Artikel: Oberwesel: Beirat für Leiseres Mittelrheintal tagt zum 20. Mal
Bewährter Dialog mit Anwohner:innen geht weiter • Neue Besetzung im Beirat entsprechend der gewählten Vertreter:innen im Bundestag • Vorbereitungen für den Bau von Schallschutzwänden laufen • Ab 2023 profitieren sechs Ortschaften
In Oberwesel fand heute die 20. Sitzung des Beirates Leiseres Mittelrheintal statt. In diesem Rahmen berichtete die Deutsche Bahn (DB) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr über die Fortschritte bei der Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen im Mittelrheintal. Der Beirat trat dabei erstmals in neuer Besetzung nach der Bundestagswahl 2021 zusammen.
Nachdem an über 50 Kilometern Strecke alle geplanten Schienenstegdämpfer und alle vorgesehenen Schienenschmiereinrichtungen im Mittelrheintal erfolgreich installiert wurden, informierte die DB nun über den bevorstehenden Bau der geplanten Schallschutzwände. Dieser beginnt 2023 in den sechs Ortschaften Oestrich, Rüdesheim, Erbach, Hattenheim, Weißenthurm und Brey. In drei dieser Ortschaften – Oestrich, Rüdesheim und Erbach - werden die Schallschutzwände noch bis Ende des Jahres 2023 fertig gestellt sein.
Andreas Gehlhaar, Lärmschutzbeauftragter der DB und Vorsitzender des Beirates Leiseres Mittelrheintal: „Wir wollen, dass der Schienenverkehr für die Anwohner:innen in Deutschland leiser wird. Nur so können wir die nötige Akzeptanz für die Verkehrsverlagerung auf die klimafreundliche Schiene gewinnen. Der Beirat Leiseres Mittelrheintal ist dabei ein wichtiger Wegbegleiter. Der direkte Dialog mit Anwohner:innen und Politik ist eine wichtige Basis, um den Lärmschutz ganz konkret vor Ort zu verbessern.“
Willi Pusch, Vorsitzender der Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn e.V. und stellvertretender Vorsitzender des Beirates Leiseres Mittelrheintal: „Das direkte Gespräch und der persönliche Austausch zwischen den Bürgerinitiativen mit den verantwortliche Politiker:innen und der Deutschen Bahn sind die Erfolgsfaktoren des Beirates Leiseres Mittelrheintal. Hier können wir die konkreten Anliegen von uns Anwohner:innen direkt und durchaus auch kritisch thematisieren. Von der neuen politischen Zusammensetzung des Beirates erhoffe ich mir, dass wir hier vor Ort noch mehr für die Reduzierung des Bahnlärms erreichen werden.“

Der Beirat Leiseres Mittelrheintal setzt sich zusammen aus Bürgerinitiativen, Bundestagsabgeordneten der Region, Vertreter:innen des Bundesverkehrsministeriums, der zuständigen Landesministerien aus Hessen und Rheinland-Pfalz , des Eisenbahn-Bundesamtes sowie der Deutschen Bahn. Der Beirat tagt jährlich in unterschiedlichen Orten im Mittelrheintal.
In der Beiratssitzung wurde außerdem das gemeinsame Lärmschutzziel 2030/2050 des Bundes und der Deutschen Bahn thematisiert. Danach sollen bis 2030 deutschlandweit mehr als 800.000 Anwohner:innen von Schienenverkehrslärm entlastet werden. Das sind mehr als die Hälfte aller Anwohner:innen, die derzeit an belasteten Strecken wohnen. Bis zum Jahr 2050 wird dann für alle betroffenen Anwohner:innen der Lärm durch die Schiene gemindert sein. Auch die erfolgreiche Umrüstung aller Güterwagen von DB Cargo auf Flüsterbremsen und die Umsetzung des Schienenlärmschutzgesetzes wurden auf der Sitzung besprochen.