Artikel: 50 Jahre S-Bahn: Köln feiert das Rückgrat des Nahverkehrs
Neuer Vertrag mit Alstom sichert die Arbeitsplätze an den Standorten Köln und Düsseldorf • Redesign der Fahrzeuge und Rekrutierungsoffensive erhöhen Qualität • DB treibt in den Ausbau der S-Bahn im Knoten Köln voran
Ein halbes Jahrhundert S-Bahn in Köln: Fast auf den Tag genau 50 Jahre nach der Eröffnung der ersten S-Bahn-Linie von Bergisch Gladbach nach Chorweiler haben Vertreter des Landes NRW, der Stadt Köln und der Deutschen Bahn heute die Bedeutung dieses Verkehrsmittels gewürdigt: Am 1. Juni 1975 war der erste Zug der Linie S11 auf der Strecke zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Chorweiler unterwegs. Inzwischen gehört die S-Bahn Köln mit 310 Kilometern Streckenlänge und fünf Linien zu den zehn größten deutschen S-Bahn-Netzen. Im Zielnetz 2040 soll das Angebot zehn Linien umfassen.
Pünktlich zum Jubiläum haben die Deutsche Bahn und Alstom heute einen zukunftsweisenden Vertrag geschlossen: Der Zughersteller beauftragt DB Regio damit, die neuen S-Bahn-Züge für Köln und das Rheinland zu warten und zu reinigen. Alstom will die neuen Fahrzeuge ab 2029 liefern. Der unterzeichnete Vertrag hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2062. Damit sind die Arbeitsplätze von DB Regio in den Instandhaltungswerken Köln Nippes und Düsseldorf über den aktuell gültigen Verkehrsvertrag hinaus langfristig gesichert. Die DB wird an beiden Standorten die Kapazitäten sogar noch erweitern.

(v.l.n.r.: Frederik Ley, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio NRW; Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln; Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen; Harmen van Zijderveld, Vorstand von DB Regio Schiene)
Harmen van Zijderveld, Vorstand DB Regio „Schon ein halbes Jahrhundert schlägt das Herz von Köln im Metropolentakt der S-Bahn. Seit 1975 verbindet sie Menschen, Veedel und Regionen. Für unsere 80 Millionen Fahrgäste im Jahr modernisieren wir bis Ende 2026 die gesamte S-Bahnflotte und setzen unsere Personaloffensive fort. Der Instandhaltungsauftrag von Alstom ist eine Auszeichnung unserer Arbeit und ein Ansporn für die Zukunft. Damit bleibt DB Regio eine verlässliche Partnerin und ein stabilisierender Anker für den Nahverkehr in NRW.“
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen: „Köln als größte Stadt in Nordrhein-Westfalen und die ganze Region sind auf einen leistungsfähigen Schienenverkehr für die Menschen angewiesen. Dafür sorgt die S-Bahn Köln seit 50 Jahren und hat ihr Angebot kontinuierlich weiterentwickelt. Mit den geplanten neuen Linien, umfangreichen Erweiterungen der Infrastruktur und modernen Fahrzeugen ist sie auf einem sehr guten Weg in die Zukunft."
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln: „Das S-Bahn-Netz in und rund um Köln ist wichtig für das Gelingen der Mobilitätswende – denn nur, wenn ausreichend Kapazitäten geschaffen werden für den Pendelverkehr zwischen Köln und dem Umland und damit Anreize für den Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn, kann die Mobilitätswende gelingen und das Klima nachhaltig geschützt werden. In diesem Zusammenhang ist es wichtiges Signal der DB, dass S-Bahn-Strecken in und um Köln ausgebaut werden oder eigene Gleiskörper und mehr Haltepunkte bekommen sollen. Denn mehr Gleise bedeuten mehr Platz für die S-Bahn und damit für die Fahrgäste, und mehr Haltepunkte bieten den Anreiz für die Fahrgäste, den Umstieg zu wagen.“
Um die Qualität der S-Bahn für ihre Fahrgäste weiter zu erhöhen, hat die Deutsche Bahn zuletzt in Personal und Fahrzeuge investiert. Eine Rekrutierungs- und Ausbildungsoffensive hat dafür gesorgt, dass die personalbedingten Zugausfälle bei DB Regio NRW inzwischen auf einem Rekordtief liegen: Nur 0,2 Prozent der Ausfälle in diesem Frühjahr gehen auf fehlendes Personal zurück.
Darüber hinaus wird die Fahrzeugflotte der S-Bahn in Köln wird in den kommenden Jahren modernisiert. Vor einem Jahr brachte die DB dafür die ersten von insgesamt 24 vollständig umgebauten Züge der Baureihe ET 424 auf die Schiene. Sie orientieren sich mit neuen Monitoren für die Fahrgastinfo und mit WLAN mehr als bisher an den Bedürfnissen der Fahrgäste. Das Design dieser Fahrzeuge wurde mit dem renommierten „German Design Award 2024“ ausgezeichnet. Bis Ende dieses Jahres werden alle Züge im Einsatz sein. Auch die Fahrzeugreihen ET 422 und ET 423, die bereits im S-Bahn-Netz Köln mit insgesamt 99 Fahrzeugen unterwegs sind, werden in den kommenden Jahren nach diesem Vorbild modernisiert.
Ausbau der Infrastruktur für mehr Angebot auf der Schiene
Beim Ausbau der Infrastruktur zieht die Deutsche Bahn mit der Politik an einem Strang. Neben dem Bau von neuen elektronischen Stellwerken für den Großraum Köln wird der Ausbau der Stammstrecke zwischen Hansaring und Messe/Deutz sowie die Westspange mit eigenen Gleisen für die S-Bahn und verbesserte Anbindungen für das Umland (S11, S13, S12 (Erftbahn), S16 (Langenfeld-Au), S17 (Opladen/Solingen) vorangetrieben.
Denn mehr Gleise bedeuten mehr Platz auf der Infrastruktur, mehr Kapazitäten für Züge und mehr Verlässlichkeit für Fahrgäste. Mit dem Zielnetz 2040 soll es mehr Haltepunkte geben und dadurch mehr Nähe und Erreichbarkeit für mehr Fahrgäste.
Hinweis an die Redaktionen: Eine Auswahl an historischen Fotos aus den vergangenen 50 Jahren finden Sie in der Mediathek der Deutschen Bahn.