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Bühne München

24. April 2024, 14:00 Uhr
München

Artikel: Baubeginn für den ersten Tunnel der 2. Stammstrecke

Tunnelanstich zum Rettungsschacht 3 im Arnulfpark • 34 Meter tiefer Tunnel soll bei Störungen als Fluchtweg dienen • Aushub füllt zweieinhalb Olympische Schwimmbecken • Neun Tunnel insgesamt in Planung

Mit einem symbolischen Tunnelanschlag am Rettungsschacht 3 ist heute der erste Tunnelbau der 2. Stammstrecke gestartet. Das Rettungsbauwerk mit bis zu 34 Metern Tiefe und einer Gesamtlänge von 55 Metern an der Münchner Hackerbrücke (Erika-Mann-Straße im Arnulfpark) soll den Fahrgästen bei einer Störung als Fluchtweg dienen. Tunnelpatin ist Bärbel Fuchs von der Bayrischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Sie soll den Mineuren als irdische Vertreterin der Heiligen Barbara (Schutzpatronin der Bergleute) während der Bauphase Glück und Schutz bringen.  

„Mit dem Tunnelanstich zum Rettungsschacht haben wir eine neue Phase bei einem der größten Infrastrukturprojekte Deutschlands erreicht. Denn die Tunnelbauten sind das Herzstück der 2. Stammstrecke. Unsere Mineure setzen ihre Füße dorthin, wo noch kein Mensch gewesen ist. Das macht ihre Arbeit so spannend, aber natürlich auch herausfordernd. Mein Respekt und ein Glückauf gehen deshalb an unsere Kolleg:innen unter Tage“, sagt Gesamtprojektleiter Kai Kruschinski-Wüst.  

Der Rettungsschacht 3 („Bärbel-Tunnel“) ist einer von insgesamt neun Tunneln der 2. Stammstrecke: vier Verkehrstunnel, zwei Rettungstunnel, zwei Rettungsschächte (RS3 und RS7) sowie ein Verbindungsstollen vom Marienhof zu den U-Bahn-Linien U3/U6. Hinzu kommen 16 Querverbindungen.  

Rettungsschacht 3 wird unter Druckluft in bergmännischer Bauweise hergestellt. Dabei wird der Tunnelquerschnitt mit einem elektrisch betriebenen Hydraulikbagger aus dem Untergrund gelöst und anschließend mit Spritzbeton- und Ortbetonschalen gesichert. Zum Einsatz kommen etwa 120 Spezialist:innen aus ganz Europa, die in einem Schichtsystem 7 Tage die Woche rund um die Uhr arbeiten.  

Weil Rettungsschacht 3 elf Gleise im Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs unterquert, überwacht die DB diesen sensiblen Bereich durch rund 2.000 Messpunkte. Zudem senkt die DB den Grundwasserspiegel im Baubereich mit Hilfe von 21 Brunnen temporär ab. Insgesamt werden für das Bauwerk rund 4.500 m3 Erdreich ausgehoben. Das entspricht in etwa dem Volumen von zweieinhalb Olympischen Schwimmbecken.  

Mit der 2. Stammstrecke München wollen DB, Stadt, Freistaat und der Bund die S-Bahn in München leistungsstärker, zuverlässiger und attraktiver machen und mehr Verkehr auf die umweltfreundliche Schiene verlagern. Dafür wird eine zweite S-Bahn-Stammstrecke auf rund zehn Kilometern und in bis zu 48 Metern Tiefe zwischen Laim und Leuchtenbergring gebaut. Die DB wird das Projekt nach derzeitiger Planung zwischen 2035 und 2037 in Betrieb nehmen. 

Tunnelpatin Bärbel Fuchs beim Tunnelanschlag zum Rettungsschacht 3 der 2. Stammstrecke.
Tunnelpatin Bärbel Fuchs
Erste Arbeiten -Tunnelanstich 2. Stammstrecke


23. April 2024, 14:30 Uhr
München

Artikel: Mit der S-Bahn zur Landesgartenschau: Barrierefrei modernisierter Bahnhof Heimstetten wirft sich in Schale

Bahnhof erhält Signet „Bayern Barrierefrei“ • Station und Umfeld bunt gestaltet und bepflanzt • S-Bahn München ist Mobilitätspartner

Pünktlich zum Start der Landesgartenschau hat sich der frisch modernisierte und barrierefrei ausgebaute Bahnhof Heimstetten für die Fahrgäste herausgeputzt. Die Station liegt nur wenige Gehminuten vom Ausstellungsgelände entfernt und bindet es damit perfekt an die S-Bahn an, die Mobilitätspartnerin der Landesgartenschau ist. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter übergab am Bahnhof heute das Signet „Bayern Barrierefrei“ und informierte gemeinsam mit S-Bahn-Chef Heiko Büttner, Bahnhofsmanagerin Mareike Schoppe und Kirchheims Bürgermeister Stephan Keck über den modernisierten und umgestalteten Bahnhof und die Mobilitätspartnerschaft. In den barrierefreien Ausbau der Station flossen rund 10 Millionen Euro.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Heimstetten ist ein wichtiger Baustein für eine attraktive S-Bahn München, von der alle Fahrgäste profitieren. Zuständig für den barrierefreien Ausbau ist der Bund. Trotzdem beteiligen wir uns als Freistaat freiwillig und haben mit unserem Bayern-Paket den Ausbau von insgesamt 13 S-Bahnhöfen ermöglicht, wie etwa hier in Heimstetten. Von den rund 10 Millionen Euro Gesamtkosten übernimmt der Freistaat knapp acht Millionen Euro. Ich freue mich, dass der Ausbau nun pünktlich zur Landesgartenschau abgeschlossen ist!“

S-Bahn-Chef Heiko Büttner, DB Regio: „Rund 90 Prozent unserer S-Bahn-Fahrgäste profitieren bereits von einem stufenfreien Zugang – jetzt auch in Heimstetten. Die Landesgartenschau ist damit die erste in Bayern, die barrierefrei mit der S-Bahn erreichbar ist. Deshalb sind wir stolz, Mobilitätspartner der Landesgartenschau zu sein und zeigen dies auch mit einem bunt gestalteten S-Bahn-Zug, der als Botschafter durch die Region rollt.“

Bahnhofsmanagerin Mareike Schoppe, DB InfraGO: „Dank des finanziellen Engagements von Bund und Freistaat beim barrierefreien Ausbau sind immer mehr Bahnhöfe stufenfrei. Die Station Heimstetten hat zentrale Bedeutung für die Anreise zur Landesgartenschau mit der klimafreundlichen Bahn und unterstreicht das mit ihrer farbenfrohen und Bepflanzung auch optisch. Mit attraktiven und barrierefreien Bahnhöfen sorgen wir für eine starke Schiene in der Region.“

Kirchheims Bürgermeister Stephan Keck: „Der Bahnhof Heimstetten ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für unsere Mobilität im Ort. Je attraktiver das Bahnfahren wird, desto größer ist unser Beitrag zum Umweltschutz und zur Entlastung der Straßen. Mit den Maßnahmen der Deutschen Bahn zur ganzheitlichen Gestaltung des Bahnhofs Heimstetten sind wir auf dem richtigen Weg.“

Bei der Übergabe des Signets am Bahnhof Heimstetten: Ernst Weidenbusch, Stellvertreter des Landrats, Heiko Büttner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn München, Maximilian Böltl, Abgeordneter des bayerischen Landtags, München-Land Nord, Christian Bernreiter, Staatsminister für Wohnen Bau und Verkehr, Mareike Schoppe, Bahnhofsmanagerin, DB InfraGO, Stephan Keck, Erster Bürgermeister der Gemeinde Kirchheim-Heimstetten (von links nach rechts)

DB hat die Station barrierefrei modernisiert und farblich gestaltet

Im Rahmen der Modernisierung hat die DB die Bahnsteige sowie die Unterführung und Zugänge erneuert, ein neues Bahnsteigdach gebaut und die gesamte Ausstattung modernisiert. Mit zwei neuen Aufzügen und Rampen kommen Fahrgäste stets stufenfrei zur S-Bahn. Ein Blindenleitsystem rundet den barrierefreien Ausbau ab. Ein besonderes Augenmerk galt im Rahmen der ganzheitlichen Entwicklung des Bahnhofs und seines Umfeldes einer ansprechenden Gestaltung, die die Umgebung aufgreift: So erinnern das bunte Fliesenmuster in der Unterführung und die ganz in grün gehaltenen Außenflächen an eine Blumenwiese und nehmen so auf die Landesgartenschau Bezug. Auch die Begrenzung zwischen Bahnsteig und Kindergarten hat die DB neu gestaltet und in hellen Farbtönen gehalten. Rund um den Bahnsteig sind mehrere Beete mit Blumen und Gräsern angelegt. Gemeinsam mit der Gemeinde, der Landesgartenschau und dem Gymnasium Kirchheim ist zudem der Vorplatz aufgewertet worden: Außenmöbel mit Hochbeeten und Sitzbänken sorgen für ein attraktiveres Erscheinungsbild. Bei der Bepflanzung der Beete helfen die Schüler:innen des Gymnasiums Kirchheim tatkräftig mit.

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Ein bunt gestalteter S-Bahn-Zug als Botschafter der Landesgartenschau

Nicht nur der Bahnhof, sondern auch ein kompletter S-Bahn-Zug hat sich zur Landesgartenschau mit 350 Quadratmeter Spezialfolie bunt geschmückt. Seit Kurzem ist das Fahrzeug als Botschafter für die Mobilitätspartnerschaft zwischen Landesgartenschau und S-Bahn sowie für eine lebenswerte grüne Region im gesamten Netz unterwegs. Von einer klimafreundlichen Anfahrt profitieren auch die Besucher:innen und erhalten bei Anreise mit dem öffentlichem Nahverkehr 1 Euro Rabatt auf den Eintrittspreis. Außerdem gibt es an drei Tagen auf dem Gartenschaugelände die S-Bahn zum Anfassen: Am Samstag, 25. Mai, Sonntag, 7. Juli, und Samstag, 3. August können Interessierte etwa in einem Simulator selbst eine S-Bahn steuern und mit Mitarbeitenden ins Gespräch kommen.

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Fotos der Veranstaltung und des Bahnhofs können hier abgerufen werden::


24. April 2024, 11:00 Uhr
Nürnberg/Berlin

Artikel: DB Museum Nürnberg: Ausstellung „Unter Druck“ zeigt die Geschichte der Zugtoilette

Geschichte der Zugtoilette in 150 Exponaten, Dokumenten und Fotografien • spannende gesellschaftliche Aspekte und kuriose Geschichten • vielfältiges Rahmenprogramm mit Quizabend, Sommerferienprogramm, Vorträgen u.v.m.

2024 wagt das DB Museum buchstäblich einen Blick über den Toilettenrand: Das Nürnberger Haus eröffnet am 26. April 2024 seine neue Sonderausstellung „Unter Druck. Die Geschichte der Zugtoilette“. In acht Themenbereichen mit rund 150 Exponaten, Dokumenten und Fotografien wird die Entwicklung der Zugtoilette von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis heute nacherzählt. Gezeigt werden unter anderem der Nachttopf aus Reichskanzler Otto von Bismarcks Salonwagen, ein Modell eines Fäkalien-Transportwagens, Toiletten in Original- und Miniaturgröße, ein zukunftsweisender Bioreaktor und viele Geschichten zum Schmunzeln. 

Museumsdirektor Dr. Oliver Götze: „Zugtoiletten kennt jede und jeder, und wahrscheinlich hätten fast alle Museumsgäste heikle Geschichten zu diesem Thema zu berichten. Neben diesen persönlichen Anknüpfungspunkten bieten wir mit „Unter Druck“ eine unterhaltsame Reise durch die Toilettengeschichte und beleuchten darüber hinaus sozialgeschichtliche Aspekte wie Standesdünkel, den Berufsstand der „Dienstfrau“, Republikflucht oder Schmuggel.“  

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Hintergrundinformationen zur Sonderausstellung:

Von der Bahnreise ohne Toilette bis zur Einführung des geschlossenen Systems 

Verreiste man in der Anfangszeit der Eisenbahn mit dem Zug, musste auf den Komfort einer Toilette meist verzichtet werden. Wer sich während einer Bahnfahrt erleichtern wollte, behalf sich zunächst eher auf unkonventionelle Weise oder wartete notgedrungen auf den nächsten, ausreichend langen Halt des Zuges an einer Station. An größeren Bahnhöfen etablierten sich daher schon früh sogenannte „Perron-Abtritte“ direkt an den Bahnsteigen.  

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts verhalfen ein stetig wachsendes Streckennetz sowie neue Wagentypen dem „Abort“ zum Durchbruch. Immer mehr Bahnverwaltungen begannen in den Personenzügen zunächst Gepäckwagen mitzuführen, die eigens mit ein oder zwei Toiletten ausgestattet waren. Das Resultat: eine Verweildauer im Toilettenwagen bis zum nächsten Halt, denn Durchgangswagen gab es damals bei den wenigsten Eisenbahnen. Sie verbreiteten sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und läuteten damit einen wichtigen Entwicklungsfortschritt der Zugtoilette ein: Die Fallrohrtoilette – das „Plumpsklo“ der Bahn – etablierte sich in allen gängigen Wagentypen und blieb fortan über ein Jahrhundert lang Standard. Erst Ende der 1980er Jahre begann der schrittweise Umstieg auf das geschlossene System wie wir es heute kennen. Bis dahin wurden Toilettenabwässer direkt auf das Gleisbett abgelassen. 

Nicht von gestern: Einrichtung und Gestaltung der Zugtoilette 

Nicht nur die technische Ausstattung, sondern auch die Einrichtung und Gestaltung der Zugtoilette wandelten sich stetig. Um 1900 orientierte sich die Toilettengestaltung noch an der häuslichen Toilette und unterschied sich je nach Wagenklasse, Zuggattung und Geschlecht. Geschlechtergetrennte Toiletten gehörten erst wesentlich später der Vergangenheit an. Im Laufe der Zeit veränderten sich auch Form, Funktion und Materialen der Zugtoilette. Ab der Nachkriegszeit wurden Holz und Keramik zunehmend durch Kunststoffe – später auch durch Edelstahl – ersetzt. Die Zugtoilette wurde pflegeleichter und hygienischer. Auch die Barrierefreiheit der Toiletten hielt ab Mitte der 1980er Jahre bei den Eisenbahnen in Deutschland Einzug. Es entstanden größere, rollstuhlgerechte Toilettenkabinen sowohl bei der Deutschen Bundesbahn als auch bei der Reichsbahn in der DDR. 

Von Schamgefühl, Schmuggel und Schmunzlern 

Neben der technischen und gestalterischen Entwicklung der Zugtoilette zeigt „Unter Druck“ eine Vielzahl ungewöhnlicher Begebenheiten rund um das stille Örtchen im Zug sowie spannende gesellschaftliche Aspekte. Auf Schamgefühl, Standesdünkel und Schmuggel trifft der Ausstellungsbesuchende dabei genauso wie auf geheimdienstliche Tätigkeiten und Republikflucht. Hinzu kommen unterhaltsame Geschichten aus den sozialen Medien und kuriose „Fundstücke“ aus der Zugtoilette. Interaktive Exponate erläutern die Funktionsweise der Fallrohrtoilette, enthüllen die besten Geheimverstecke in der Toilettenkabine oder machen mit Hilfe von Sound-Installationen die Ausstellung zu einem Erlebnis für (fast) alle Sinne.  

Aktionen rund um die Ausstellung „Unter Druck“ 

Umfangreiches Rahmenprogramm und Mitmachheft für Familien  

Für Familien und Kinder ab sechs Jahren bietet das DB Museum ein kostenloses Mitmachheft zum spielerischen Erkunden der Ausstellung an. Daneben ermöglicht ein umfangreiches Begleitprogramm einen Einblick in den Facettenreichtum des Ausstellungsthemas. Während des Sommerferienprogramms können Kinder mit Toilettenpapier basteln (6. und 7.8.), zudem sind Workshops zur Seifenherstellung geplant. Zum Welttoilettentag wird in Kooperation mit regionalen und überregionalen Partnern ein buntes Programm rund um die Toilette geboten (23.11.). Der Nürnberger Quiz-Master Big Kev lädt zum Toiletten-Quiz (23.7.) und Führungen des Ausstellungsteams beleuchten spannende Einzelaspekte und geben Einblicke in den Entwicklungsprozess der Ausstellung (28.4., 12.5. und 10.11.). 

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm unter dbmuseum.de/unterdruck  


Deutsche Bahn Stiftung  

Das DB Museum mit seinen Standorten in Nürnberg, Halle (Saale) und Koblenz hütet unter dem Dach der Deutsche Bahn Stiftung das historische Erbe der deutschen Eisenbahn. Die Deutsche Bahn Stiftung wurde 2013 als gemeinnützige Unternehmensstiftung der Deutschen Bahn AG gegründet und ist deutschlandweit in den Schwerpunkten Bildung, Integration und Ehrenamt aktiv. 



08. April 2024, 14:45 Uhr
München

Artikel: Für eine starke Schiene in Bayern: Generalsanierung startet 2026 im Freistaat 

Gebündelte Erneuerung von Infrastruktur und Bahnhöfen für mehr Qualität und Kapazität • insgesamt sieben Generalsanierungen in Bayern bis 2030 • Die Strecke Nürnberg – Regensburg macht 2026 den Anfang

Für mehr Qualität und Kapazität im Schienennetz plant die Deutsche Bahn (DB) in den kommenden Jahren die Generalsanierung von 40 besonders belasteten Strecken. Den Auftakt macht ab Juli 2024 die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Innerhalb von fünf Monaten Sperrpause wird die 70 Kilometer lange Strecke komplett saniert, der Personenverkehr durch Busse ersetzt oder – wie der Güterverkehr – umgeleitet. Nach ähnlichem Muster stehen ab 2026 auch sieben wichtige Bahnstrecken in Bayern auf der Agenda. 

Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern: „Das Schienennetz in Deutschland ist hoch belastet. Immer mehr Verkehr ballt sich auf einer Infrastruktur, die zum Teil überaltert und daher störanfällig ist. Darunter leidet die Pünktlichkeit. Das gilt besonders auf den am stärksten belasteten Abschnitten. Daher ist die Generalsanierung genau dieser Korridore dringend erforderlich.” 

Ziel ist es, die Infrastruktur innerhalb eines möglichst kurzen Zeitraums komplett zu erneuern. Dazu gehören Schwellen und Schotter, Gleise und Weichen, Signale und Stellwerke ebenso wie die Bahnhöfe. Das bedeutet: Die Strecke wird einmal gesperrt, statt wie bisher viele kleinere Einzelarbeiten zu realisieren. Anschließend sind in der Regel für mehrere Jahre keine größeren Bauarbeiten mehr erforderlich. Zudem werden die generalsanierten Abschnitte deutlich leistungsfähiger, erhalten einen erstklassigen Ausrüstungsstandard und werden für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft vorbereitet. 

Den Anfang in Bayern macht die Strecke Nürnberg – Regensburg im ersten Halbjahr 2026. Während der fünfmonatigen Sperrung von Februar bis Juni werden rund 80 Kilometer Gleise, 60 Kilometer Oberleitung und 40 Weichen auf der Strecke erneuert. Hinzu kommen die Sanierung des Deininger Damms bei Neumarkt sowie die Sanierung einer Brücke bei Burgthann. An zahlreichen Verkehrsstationen zwischen Nürnberg und Regensburg werden Arbeiten stattfinden, um zukünftig den Aufenthalt der Reisenden aufzuwerten. Zur neuen Ausstattung gehören unter anderem moderne Bahnsteigdächer und Wegeleitsysteme, Wetterschutzhäuser sowie die Barrierefreiheit. 

In der zweiten Jahreshälfte 2026 folgt dann die Generalsanierung der Strecke Obertraubling (bei Regensburg) – Passau. Auch hier finden wichtige Arbeiten an Gleisen, Weichen, Oberleitungen und Bahnhöfen statt. Zudem werden mehrere Stellwerke erneuert sowie eine Langsamfahrstelle in einem Moorgebiet bei Osterhofen beseitigt.  

2027 plant die Bahn die Generalsanierungen der Strecken München – Rosenheim und Rosenheim – Salzburg. Ein Fokus der Arbeiten auf den beiden Strecken wird die Modernisierung der insgesamt 13 Verkehrsstationen sein. Anfang 2028 saniert die DB dann die Strecke Würzburg – Nürnberg. Den Abschluss machen die Strecken Würzburg – Ansbach – Treuchtlingen und Ulm – Augsburg im Jahr 2030.  

In den kommenden Wochen und Monaten wird das Konzept für die Generalsanierungen in Bayern gemeinsam mit den Beteiligten und Partnern weiter ausgearbeitet. Außerdem stimmt die DB mit Land und Kommunen sowie den Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verbänden ein umfangreiches Verkehrskonzept für die Reisenden ab. Dieses sorgt dafür, dass für die Fahrgäste während der Bauphasen ein qualitativ hochwertiger Ersatzverkehr mit Bussen und Umleiterverkehre zur Verfügung stehen und Güter weiter an ihre Ziele gelangen.  


15. April 2024, 13:30 Uhr
Aschaffenburg

Artikel: Kleine Maßnahmen, große Wirkung: Deutsche Bahn sorgt für mehr Kapazität und Pünktlichkeit in Aschaffenburg

Neue Signale und Weichen ermöglichen Gleiswechselbetrieb und Platz für 740-Meter lange Güterzüge • Verbesserungen der Pünktlichkeit im Regional- und Fernverkehr • Investitionen von rund 17 Millionen Euro für eine starke Schiene

Die Umsetzung des Infrastruktur-Programms „kleine und mittlere Maßnahmen“ im Großraum Aschaffenburg schreitet sichtbar voran. Für Güterzüge hat die Deutsche Bahn (DB) deutlich mehr Abstellkapazität im Hauptbahnhof geschaffen. Dafür wurden bereits Ende 2023 einzelne Signale versetzt. Aktuell erweitert und erneuert die DB die Stellwerks- und Signaltechnik. Durch den Einbau von 45 zusätzlichen Signalen und zwei neuen Weichen können Züge – falls nötig – auf der zweigleisigen Strecke künftig auf beiden Gleisen in voller Geschwindigkeit in beide Richtungen fahren und somit beispielsweise Baustellen oder Störungen flexibler umfahren. Für Fahrgäste im Regional- und Fernverkehr bringt dieser sogenannte Gleiswechselbetrieb pünktlichere Züge.

Die neue, gemeinwohlorientierte Gesellschaft DB InfraGO kann die Arbeiten im Vergleich zu früheren Baumaßnahmen besonders schnell und effizient umsetzen. Grund sind die langfristige Finanzierung des Programms sowie beschleunigte Planungsmöglichkeiten. Bereits bis Mitte 2025 werden schrittweise alle Elemente umgesetzt sein. Die Finanzierung in Höhe von rund 17 Millionen Euro erfolgt überwiegend aus Mitteln des Klimaschutzpaketes.

Berthold Huber, DB-Infrastrukturvorstand: „Für eine starke Schiene und mehr Pünktlichkeit brauchen wir schnelle Effekte im überlasteten Schienennetz. Dafür sorgen auch die kleinen und mittleren Maßnahmen wie hier in Aschaffenburg. Mit zusätzlichen Signalen und Weichen beseitigen wir Engpässe im Netz und schaffen zudem mehr Kapazitäten auch für lange Güterverkehrszüge. Bis 2030 wollen wir 355 solcher Maßnahmen bundesweit umgesetzt haben. Dank der gesicherten Finanzierung und beschleunigten Planungsmöglichkeiten können wir diese wichtigen Vorhaben zügig umsetzen.“

Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr: „Wir begrüßen es sehr, dass die InfraGO neben den großen Korridorsanierungen auch kleine und mittlere Maßnahmen mit voller Kraft angeht und damit eine der Kernforderungen der von mir geleiteten Beschleunigungskommission Schiene umsetzt. Maßnahmen wie diese leisten einen schnell wirkenden Beitrag zur Erhöhung der Resilienz und Pünktlichkeit der Bahn in der Region mit positiven Wirkungen für das Schienennetz in ganz Deutschland. Mit der im Vermittlungsverfahren befindlichen Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes werden wir die Auswahl und Umsetzung solcher Maßnahmen weiter erleichtern. Wir vertrauen jetzt darauf, dass die Länder sich ihrer gesamtstaatlichen Verantwortung stellen und nicht die Sanierung der Schiene blockieren.“

Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des Verbands DIE GÜTERBAHNEN: „Kleine und mittlere Maßnahmen sind die stillen Helden der Schieneninfrastruktur. Besonders Abstellkapazitäten für den Schienengüterverkehr werden oft unterschätzt, da sie „nur“ Kapazität für stehende Züge verschaffen. Doch die Frage, ob ich auf dem Weg nach Norddeutschland in Aschaffenburg oder hunderte Kilometer früher einen Zug abstellen muss, kann schnell einige Stunden Zeitvorteil verschaffen – und für den Kunden das Zünglein an der Waage sein, ob er per Güterbahn oder klimaschädlichem Lkw transportiert.“

„Kleine und mittlere Maßnahmen“ für schnelle Kapazitätserweiterung

Der Schienenverkehr hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und die Bahninfrastruktur an ihre Grenzen gebracht. Im Sinne der Konzernstrategie Starke Schiene setzt die DB neben der Generalsanierung hoch belasteter Strecken auch auf ‚kleine und mittlere Maßnahmen‘, um damit schnell und effektiv Engpässe zu beseitigen und das Netz resilienter zu machen. Bis 2030 plant die DB, bundesweit 355 solcher kleinen und mittleren Maßnahmen umzusetzen. Diese wirken sich vergleichsweise schnell positiv auf die Fahrgäste aus. Typische Vorhaben zur schnellen Kapazitätserweiterung sind zusätzliche Überleitmöglichkeiten, Anpassung von Signalen, Blockoptimierungen, Überholungsgleise oder Bahnsteiganpassungen. Die Investitionen in Höhe von rund vier Milliarden Euro finanzieren sich u.a. über das Klimaschutzpaket des Bundes.