Auf den Spuren des kleinen ICE

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Artikel: Auf den Spuren des kleinen ICE

Sie sind aus dem Fernverkehr nicht mehr wegzudenken – der kleine ICE und seine Freunde. Seit vielen Jahren versüßen die niedlichen Spielzeugfiguren Kindern lange Bahnfahrten. Doch wie kommen die Spielfiguren eigentlich in die großen Züge?

Auf die Logistik des Bordservice kommt es an

Sind die Figuren im Zentrallager in Karlsruhe angekommen, schlägt die Stunde der regionalen Logistikzentren. Für die Region Mitte übernimmt der Standort am Frankfurter Hauptbahnhof die Weiterverteilung auf die Züge. Hier, an der Mobilitätsdrehscheibe für den europaweiten Schienenverkehr, werden die großen weißen Züge mit dem kompletten Sortiment an Waren und Equipment versorgt – von Lebensmitteln und Getränken bis hin zu den Spielzeugfiguren.

Quelle: DB/Iris Klose
Standortleiter Simeon Diamantis und der kleine ICE im Logistiklager

Dass das reibungslos funktioniert, dafür sorgt das 50-köpfige Team um Standortleiter Simeon Diamantis. Am Standort an Gleis 1 nicht weit von der Bahnhofshalle ist eine ganze Regalreihe für die Figuren reserviert. Noch in Kisten verpackt, warten der kleine ICE, Günni Güterzug und all die anderen auf ihren Einsatz für die Kinder.

Und wie gelangen die Figuren von hier aus an ihren Bestimmungsort? Wie viele jeweils pro Zug gebraucht werden, wird anhand der Kassen in den Bordbistros erfasst: Sie registrieren, welche Figuren über den Tresen gehen. Und wenn Nachschub gebraucht wird, geben die Kolleg:innen vom Bordservice neue Bestellungen auf.

Auf dem Sprung in den Zug

Steht wieder eine Lieferung an Spielzeugfiguren in einen ICE an, verladen die Mitarbeiter:innen der Bordlogistik die benötigte Menge nebst anderen Waren auf ihre Transportfahrzeuge und fahren an den jeweiligen Bestimmungsort – eine Aufgabe, die just in time sitzen muss. Da am Frankfurter Hauptbahnhof immer viel los ist, können die Transporteure nur Schritttempo fahren. „Deshalb planen unsere Disponenten immer genug Zeit ein“, betont Diamantis.

Und so stehen die Fahrzeuge am Gleis bereit, auf Höhe des Bordbistros, wenn der ICE einfährt. Ist der Zug da, geht alles ganz schnell: Zwischen 30 und 60 Sekunden beträgt das durchschnittliche Zeitfenster, um den Nachschub an Bord zu bringen.

Und wenn dann die Zugbegleiter:innen die Kinderfahrkarten verteilt haben, können der kleine ICE und seine Freunde den nächsten kleinen Fahrgästen die Reisezeit vertreiben.

 

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Ende des Sliders
Marlene Leppek vom Produktmanagement erklärt, wie die Spielzeugfiguren entstehen:
Quelle: DB/Iris Klose

Das ist Teamarbeit. Wenn die Entwicklung einer neuen Figur ansteht, besprechen wir im ersten Schritt Ideen mit unserem Zeichner, der die Welt des kleinen ICE wie seine Westentasche kennt. Die fertige Zeichnung geht dann an einen Modellierer, der daraus einen Prototypen als 3-D-Modell baut. Es dient zur Veranschaulichung, kann aber noch nicht fahren und hat keine weitere Funktionen. Das kommt dann bei Schritt 3: Passt der Prototyp, wird er nochmal gescannt und entsteht am Computer als weiteres 3-D-Modell, das deutlich genauer ist als das erste. Danach sind Ingenieure dran, die dafür sorgen, dass die Spielzeugfigur auf der Schiene fahren und sich bewegen kann. Und nach der letzten Freigabe geht die neue Figur in Produktion. Sie werden in einem Werk in der Kleinstadt Tešanj in Bosnien gefertigt.