Artikel: Kleine Maßnahme, großer Effekt: Zugdeckungssignale sorgen für mehr Kapazität am Frankfurter Hauptbahnhof
An sechs Bahnsteiggleisen Platz für gleichzeitig zwei Züge • Fahrgäste profitieren von größerer Flexibilität im Bahnverkehr • Gleis 25 bringt weitere Kapazität für Deutschlands zweitgrößte Station • Baubeginn ab 2026
Mehr Platz für besseren Bahnverkehr: Die Deutsche Bahn (DB) hat nach Baustart im Januar insgesamt 12 neue Zugdeckungssignale im Frankfurter Hauptbahnhof in Betrieb genommen. Diese unterteilen die Bahnsteige 10, 11, 14, 15, 16 und 17 in mehrere Abschnitte. Somit verfügen jetzt alle Bahnsteige mit ausreichender Länge über die Möglichkeit, zwei Züge an einem Bahnsteig halten zu lassen. Außerdem kann ein langer Zug einfahren und an den Bahnsteigen jeweils in zwei kürzere Züge mit verschiedenen Zielen aufgeteilt werden. Dieses Plus an Flexibilität ermöglicht neue Fahrplankonzepte, so dass alle Kundinnen und Kunden von der Kapazitätserweiterung des Frankfurter Hauptbahnhofs profitieren können. Darüber hinaus kann der dortige Zugverkehr mit der Ergänzung der Zugdeckungssignale insgesamt besser und effizienter organisiert werden.
Um kurzfristig mehr Platz in Deutschlands zweitgrößtem Bahnhof, in dem täglich fast eine halbe Million Menschen unterwegs sind, zu schaffen, baut die DB darüber hinaus ein neues Bahnsteiggleis 25 und verbessert so die Verlässlichkeit des Bahnverkehrs weiter. Im Herbst erwartet die DB den Planfeststellungsbeschluss für das Kapazitätsvorhaben. Bis dahin stellen die Projektteams die Ausschreibungsunterlagen für die Baufirmen zusammen. Ab Januar 2026 sollen erste Vorbereitungen – wie die Einrichtung der Logistikflächen – beginnen, bevor es dann Mitte 2026 mit den eigentlichen Arbeiten losgeht. Um den Fahrgästen dabei einen möglichst guten Zugang zu den Zügen zu ermöglichen, achtet die DB darauf, dass während der Baustelle Gleis 24 größtenteils weiter genutzt werden kann. Die Inbetriebnahme des neuen Gleis 25 ist für 2027/2028 geplant.
Die zusätzlichen Signale und das Gleis 25 wirken kurzfristig, um die Leistungsfähigkeit und Kapazität des Hauptbahnhofs in seiner jetzigen Form so weit wie möglich zu steigern und optimal auszunutzen. Das allein reicht jedoch bei weitem nicht aus, um die durch das hohe Zugaufkommen verursachten Engpässen im Zulauf des Hauptbahnhofs aufzulösen. Aus diesem Grund plant die DB im Auftrag des Bundes den Fernbahntunnel mit zusätzlichen Gleisen und einer unterirdischen Station. Die Bauarbeiten für den Fernbahntunnel sollen nach dem abgeschlossenen Planungsprozess voraussichtlich Anfang der 2030er Jahre beginnen.
Weitere Informationen unter https://www.fernbahntunnel-frankfurt.de/.