen. Die DB hatte das Gelände der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt (MUNA), auf dem im und nach dem 2. Weltkrieg Munition produziert, gelagert und entschärft wurde, in den vergangenen Monaten intensiv geprüft und Erkundungen zum Grundwasser und zu Kampfmitteln durchgeführt. Im Ergebnis ergibt sich kein Sanierungsbedarf.

Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern: „Leider bieten uns die Rahmenbedingungen keine Aussicht auf einen erfolgreichen Bau des Werks in der Bahnregion Nürnberg. Wir haben schlicht keinen geeigneten Standort für unser Werk mit vielen hundert hochwertigen Industriearbeitsplätzen gefunden. Das bedauern wir sehr. Wir bedanken uns bei all denjenigen, die uns im Projekt unterstützt haben.“

Carsten Burmeister, Projektleiter von DB Fernverkehr: „Unsere Standortsuche im Raum Nürnberg war sehr gründlich. Auch die Regierung von Mittelfranken hat bestätigt, dass in der Region keine Brachflächen oder andere offensichtliche Alternativen existieren. Meinem Team und mir bleibt deshalb nach mehr als zwei Jahren intensiver Arbeit leider nichts anderes übrig, als die Planungen für ein ICE-Werk im Raum Nürnberg einzustellen.“


ICE-Werke für die Verkehrswende nötig

Um die Verkehrswende in Deutschland voranzubringen, erweitert die DB ihre ICE-Flotte in den nächsten Jahren stark. Bis 2029 investiert die DB rund zehn Milliarden Euro in neue Züge. In diesem Jahr baut die DB ihre ICE-Flotte auf knapp 400 Züge aus, bis 2029 werden es 450 sein. 2023 wird dabei ein Rekordjahr, was den Zugang neuer Züge angeht – im Schnitt drei pro Monat. Um die vielen neuen Züge zu warten, zu reparieren und zu reinigen, müssen die Kapazitäten auch in der Instandhaltung erweitert werden. So baut die DB derzeit unter anderem in Dortmund und Cottbus neue Werke für ihre Züge. Weitere Werke werden ausgebaut. Nachdem ein ICE-Werk in der Region Nürnberg ausscheidet, prüft die DB dafür nun alternative Optionen.