© DB AG / Michael Neuhaus

Lärmschutz

Fest steht: Die Ziele im Klimaschutz können nur erreicht werden, wenn die Verkehrsverlagerung auf die klimafreundliche Schiene gelingt. Und mehr Verkehr auf der Starken Schiene heißt für uns, an diejenigen Menschen zu denken, die an der Schiene wohnen. Denn der Schienenverkehr ermöglicht kein vollständig geräuschloses Fahren.

Zugleich benötigen wir als Deutsche Bahn aber die Akzeptanz der Anwohner:innen, um mehr Fahrgäste auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Für uns bedeutet das konkret: Wir müssen alle Menschen vom Schienenverkehrslärm entlasten.

Deshalb stellen wir mit unserem Lärmschutzziel 2030/2050 gemeinsam mit dem Bund den Menschen in den Mittelpunkt: Bis 2030 werden wir mehr als 800.000 Anwohner:innen von Schienenverkehrslärm entlasten. Das sind mehr als die Hälfte aller Anwohner:innen, die derzeit an belasteten Strecken wohnen. Bis zum Jahr 2050 werden wir dann für alle betroffenen Anwohner:innen den Lärm durch die Schiene gemindert haben.

Das Lärmschutzziel 2030/2050 ist ein Teil der umfassenden grünen Transformation der Deutschen Bahn und damit ihrer Konzernstrategie Starke Schiene.

Um das Lärmschutzziel mit den Meilensteinen 2030 und 2050 zu erreichen, setzen wir auf die zwei bewährten Säulen. Säule eins mindert den entstandenen Lärm durch verbesserten Lärmschutz vor Ort. Säule zwei reduziert den Lärm direkt dort, wo er entsteht: am Fahrzeug.

Säule 1: Lärmschutz vor Ort
Mit Lärmschutzmaßnahmen vor Ort entlasten wir die Anwohner nachhaltig, spürbar und flächendeckend von Schienenverkehrslärm. Konkret bauen wir Schallschutzwände an der Strecke und rüsten Wohnungen mit Schallschutzfenstern oder anderen lärmmindernden Materialien aus. Grundlage hierfür ist das freiwillige Lärmsanierungsprogramm des Bundes.

Von 2021 bis 2030 werden wir durchschnittlich rund 125 Kilometer pro Jahr von Schienenverkehrslärm entlasten – das sind 25 Prozent mehr Streckenkilometer als in den Jahren zuvor. Priorität haben dabei solche Strecken, die besonders intensiv von Lärm betroffen sind und wo besonders viele Menschen leben.

3250
2030
6500
2050
Lärmsanierte Streckenkilometer

Insgesamt werden wir bis Ende 2030 die Hälfte der gesamten lärmbelasteten Strecken – also 3.250 Streckenkilometer – durch Lärmschutzmaßnahmen vor Ort von Schienenverkehrslärm entlasten.

Bis 2050 werden wir alle und damit 6.500 lärmbelastete Streckenkilometer von Schienenverkehrslärm entlasten.

Säule 2: Lärmschutz an der Quelle
Die gesamte aktive Güterwagenflotte von DB Cargo in Deutschland ist seit Ende 2020 mit Flüsterbremsen unterwegs: Bestandswagen haben wir in den vergangenen Jahren auf leise Verbundstoffbremssohlen umgerüstet und neue Wagen mit leiser Technik angeschafft.

100 %
Umgerüstete Güterwagen

Bis 2025 ersetzen wir nun auch alle Rangierloks mit Dieselantrieb von DB Fernverkehr durch besonders leise und klimafreundliche Hybrid-Rangierloks. Ebenfalls bis 2025 sind alle elektrischen Streckenlokomotiven der Güterzüge von DB Cargo Deutschland mit leisen Bremssystemen unterwegs. Und bis 2030 werden zudem Dieselloks bestimmter Baureihen von DB Cargo Deutschland ausgemustert.

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Lärmschutz bei der Deutschen Bahn

Um neue Erkenntnisse für Lärmschutzmaßnahmen vor Ort zu gewinnen, erforschen wir in vielen Projekten neue, lärmmindernde Technologien an den Strecken. In der "Initiative Lärmschutz Erprobung neu- und anwendungsorientiert" (I-LENA) hatten wir uns etwa gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) das Ziel gesetzt, das Portfolio der Maßnahmen beim ortsfesten Lärmschutz zu erweitern. Dabei haben wir beispielsweise niedrige und effektive Lärmschutzwände getestet sowie verschiedene Materialien bei mobilen Wänden erprobt. Das Projekt hatte ein Volumen von rund sechs Millionen Euro und wurde Ende 2020 abgeschlossen.

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Lärmschutz ist ein wichtiger Bestandteil der grünen Transformation der Deutschen Bahn.

Genauso wichtig sind für uns die Innovationen im Fahrzeugbereich. So haben wir in Kooperation mit der VTG AG die Entwicklung eines "innovativen Güterwagens" erfolgreich abgeschlossen. Hier wurden energieeffiziente, intelligente und lärmarme Güterwagen erprobt. In dem mit rund 18 Millionen Euro vom BMDV geförderten Projekt wurden zudem verschiedene Bauarten von Güterwagen wie Autotransport- und Containertragwagen sowie Flach- und Kesselwagen neu entwickelt und auf ihre Wirksamkeit, Betriebstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit untersucht.

Lärmschutzziel pünktlich erreicht

Das Lärmschutzziel 2030/2050 baut auf dem Lärmschutzziel 2020 auf. Wir haben durch die vollständige Umrüstung aller Güterwagen von DB Cargo sowie durch Lärmsanierung an über 2.000 Kilometern Streckennetz den Schienenverkehrslärm im Vergleich zum Jahr 2000 halbiert. Damit haben wir unser Lärmschutzziel 2020 wie versprochen und fristgerecht erreicht.

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Poetry-Slammerin Jule Eckert über Lärmschutz bei der Deutschen Bahn.