„Jetzt kommt die Bahn in die Schule“

Artikel: „Jetzt kommt die Bahn in die Schule“

Um heute schon die Nachwuchskräfte von morgen zu finden und an die Deutsche Bahn zu binden, geht die DB noch intensiver dorthin, wo die Jugendlichen sind: in die Klassenzimmer.

Duncan und Brian wissen schon ganz genau, wo sie später einmal arbeiten wollen: bei der DB, genauer gesagt bei der Berliner S-Bahn. Die beiden 15-Jährigen gehen in die neunte Klasse einer Berliner Schule – eine von dreien, an denen Anfang 2022 in Kooperation mit der DB das Pilotprojekt „Praxisnahe Schule“ startete. Das Besondere: „Wir haben Unterrichtseinheiten mit bahnspezifischen Lerninhalten und ermöglichen unseren Schüler:innen intensiv begleitete Praxistage und auch Schülerpraktika“, erklärt die Schulleiterin.

Für Brian (links) und Duncan (Mitte) ist jetzt schon klar: Sie haben nach ihrem Schulabschluss einen Ausbildungsplatz bei der Berliner S-Bahn. René Dohrmann, künftiger Ausbilder, überreichte den beiden Neuntklässlern in ihrer Schule die Einstellungsabsichtserklärung.

Die Möglichkeiten, schon während der Schulzeit „Bahnluft zu schnuppern“, haben Duncan und Brian genutzt: Sie absolvierten im Mai, als sie noch in der achten Klasse waren, zunächst vier Praxistage und im Oktober, als Neuntklässler, dann ein zweiwöchiges Praktikum bei der Berliner S-Bahn. Seitdem ist für beide klar, dass sie nach dem Schulabschluss genau dort ihre Ausbildung zum Industrie-Elektriker machen wollen.

Einblicke geben und begeistern

Damit sind die beiden Berliner Teenager vielen ihrer Altersgenoss:innen einen großen Schritt voraus. Denn laut jüngstem Bildungsbericht wissen gut 60 Prozent der Jugendlichen nicht, was sie nach dem Schulabschluss machen wollen. Die Schulleiterin ist deshalb stolz, dass bereits während der Pilotphase dieser besonderen Kooperation zwei ihrer Schüler „festgestellt haben, dass die DB und sie zusammenpassen“.

Was die beiden Neuntklässler an der DB als Arbeitgeberin begeistert? Eindeutig der Praxiseinsatz und die Einblicke in die Arbeitswelt, die sie dabei erhalten haben: „Mir hat gefallen, dass wir jeden Tag etwas anderes gemacht und kennengelernt haben“, sagt Duncan. „Und wir haben viel gelernt“, ergänzt Brian. „Zum Beispiel wie eine Lampe richtig angeschlossen wird und wie ein Stromabnehmer funktioniert.“

Für die Schulleiterin und ihr Team und auch für René Dohrmann von der Berliner S-Bahn bedeutet das: alles richtig gemacht. Er hat die beiden Schüler während ihres Praktikums im Werk Schöneweide betreut und brachte für sie eine ganz besondere Überraschung mit: eine Einstellungsabsichtserklärung.

Pilotprojet soll nun Schule machen

Nach der erfolgreichen Pilotphase in Berlin soll das Programm „Praxisnahe Schule“ nun bundesweit ausgebaut werden. „Wir schlagen heute ein neues Kapitel bei den Schulkooperationen auf“, kündigte DB-Personalvorstand Martin Seiler an. „Jetzt kommt die Bahn in die Schule!“