Mit 250 Sachen über die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm

Artikel: Mit 250 Sachen über die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm

Am 28. März waren DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla und der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann mit an Bord des ICE-S auf der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm: Für sie ging es mit bis zu 250 km/h über die Schwäbische Alb. Hier finden derzeit Hochtastfahrten statt, um das Zusammenspiel zwischen Zug, Gleis und Oberleitung zu überprüfen.


Hochtastfahrten mit dem ICE-S

Die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm wird am 11. Dezember in Betrieb genommen. Bevor es so weit ist, wird der 60 Kilometer lange Abschnitt ausgiebig getestet. Schritt für Schritt geht es mit der Geschwindigkeit nach oben. Der für die Hochtastfahrten eingesetzte ICE-S ist dabei ein speziell ausgerüsteter Hochgeschwindigkeitsmesszug von DB Systemtechnik, mit dem unter anderem neue Strecken geprüft werden. Er besteht aus zwei ICE-Triebköpfen mit 12.800 PS Leistung und zwei Mittelwagen voller Prüftechnik. Bei den Hochtastfahrten erreichen die Lokführer:innen mit dem ICE-S stufenweise eine Geschwindigkeit von 275 km/h und damit zehn Prozent mehr als die künftig im Reiseverkehr geltende Höchstgeschwindigkeit, um die Strecke auf Herz und Nieren zu prüfen.

Zwischenstation während der Fahrt mit dem ICE-S am neuen Bahnhof Merklingen auf der Schwäbischen Alb: DB-Infrastruktur-Vorstand Ronald Pofalla und Verkehrsminister Winfried Hermann.

Sightseeing bei Höchstgeschwindigkeit

Am Montagvormittag waren neben der Besatzung prominente Gäste mit an Bord: DB-Infrastruktur-Vorstand Ronald Pofalla und Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann hatten im ICE-S Platz genommen. Sie waren teils mit der für die Strecke vorgesehenen Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h zwischen Wendlingen und Merklingen unterwegs und passierten neben mehreren langen Tunneln auch die dritthöchste Eisenbahnbrücke Deutschlands: die 85 Meter hohe Filstalbrücke.

„Mit der Neubaustrecke schaffen wir den Brückenschlag zur Starken Schiene in Baden-Württemberg“, sagte Ronald Pofalla. Hiervon würden Millionen Reisende profitieren und künftig deutlich schneller von Stuttgart nach Ulm sowie weiter in Richtung München und umgekehrt kommen.

„Auf der Neubaustrecke sind die Reisenden künftig nicht nur deutlich schneller zwischen Stuttgart und Ulm unterwegs. Durch den neuen Bahnhalt Merklingen – Schwäbische Alb wird auch eine ganze Region auf der Albhochfläche an den überregionalen Schienenverkehr angeschlossen“, sagte Winfried Hermann. Letztlich entstehe damit ein attraktives Angebot und ein Anreiz für den Umstieg auf den Bahnverkehr.

Zahlen, Daten, Fakten zur Neubaustrecke

Die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm ist ein rund 60 Kilometer langer neuer Baustein im Hochgeschwindigkeitsnetz der DB und Teil des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm. Gebaut wurden 60 Kilometer neue Schienenwege, die mit bis zu 250 km/h befahren werden, 61 Kilometer Tunnelröhren, zwölf Tunnel, 37 Brücken sowie der Bahnhof Merklingen. Mit der neuen Strecke entstehen große Vorteile für Bahnreisende in Baden-Württemberg. Im Fernverkehr profitieren Reisende zwischen Frankfurt und München von einer rund 15 Minuten kürzeren Reisezeit, im Nahverkehr wird es stündlich eine Verbindung Ulm–Merklingen–Wendlingen sowie in der Gegenrichtung geben.