Artikel: Schon in diesem Jahr barrierefrei zum Zug: Offizieller Start für Modernisierung der Verkehrsstation Hochheim (Main)
Reisende profitieren von erhöhten Bahnsteigen und zwei neuen Aufzügen • Attraktive Ausstattung der Verkehrsstation für mehr Komfort • Parallel neuer Lärmschutz für Anwohnende • Investitionen rund 17 Millionen Euro
Die Deutsche Bahn (DB) modernisiert den Bahnhof Hochheim (Main) und wertet ihn für Reisende und Besucher:innen deutlich auf. Ende dieses Jahres sollen Kundinnen und Kunden bereits von der erneuerten und barrierefreien Verkehrsstation profitieren. Etwa 17 Millionen Euro investieren der Bund, das Land Hessen und die DB in das für die Region wichtige Bahnhofsprojekt.
Nach Vergabe der Bauleistungen und ersten vorbereitenden Arbeiten setzt die DB vom 26. Mai bis 29. September die erste Bauphase um, bei der der Mittelbahnsteig von heute 76 auf künftig 96 Zentimeter erhöht wird. Die Erneuerung und Anhebung des Hausbahnsteigs mitsamt seiner Zuwegung steht im zweiten Bauschritt vom 15. September bis 21. November auf der Agenda. Parallel errichten die Fachkräfte zwei neue Aufzüge, um die Bahnsteige barrierefrei an die Personenunterführung anzubinden. Hierfür muss unter anderem die vorhandene Treppe zum Mittelbahnsteig abgebrochen und um ca. 18 Meter verschoben werden. Beide Aufzüge gehen am Ende der Modernisierungsarbeiten in Betrieb, wodurch in ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste dann ohne fremde Hilfe reisen können. Auch die Mitnahme von Fahrrädern und Kinderwagen wird damit erheblich erleichtert.
Ergänzend stattet die DB die Hochheimer Bahnsteige mit neuer Beleuchtung, einem taktilen Wegeleitsystem, moderner Reisendeninformation (ZugInfoMonitor (ZIM)) sowie einer Beschallungsanlage aus. Dies bietet vor allem blinden und sehbehinderten Reisenden bessere Orientierung. Die Bahnsteigausstattung inklusive der Wetterschutzhäuser wird ebenfalls auf den aktuellen Stand gebracht. Um Anwohnende besser von Bahnlärm zu entlasten, errichtet die DB sowohl an den Gleisen in Richtung Flörsheim (Main) als auch direkt an den Hausbahnsteig angrenzende neue Lärmschutzwände.
Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land Hessen, Ines Fröhlich, Staatssekretärin im hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, Hans Mohr, Erster Stadtrat der Stadt Hochheim am Main, Johannes Baron, Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises sowie Stefan Schwinn, Leiter Regionalbereich Mitte der DB InfraGO AG Geschäftsbereich Personenbahnhöfe, trafen sich heute vor Ort zum symbolischen Spatenstich.

Von links nach rechts: Stefan Schwinn, Leiter Regionalbereich Mitte der DB InfraGO AG , Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter für das Land Hessen der DB AG, Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, Ines Fröhlich, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, Hans Mohr, Erster Stadtrat der Stadt Hochheim am Main, Melanie Kühner, Bahnhofsmanagerin Frankfurt, Johannes Baron, Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises sowie zwei Mitarbeiter der ausführenden Baugesellschaft H. Klostermann mbH
Dr. Klaus Vornhusen: „Mit der Modernisierung bringen wir die Verkehrsstation Hochheim auf den neuesten Stand: Rundum erneuerte Bahnsteige, moderne Ausstattung und – das Wichtigste – endlich barrierefreie Zugänge mit Aufzügen. Für Reisende sind die spürbaren Verbesserungen, die gerade im stark verdichteten Rhein-Main-Gebiet den Zugang zur umweltfreundlichen Schiene einfacher und damit fit für die Zukunft machen.“
Ines Fröhlich: „Hochheim ist schon immer ein zentraler und hoch frequentierter Verkehrsknotenpunkt für zahlreiche Pendler, die Bewohner des Antoniushauses und die weiteren Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt. Hochheim ist zudem seit 2013 Modellkommune für Inklusion des Landes Hessens. Auch deshalb ist der heutige Baustart zur Modernisierung der Verkehrsstation längst überfällig. Gesundheit und körperliche Unversehrtheit ist kein Besitzstand, den Jemand für sich beanspruchen kann – gesellschaftliche Teilhabe, Mobilität und das Recht auf selbstbestimmtes Leben ist es als Grundrecht dagegen schon. Es war richtig, dass das Land Hessen bereits 2017/2018 die Machbarkeitsuntersuchung unterstützt und 2019 mit knapp über 250.000 Euro Landesmitteln die Planung für den Umbau dieser Verkehrsstation begonnen hat. Denn nur so konnte die Chance auf Aufnahme in das Sonderfinanzierungsprogramm des Bundes im Jahr 2021 genutzt werden. Ich wünsche dem Bauvorhaben viel Erfolg und Unfallfreiheit, den täglichen Nutzerinnen und Nutzern eine fristgerechte baldige Fertigstellung und der Deutschen Bahn und damit allen Hessinnen und Hessen, dass wir bei den weiteren dringenden Maßnahmen der Barrierefreiheit in allen Verkehrsstationen und Bahnhöfen in Hessen zügig vorankommen.“
Prof. Knut Ringat: „Der Bahnhof Hochheim ist einer von rund 100 Bahnhöfen, die in diesem Jahrzehnt im RMV-Gebiet barrierefrei umgebaut werden. Dreiviertel aller Fahrgäste steigen bereits an barrierefrei gestalteten Bahnhöfen ein und aus. Durch die Umbaumaßnahmen können diejenigen der täglich rund 2.300 Fahrgäste am Hochheimer Bahnhof, die mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Fahrrad unterwegs sind, noch in diesem Jahr problemlos unser Fahrtenangebot nutzen."
Hans Mohr: „Der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Hochheim schafft ein weiteres Argument dafür, sich inklusive Gemeinde nennen zu dürfen."
Johannes Baron: „Der Verkehr mit Bus und Bahn ist ein ganz wichtiger Schlüssel zur Standortentwicklung der Region und auch des Main-Taunus-Kreises. Der Ausbau des Bahnhofs Hochheim trägt dazu bei, den öffentlichen Personennahverkehr für unsere Bürgerinnen und Bürger noch attraktiver zu machen.“
Stefan Schwinn: "Die Modernisierung und der barrierefreie Umbau des Bahnhofs ist der maßgebende Schritt für mobilitätseingeschränkte Reisende, um auch in Hochheim (Main) barrierefrei mit dem umweltfreundlichen Schienenverkehr reisen zu können. Neben der Erhöhung beider Bahnsteige und dem Neubau von zwei Aufzugsanlagen freuen wir uns, blinden und sehbehinderten Menschen durch ein taktiles Wegeleitsystem nach Abschluss der Arbeiten eine bessere Orientierung an der Station ermöglichen zu können."
Um die Auswirkungen der Modernisierung auf die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, erledigt die DB das Baupensum soweit möglich „unter rollendem Rad“, teilweise in den Nachtstunden bzw. verkehrsärmeren Zeiten. Für den Einsatz von Spezialtechnik oder für Arbeiten im Gleis können die Züge den betreffenden Abschnitt jedoch zeitweise nicht befahren. Für diese Fälle hat die DB mit dem RMV und den Eisenbahnunternehmen ein angepasstes Fahrplanangebot entwickelt, damit die Reisenden trotz Bauarbeiten weiter im ÖPNV mobil bleiben können.
Danach ist in der Zeit vom 2. Juni bis 14. September in Fahrtrichtung Rödermark und von 15. bis 29. September in beiden Richtungen ein Ersatzverkehr mit Bussen zu/von der S1 organisiert. Vom 30. September bis 21. November werden die Züge im Bahnhof Hochheim (Main) am Mittelbahnsteig in beiden Richtungen halten. Aufgrund weiterer Bauarbeiten in Frankfurt-Höchst wenden die Züge im Zwischentakt in Frankfurt-Griesheim, wovon am Wochenende jedoch nur einige Züge betroffen sind. Sichergestellt ist, dass während des Hochheimer Marktes die S-Bahnen der Linie S1 im Haupttakt in Hochheim (Main) halten können. Sämtliche Fahrplanänderungen werden in den elektronischen Auskunftsmedien wie www.bahn.de oder www.rmv.de hinterlegt.
Die DB nutzt die Sperrpausen rund um die Modernisierung des Bahnhofs Hochheim (Main) dafür, weitere Projekte wie den Bau von Lärmschutzwänden oder das neue Elektronische Stellwerk in Flörsheim (Main) voranzubringen. Die DB informiert hierzu noch einmal gesondert.