Gut' Holz: Richtfest am Zornedinger Bahnhof

Artikel: Gut' Holz: Richtfest am Zornedinger Bahnhof

So etwas hat es noch nicht gegeben! An der S-Bahn-Station Zorneding entsteht ein Bahnhofsgebäude komplett aus Holz. Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern, der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter und Bürgermeister Piet Mayhaben schlugen am Montag symbolisch den letzten Nagel in das nachhaltige, frisch errichtete Bauwerk.

Bis zum Herbst soll die rund 200 Quadratmeter große Empfangshalle fertig sein. Zorneding ist der erste Bahnhof, an dem die Deutsche Bahn ein Gebäude im neuartigen Baukastensystem errichtet.

Foto v. l. n. r.: Mareike Schoppe, Bahnhofsmanagerin; Christian Bernreiter, Bayerischer Bau- und Verkehrsminister; Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern; Piet Mayr, Bürgermeister der Gemeinde Zorneding; Dr. Andreas Lenz, MdB.

Klaus-Dieter Josel: „Der grüne Bahnhof Zorneding ist wirklich nachhaltig und passt daher perfekt zur DB als Vorreiter in Sachen Klima- und Umweltschutz. Das Gebäude besteht komplett aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Der für den Betrieb benötigte Solarstrom kommt direkt vom Dach. Wir sind stolz auf diesen innovativen und klimafreundlichen Bahnhof, der zum Vorreiter für Bahnhofsgebäude in ganz Deutschland werden kann. Für unsere Reisenden bietet das neue Gebäude viel Komfort und einen attraktiveren Zugang zur Bahn.“

Bereits beim Bau der Station Zorneding spart die DB durch den Einsatz natürlicher, nachhaltiger und regionaler Rohstoffe CO2 ein. Die gesamte Konstruktion besteht außen und innen aus Holz. Sie wurde im Hemauer Holzbaubetrieb Semmler vorgefertigt und anschließend in nur wenigen Wochen vor Ort montiert. Nun folgen in den kommenden Monaten die Innenarbeiten.

Komplett aus Holz - der grüne Bahnhof Zorneding

Im neuen Bahnhof werden Reisende ab Herbst neben einem Wartebereich auch ein öffentliches WC und einen DB ServiceStore oder Café finden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Die Gemeinde Zorneding fördert das Projekt mit 200.000 Euro und finanziert zusätzlich die Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Empfangsgebäudes. Eine moderne Batterie speichert die Sonnenenergie, überschüssiger Solarstrom kann so in den Betrieb der Verkehrsstation fließen, auch wenn die Sonne nicht scheint. Außerdem plant die Gemeinde die Neugestaltung des Vorplatzes. Neben Grünflächen und neuen Fahrradstellplätzen ist auch ein Freiluftrestaurant angedacht.

Das Pilotprojekt in Zorneding lehnt sich an die Idee der grünen Bahnhöfe in Horrem (NRW) und Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) an. Diese Stationen sind klimafreundlich gebaut und werden ebenfalls mit erneuerbaren Energien betrieben.