Artikel: Safari im wilden Osten Deutschlands
Brandenburg ist das Bundesland mit den meisten Wölfen – manche freuen sich darüber, andere fürchten sich. DB MOBIL geht mit Naturschützer Ralph Scheel und Reisefotografin Alina Rudya auf Spurensuche.
Ein violett schimmernder Mistkäfer krabbelt über die Hand von Ralph Scheel. Das Insekt ist ein Indiz, dass vielleicht Wölfe in der Nähe sind, sagt der Naturschützer und Guide: „Sie riechen nämlich die Exkremente. Hier oben“, er zeigt auf den winzigen Kopf, an dem zwei Fühler zucken, „haben sie sozusagen Antennen. Die fächern sie auseinander und können dadurch die Geruchsspuren besser finden.“
Ralph Scheel führt im Osten von Deutschland, in der Niederlausitz, nahe der Grenze zu Polen, durch dichten Wald, der die Stadt Forst umgibt. Der Großteil seiner Gäste, auch Fotografin Alina Rudya aus Berlin, hoffen auf eine Begegnung mit dem Wolf. Die Chancen dafür stehen theoretisch gut, denn 49 Rudel leben laut dem Landesamt für Umwelt in Brandenburg (Erhebung von 2021/22) – so viele wie in keinem anderen Bundesland.
Während Tourist:innen deshalb herkommen, fühlen sich manche Einheimische bedroht. Landwirt:innen fürchten, dass Wölfe ihre Schafe, Ziegen oder Rinder reißen. Scheel trotzt dieser Kritik. Er möchte den Menschen die Angst vor dem Wolf nehmen und aufklären.
Seit 2017 bietet er die geführten Wolfstouren an. Jede dieser Expeditionen wohnt eine Spannung inne, auch für Scheel. Wird man auf das Raubtier treffen? Der Guide sagt: „Die Wölfe weichen den Menschen in der Regel aus.“ Schaut man sich mit seiner Hilfe um, findet man aber ihre Spuren. Zum Beispiel Pfotenabdrücke, Losungen (Kot) und eben Mistkäfer.
Bei DB MOBIL erfahren Sie, wie man die Spuren der Wölfe liest, wie oft Scheel die Tiere schon erblickt hat und warum Rudya besonders gern Insekten fotografiert.