Artikel: De ICE gehört zu Meenz am Rhoi…
Der 100. ICE 4 trägt seit dem 18. Juli den Namen „Rheinland-Pfalz“. Auch wenn die Meenzer Narren und Närrinnen standesgemäß wohl noch lieber den 111. ICE 4 zum Botschafter der rheinland-pfälzischen Fastnachtsmetropole gemacht hätten, war man stolz wie Bolle auf den Anwärter, den die DB schickte.
Am Gleis 1 des Mainzer Hauptbahnhofs fuhr am 18. Juli pünktlich um 15 Uhr kein Geringerer als der 100. ICE 4 ein. „Wenn das bloß immer so reibungslos wie heute ginge“, schmunzelte Triebfahrzeugführer Sascha Fischer, der den Täufling gerade mit einer der schönsten Eisenbahnstrecken Deutschlands – der linken Rheinstrecke – bekannt gemacht hatte.
Echte Rheinland-Pfälzer als Taufpaten
Um 15:30 Uhr folgte mit der Taufe des 100. ICE auf den Namen „Rheinland-Pfalz“ dann der Höhepunkt, für den einige prominente Gäste angereist waren: Neben DB-Chef Richard Lutz und DB-Personenfernverkehrsvorstand Michael Peterson erwiesen auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Siemens-CEO Roland Busch dem Täufling ihre Ehre.
Für Lutz war es eine Rückkehr in die Heimat: „Der 100. ICE 4 markiert einen wichtigen Meilenstein im größten Flottenausbauprogramm in der Geschichte der DB. Bis 2029 nehmen wir zehn Milliarden Euro in die Hand: Für neue Züge, mehr Komfort und viele zusätzliche Sitzplätze. Was mich persönlich ganz besonders freut: Mit dem ICE Rheinland-Pfalz steht mein Heimatbundesland für die Zukunft der Eisenbahn.“
Auch der gebürtige Pfälzer Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr war gemeinsam mit Malu Dreyer Taufpate des ICE Rheinland-Pfalz. Wissing kam für diesen besonderen Anlass auch gerne zurück aus der Bundes- in die Landeshauptstadt: „Es ist erklärtes Ziel dieser Bundesregierung, die Schiene zum Rückgrat eines klimafreundlichen Verkehrssystems auszubauen. Um noch mehr Menschen vom Bahnfahren zu überzeugen, brauchen wir pünktliche, saubere und komfortable Züge mit ausreichend Platz. Um pünktlicher und verlässlicher zu werden, modernisieren wir aktuell das Netz in nie da gewesenem Ausmaß. Auch ins rollende Material wird massiv investiert. Alle drei Wochen verstärkt derzeit ein neuer ICE 4 die Flotte. Dass wir hier und heute den 100. Zug taufen können, ist ein wirklich gutes Zeichen für alle Fahrgäste.“
Meenzer Meedsche
Und noch ein weiteres Team freute sich über das Heimspiel: „Wir sind Meenzer Meedsche und seit fünf Jahren zusammen unterwegs“, erzählten die Zugbegleiterinnen Diana Krüger und Anja Gerth aus Mainz. „Dass der 100. ICE 4 jetzt den Namen unseres Heimatlands trägt, freut uns ganz besonders!“
Der ICE 4 in Zahlen
Insgesamt erhält die DB 137 ICE 4 in drei unterschiedlichen Konfigurationen. Neben den 50 bereits ausgelieferten Zwölfteilern sind auch schon 19 von 37 bestellten Siebenteilern im Einsatz. Seit Februar 2021 ergänzt auch der 13-teilige XXL-ICE die Flotte, von denen 33 von 50 Zügen im Einsatz sind.
- Mit 15.704 PS ist der 13-teilige ICE 4 genauso leistungsfähig wie 40 Fernbusse.
- 374 Meter lang ist der 13-teilige ICE 4 – das sind dreieinhalb Fußballfelder.
- Der 13-teilige ICE 4 verfügt über 918 Sitzplätze und damit mehr als fünfmal so viele Sitzplätze wie ein Mittelstreckenflugzeug.
- Die DB erhält alle drei Wochen einen neuen ICE 4. Bis Ende des Jahres steigt das Angebot noch einmal um 11.000 Sitzplätze.
- Mit 670 Tonnen Leergewicht ist der 12-Teiler rund 120 Tonnen leichter als der ICE 1. Dieses geringere Gewicht wird auch durch weiterentwickelte, innengelagerte Laufdrehgestelle erreicht.
- Pro Sitzplatz verbraucht der ICE 4 bis zu 22 Prozent weniger Strom als der ICE 1.
- Damit die 12- und 13-teiligen ICE 4 noch pünktlicher unterwegs sind, wurde ihre Höchstgeschwindigkeit von 250 auf 265 km/h erhöht.
- Ab Dezember 2023 fährt der ICE 4 in drei Ländern: Deutschland, Schweiz und Österreich.
- Auch an sehr heißen Sommertagen ist der ICE 4 zuverlässig unterwegs: Die Verfügbarkeit der Klimaanlagen liegt bei über 99 Prozent.