Es wird grün in Bitterfeld

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Artikel: Es wird grün in Bitterfeld

Bitterfeld bekommt einen der nachhaltigsten Bahnhöfe Deutschlands. Das neue Empfangsgebäude aus recyceltem Aluminium erstrahlt in Bernsteinoptik. Zudem sorgen ein begrüntes Dach mit Photovoltaik und klimaneutrale Fernwärme für noch mehr Nachhaltigkeit.

Die Deutsche Bahn (DB) hat mit dem Bau des neuen Bahnhofsgebäudes in Bitterfeld begonnen. Schon bis Ende 2024 entsteht hier eines der nachhaltigsten Empfangsgebäude in Deutschland. Der Bund, das Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Bitterfeld-Wolfen und die DB investieren gemeinsam 23 Millionen Euro in das Bauvorhaben.

Das neue Bahnhofsgebäude in Bitterfeld wird ein echter Klimastar

Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach deckt den Strombedarf des Bahnhofsgebäudes zu 100 Prozent. Zusätzlich gewonnene Energie speist die DB in das öffentliche Stromnetz ein. Die Oberlichter und die Glasfronten mit Vogelschutzverglasung sorgen für einen freundlichen und hellen Innenraum, damit ist weniger künstliche Beleuchtung nötig. Beheizt wird das Gebäude mit klimaneutraler Fernwärme.

Das Dach erhält eine Begrünung mit pflegeleichten heimischen Pflanzen. Diese bietet nicht nur Lebensraum für Insekten und andere Tiere, sondern verbessert auch die Luftqualität und speichert Regenwasser. Die Dachbegrünung wirkt zudem isolierend: Sie schützt das darunterliegende Gebäude im Sommer vor Hitze und im Winter vor Kälte – das spart Energiekosten.

Quelle: Deutsche Bahn AG / Vectorvision

Das neue Empfangsgebäude

Reisende finden hier neben dem Reisezentrum, eine Bäckerei mit Café im Innen- und Außenbereich, einen Zeitschriftenladen sowie Räume für die Bundespolizei, die Bahnhofsmission und die ansässigen Verkehrsunternehmen. Aber auch kostenloses W-LAN, Schließfächer, öffentliche und barrierefreie WCs sowie Geld- und Ticketautomaten werden den Kund:innen vor Ort zur Verfügung stehen. Eine Packstation wird unabhängig von Öffnungszeiten das Abholen von Paketen ermöglichen.

Auch der Bahnhofsvorplatz wird neugestaltet

Zeitgleich beginnen die DB und die Stadt Bitterfeld-Wolfen mit der Umgestaltung des Bahnumfeldes und des Vorplatzes: Mit dem neuen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) sowie Parkmöglichkeiten für Pkw und über 100 Fahrräder wird für Reisende das Umsteigen auf die klimafreundliche Bahn einfacher. Neue große Aufzüge machen den Weg zum Zug auch mit Fahrrädern, Kinderwagen und schwerem Gepäck barrierefrei. Später sollen auch die Bahnsteige, Bahnsteigdächer sowie die Personenunterführung erneuert werden.

Die Fassade des Neubaus ist in seiner gold-bronze-kupfernen Farbgebung vom Bitterfelder Bernstein inspiriert und besteht aus recyceltem Aluminium. So spart die DB 95 Prozent der CO₂-Emissionen, die im Vergleich durch die Herstellung neuen Aluminiums entstünden. Der Beton des alten Bahnhofgebäudes, welches nicht mehr sanierungsfähig war, wird ebenfalls recycelt. Lokale Unternehmen werden in die Umsetzung eingebunden.

Mit ihrer Konzernstrategie „Starke Schiene“ macht die Deutsche Bahn ihre Bahnhöfe zu Drehscheiben moderner Mobilität, um mehr Menschen von der klimafreundlichen Bahn zu überzeugen. Den Bahnhof Bitterfeld besuchen durchschnittlich 7.000 Menschen pro Tag. Der Regionalverkehr verbindet Bitterfeld mit Leipzig, Lutherstadt Wittenberg, Halle oder Magdeburg. Mit dem ICE geht es über Erfurt nach München und Frankfurt am Main sowie über Berlin nach Hamburg und an die Ostsee.