Die grüne Transformation hat viele Facetten

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Artikel: Die grüne Transformation hat viele Facetten

Warum alternative Kraftstoffe für die DB wichtig sind, beschreibt Mario Lichtenberg. Beruflich ist er im TecLab der DB beheimatet. Die grüne Transformation ist nicht nur im TecLab ein Thema mit vielen Facetten.

Sie arbeiten im TecLab der DB – in dem gewissermaßen an der Zukunft geforscht wird. Welche Themen werden dort beispielsweise bearbeitet?

In erster Linie verstehen wir uns als Umsetzungsvorreiter und Treiber für neue Technologien, Verfahren und Systeme von der Idee bis zur Anwendungsreife. Dabei greifen wir neue Ideen auf, entwickeln sie weiter und bestätigen den Reifegrad von technischen Innovationen durch Erprobungen. Dafür steht uns die einzigartige DB-Erprobungsplattform advanced TrainLab in Form von zwei Diesel ICE – unseren „Zukunftslaboren auf Schienen“ – zur Verfügung.

Konzernweit sind wir beim Thema Alternative Bahnantriebe der erste fachliche Ansprechpartner, wobei wir drei wesentliche Themengebiete im Fokus haben: Alternative Antriebskonzepte für Neufahrzeuge, die Umrüstung von Bestandsfahrzeugen auf alternative Antriebe und der Einsatz von alternativen Kraftstoffen. Ein technologieoffener Ansatz mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen ist ein entscheidender Hebel auf dem Weg zur Klimaneutralität des Konzerns bis 2040. So stellen wir sicher, dass ab spätestens 2040 keines unserer Fahrzeuge mehr mit Diesel im Tank unterwegs ist.

Welche Rolle spielen die unterschiedlichen alternativen Antriebe?

Quelle: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Alternative Antriebe sind emissionsarme Alternativen zu reinen Diesel-Antrieben. Hier ist die Bandbreite wirklich sehr groß. Schlüsseltechnologien sind demnach Batterie- oder Wasserstoffantriebe. Das advanced TrainLab ist beispielsweise seit 2020 mit dem fortschrittlichen Biokraftstoff–HVO (hydrierte Pflanzenöle) unterwegs, mit dem Einsatz dieses Kraftstoffes lassen sich CO2-Emissisionen um rund 90% senken. Durch diese Langzeittests konnten wir innerhalb der DB demonstrieren, dass dieser Kraftstoff funktioniert und im regulären Betrieb eingesetzt werden kann. Das Thema HVO entwickelt sich nun mehr und mehr zu einer Erfolgsstory.

Darüber hinaus sind wir auch im Rahmen der Technologiebewertung stark in das Projekt H2goesRail involviert. In diesem gemeinschaftlich von DB Regio DB Energie, TecEX und TecLab aufgesetzten Förderprojekt geht es um die Entwicklung eines wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Triebzugs mit anschließendem einjährigen Fahrgasteinsatz sowie der Entwicklung der notwendigen Wasserstoff-Infrastruktur mit dem Ziel, die Technologie als Gesamtsystem zu verstehen und zu beherrschen. 

Klimaneutralität ist ja nicht nur ein Thema für die DB, sondern global. Schauen Sie auch mal bei anderen Unternehmen, was dort gemacht wird?

Wir sind europäisch vernetzt, beispielsweise mit den ÖBB, der SNCF und den SBB. Da gibt es einen regen Austausch über alternative Kraftstoffe und alternative Antriebe. Das geht auch nicht anders – Treibhausgase sind ein globales Thema. Es bringt nichts, wenn jeder allein vor sich hin werkelt.

Mehr zur grünen Transformation der Deutschen Bahn gibt es hier.