Die Rückkehr der Atlas-Skulptur

Artikel: Die Rückkehr der Atlas-Skulptur

Solange die Anwohner:innen in Hamburg-Wilhelmsburg zurückdenken konnten, stand schon immer eine mysteriöse Skulptur in ihrem Quartier: Der sogenannte „Atlas-Mann“. Das dort zuständige Wohnungsunternehmen Vonovia hat die Skulptur umfassend restaurieren lassen und sie der Deutschen Bahn zurückgegeben. Über die Skulptur und ihre lange Reise.

Der Atlas-Mann

Eine Figur aus der griechischen Mythologie, auf einem Stein sitzend, mit einer geschulterten Weltkugel, die er mit beiden Händen stützt. Scheinbar aus Raum und Zeit gerissen, hatte er seinen Platz in einem kleinen Teich – für Spazierende gut sichtbar, aber nicht zugänglich. Zwei Jahre Recherche ergaben, dass die Skulptur ursprünglich mit einer zweiten baugleichen Figur auf der historischen Achse der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofes stand.

Bombenangriffe zerstörten den Hauptbahnhof im zweiten Weltkrieg – beide Figuren wurden dabei beschädigt und in Sicherheit gebracht. Eisenbahner:innen fertigten Jahre später aus den beiden Skulpturen eine und brachten den Atlas in die damalige Eisenbahnersiedlung in Wilhelmsburg, welche später an die Vonovia verkauft wurde.

Historie Hamburg Hauptbahnhof

Die Wandelhalle wurde in der Nachkriegszeit provisorisch wieder errichtet, bis sie in den 1980er Jahren aufgrund starker Schäden geschlossen und abgerissen werden musste. Später wurde sie originalgetreu wieder aufgebaut und mit Aufnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland im Juni 1991 wiedereröffnet. Die neue Wandelhalle mit zahlreichen Geschäften und Restaurants war bundesweit die erste in dieser Form in deutschen Bahnhöfen.

Der Hamburger Hauptbahnhof ist heute der wichtigste und größte Bahnhof in Norddeutschland. Am 6. Dezember 1906 nahm er seinen Betrieb auf. Täglich nutzen heute rund 550.000 Reisende und Besucher den etwa 50.000 Quadratmeter großen Bahnhof. Damit ist er mit dem Pariser Gare du Nord einer der meistfrequentierten Bahnhöfe Europas. Auf 14 Gleisen verkehren täglich mehr als 800 Züge des Fern- und Nahverkehrs und rund 1.200 S-Bahnen.

Zahlen, Daten, Fakten Bahnhof gesamt:

  • Einweihung 6. Dezember 1906
  • Architekten: Oberbaurat Caesar und das Architektengremium Reinhardt/Süßenguth aus Berlin
  • 1949 - 1952 Instandsetzung nach Kriegsende
  • 1974 – 1980 Modernisierung
  • 1991 Eröffnung der Wandelhalle
  • 1991 Aufnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs ab Hamburg
  • Maße Empfangsgebäude:
  • 206 Meter Gesamtlänge
  • 135 Meter Gesamtbreite
  • 37 Meter Höhe der Empfangshalle
  von

Das gemeinsame Projekt „die Rückkehr der Atlas-Skulptur“

Da die Skulptur identitätsstiftend für den Hamburger Hauptbahnhof ist, hat Vonovia entschieden, sie umfassend zu restaurieren und der Deutschen Bahn zurückzugeben.


Ein Wahrzeichen des Hamburger Hauptbahnhofs kehrt an seinen ursprünglichen Heimatort zurück. Hier steht sie noch bis September in der großen Wandelhalle und wird anschließend wieder hoch auf dem Dach des Bahnhofs angebracht. 

Bilder vom Transport der rund 2,8 Meter großen und 270 Kilogramm schweren Atlas-Skulptur:

  von

Inzwischen ist die 2,80 Meter große und 270 Kilogramm schwere Atlas-Skulptur nach 80 Jahren an ihren Stammplatz auf dem Dach des Hamburger Hauptbahnhofs zurückgekehrt. Die Installation erfolgte in der Nacht.

Seit dem 28. September überwacht die Atlas-Skulptur Hamburg wieder vom Giebel des Bahnhofs am Ausgang Glockengießerwall:


  von