Mit dem Autozug nach Sylt – Björn Bury macht es möglich

Artikel: Mit dem Autozug nach Sylt – Björn Bury macht es möglich

Weiße Strände, blaues Wasser, das Wattenmeer: Auf Sylt herrscht in der hochsommerlichen Ferienzeit Hochbetrieb – auch bei DB Sylt Shuttle, dem Autozug von DB Fernverkehr. Björn Bury und seine Kolleg:innen sorgen dafür, dass die Fahrzeuge korrekt und zügig verladen werden.

Ob Pkw, Wohnmobil, Motorrad oder Lkw und Reisebusse: Auf den roten ein- und doppelstöckigen Wagen von DB Sylt Shuttle wird jedes Fahrzeug schnell und bequem auf der 39 Kilometer langen Strecke zwischen Niebüll und Westerland befördert. Rund 1.200 Fahrten über den Hindenburgdamm macht der Autozug der DB im Jahr.

175 Fahrzeuge passen auf einen Zug

Björn Bury ist seit 2016 dabei. Der 44-Jährige hat Bäcker gelernt, bei der Post gearbeitet und suchte eine neue Perspektive. Bury begann bei der Bahn zunächst als Einweiser, arbeitete am Schalter und absolvierte die Fortbildung zum Infrastrukturkoordinator. In Westerland sorgen er und seine Kolleg:innen dafür, die bis zu 175 Fahrzeuge korrekt auf den Zug zu verladen. „Kleinere Fahrzeuge kommen in die untere Etage, größere obendrauf, schwere Fahrzeuge ab drei Tonnen in den Lkw-Teil“, erklärt Bury. Das alles muss fix gehen, denn der Zug soll ja pünktlich abfahren. In den Sommermonaten fahren täglich 18 Züge in jede Richtung.

Bei Prominenten bleibt Bury cool

Sylt ist bekanntlich ein Ort der Reichen und der Schönen – obwohl inzwischen auch Punker die Nordsee-Insel für sich entdeckt haben – und dementsprechend verlädt Bury immer mal wieder Autos von Prominenten. Der Musikproduzent Dieter Bohlen war schon da, auch der Komiker Oliver Pocher. „Olis Auto war zu schwer und ich habe ihm erklärt, dass das Fahrzeug in den Lkw-Teil gehört. Als er das Fenster runterkurbelte, haben die Schulkinder am Bahnsteig gejubelt“, erzählt Bury. Er selbst bleibt da ganz cool und lässt die Prominenten in Ruhe. An eine Begegnung denkt er allerdings gern zurück: 2016 machte Armin von „Die Sendung mit der Maus“ mit seiner Sommerreise Halt auf Sylt. Bury wies ihn und sein Auto ein und war dabei sogar kurz im TV zu sehen.

Bei Wind und Wetter

Doch nicht die Prominenten sind die Herausforderungen in seinem Job, sondern die Lkw. „Die zu verladen, ist manchmal knifflig“, sagt Bury. Richtig schwierig wird es, wenn sich ein Lkw festfährt oder gar den Wagen demoliert. „Das bringt dann Verspätung, bis wir den Wagen notdürftig hergerichtet haben, damit er in Westerland ausgetauscht werden kann.“ Die Arbeit bei Wind und Wetter ist für Bury keine Herausforderung: „Hagel von vorn ist nicht so schön, aber sonst macht die Arbeit Spaß“, sagt er und lobt das Betriebsklima sowie seine netten Kolleg:innen, auf die er sich jederzeit verlassen könne.

Und für alle, die Deutschlands Trauminsel vor der Nordseeküste besuchen wollen, hat Björn Bury natürlich ein paar Tipps: Er empfiehlt das Seebad List mit seinem schönen Hafen, den Lister Ellenbogen, wo Wattenmeer und Nordsee aufeinandertreffen, und Keitum mit seinen Kapitänshäusern und der mehr als 800 Jahre alten Kirche St. Severin. Und wer von Morsum im Osten der Insel wandert, hat einen tollen Blick auf das Wattenmeer – und auf die Züge auf dem Hindenburgdamm.