Blick über den Tellerrand

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Artikel: Blick über den Tellerrand

Athanasios Christou nahm für DB Vertrieb am internationalen Azubi-Austausch zwischen der DB und dem französischen Eisenbahnverkehrsunternehmen SNCF teil. Was die Nachwuchskräfte in Frankreich erlebt haben und was ein Azubi persönlich vom Austausch mitnimmt.

War für den internationalen Austausch zwischen DB und SNCF eine Woche lang mit anderen Azubis in Frankreich: DB Vertrieb-Azubi Athanasios Christou

Als Athanasios Christou erfuhr, dass er beim internationalen Austausch der DB und der Société nationale des chemins de fer français (SNCF) teilnehmen darf, war die Freude groß. Der 29-Jährige kam 2020 über das Programm Chance Plus zur DB. 2021 fing er seine Ausbildung zum Kaufmann für Verkehrsservice bei DB Vertrieb im Reisezentrum in Dortmund an. Die Vorfreude wich jedoch schnell einem Schrecken: „Mein Reisepass sollte am 30. Mai ablaufen. Weil ich noch keine deutsche Staatsbürgerschaft besitze und das Procedere beim griechischen Konsulat zwei Monate gedauert hätte, musste ich kurzfristig nach Griechenland reisen und mir von den griechischen Behörden einen neuen Personalausweis ausstellen lassen.“ 

Internationaler Austausch zwischen DB und SNCF

Beim internationalen Azubi-Austausch der DB und SNCF besuchen deutsche Azubis im gewerblich-technischen Bereich sowie Kaufleute für Verkehrsservice angehende Bahner:innen des französischen Eisenbahnunternehmens eine Woche lange im Nachbarland. Anschließend fährt die gesamte Gruppe für eine Woche nach Deutschland. Ziel ist der internationale und interkulturelle Austausch, und dass die Azubis Einblicke in die Bahnhöfe und Werke des Partnerlandes erhalten. 

So funktioniert die Bahn in Frankreich

Mit einem neuen, gültigen Ausweis im Gepäck ging e dann für den angehenden Reiseberater mit dem Zug nach Frankreich: Mit ihm reiste eine Gruppe von etwa 20 deutschen Azubis aus verschiedenen Geschäftsfeldern. An den ersten zwei Tagen bekamen die Nachwuchskräfte Einblick in die Zentrale von SNCF in Paris. Verständigt wurde sich auf Englisch. „Im Zweifel haben unsere Smartphones für uns übersetzt“, sagt Christou. An den Folgetagen ging es zum Technik-Campus des französischen Unternehmens raus aus Paris. Außerdem besichtigte die Gruppe deutsch-französischer Azubis ein Straßenbahnwerk und eine TGV-Werkstatt.

Als angehender Reiseberater schaute Christou auch einmal bei den Kolleg:innen im Reisezentrum am Gare du Nord vorbei. Auf dem Weg dorthin konnte er direkt etwas lernen: „Bei Google Maps sieht der Weg vom Gare du Nord zum Gare de l’Est sehr kompliziert aus. Jetzt, nachdem ich ihn mehrfach selbst gegangen bin, kann ich Reisenden künftig eine genaue Wegbeschreibung geben, wenn sie mal in Paris umsteigen müssen“, freut er sich. Und noch etwas kann er seinen Kund:innen künftig mitgeben: „In Frankreich werden die Gleise immer erst kurz vor Abfahrt des Zuges bekanntgegeben. Außerdem gibt es schon vor Betreten des Bahnsteigs Kontrollen, sodass dort nur Reisende stehen, die auch ein Ticket haben.“

Gastfreundschaft in Rummelsburg und Ohlsdorf

Nach einer Woche in Paris und Umgebung ging es für die gesamte Gruppe weiter in die deutsche Hauptstadt: „Am ersten Abend war ich direkt mit ein paar französischen Kolleg:innen Döner essen – von der Berliner Spezialität hatten sie schon einiges gehört.“ Das Programm in Berlin sah unter anderem einen Besuch im ICE-Werk Rummelsburg sowie einen Einblick in den Bundestag vor. Anschließend fuhr die Gruppe nach Hamburg, wo es für einige Tage in die Werkstatt von DB Training nach Ohlsdorf ging.

Für Athanasios Christou war der internationale Austausch eine einzigartige und unvergessliche Zeit: „Ich fand die Einblicke in die französische Kultur und den Bahnbetrieb dort sehr spannend. Auch in der Gruppe haben wir uns super verstanden, da sind zum Teil echte Freundschaften entstanden.“ Was der Azubi sich beibehalten will: Immer mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. „Auch wenn man an den kleinsten Bahnstationen unterwegs ist, lohnt es sich, genau hinzuschauen und sich die örtlichen Begebenheiten einzuprägen“, sagt er.
„Irgendwann wird es immer diesen einen Fahrgast geben, der genau dort hinwill – und dem kann ich dann helfen.“