Planfeststellungsbeschluss für neue Sternbrücke in Hamburg erteilt

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16. Februar 2024, 11:00 Uhr
Hamburg

Artikel: Planfeststellungsbeschluss für neue Sternbrücke in Hamburg erteilt

Eisenbahn-Bundesamt erteilt Genehmigung für weitere Arbeiten • Wichtiger Baustein für die Verkehrswende • Bau wird so umweltverträglich und anwohnerfreundlich wie möglich realisiert • 215 neue Bäume werden nachgepflanzt • Ersatzwohnungen gefunden

Die Deutsche Bahn (DB) investiert in eine zukunftsfähige und leistungsfähige Infrastruktur. So erneuert sie in Hamburg die Eisenbahnüberführung (EÜ) „Sternbrücke“ (Bild oben, Visualisierung der neuen Brücke). Der dafür notwendige Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) wurde nun erteilt. Mit dem Planrecht können ab sofort alle weiteren Arbeiten beginnen.

Die Erneuerung der viergleisigen Sternbrücke ist ein wichtiger Baustein für eine starke Schiene im Knoten Hamburg und für die Verkehrswende. Mit mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen am Tag zählt sie zu einem der meistfrequentierten innerstädtischen Gleisabschnitte in Deutschland. Die fast 100 Jahre alte Brücke muss erneuert werden, damit sie auch in Zukunft zuverlässig und fit für den Eisenbahnverkehr bleibt. Sie wird nun durch eine 108 Meter lange, stützenfreie Stabbogenkonstruktion ersetzt. Der Planfeststellungsantrag wurde im April 2020 beim EBA eingereicht.

Vorbereitende Arbeiten
Nach dem Auszug der Clubs und der Gewerbe unter der Brücke laufen seit Jahresbeginn vorbereitende Arbeiten im ersten Baufeld, die auch ohne Planfeststellungsbeschluss umgesetzt werden konnten. So wurden die Kampfmittelsondierungen fortgesetzt und die Verkehrsführung an der Brücke eingerichtet. Einige Versorgungskabel zu DB-eigenen Gebäuden wurden getrennt, Müll und Schutt am Bahndamm beseitigt sowie der Baugrund an den Kasematten verstärkt und befestigt. Die Gebäude werden entkernt und Schadstoffe entfernt, um den Abbruch vorzubereiten.

Um die Erneuerung der Eisenbahnbrücke und die weiteren Arbeiten so umwelt- und anwohnerfreundlich wie möglich zu gestalten, hat die DB viele Anstrengungen unternommen:

Bäume
Das Ziel der Planung war, möglichst viel Stadtgrün zu schonen. Dafür wurden mehrere Bauvarianten intensiv geprüft. Doch in keiner ließ sich vermeiden, dass aufgrund der engen Platzverhältnisse rund um die Brücke Bäume gefällt werden müssen. In der laufenden Fällperiode werden – abgestimmt mit der Umweltbehörde und dem zuständigen Bezirksamt – rund 40 Bäume gefällt, insbesondere entlang des Bahndamms. Zum Teil stehen sie auf privatem Grund. Für alle insgesamt 86 Bäume, die entnommen werden müssen, pflanzt die DB bis zum Abschluss des Bauprojekts 215 neue Bäume nach, der überwiegende Teil davon in Altona. Die neuen Standorte sind mit den zuständigen Behörden abgestimmt.

Abriss von Gebäuden und Wohnraumbeschaffung
Um die Brücke zu erneuern, lässt sich leider auch nicht vermeiden, dass Gebäude abgerissen werden müssen. Bis Ende Mai sollen schrittweise fünf Gebäude rund um die Brücke zurückgebaut werden. Zudem müssen zwei Anbauten/Garagen weichen. Zwei weitere Gebäude werden zu einem späteren Zeitpunkt abgerissen. Die DB hat es übernommen, neue Wohnungen für die verbliebenen Mieter:innen zu beschaffen. Für alle neun betroffenen Mieter:innen konnten neue Wohnungen gefunden werden.  

Kasematten
In den letzten Jahren wurden die Mietverträge der Clubs und anderen Gewerbe immer wieder verlängert. Der DB war wichtig, dass die Clubs so lange wie möglich an der Sternbrücke bleiben konnten; so konnte Weihnachten 2023 und der Jahreswechsel noch in den Kasematten gefeiert werden. Anfang Januar sind die Clubs und das Gewerbe unter der Sternbrücke ausgezogen. Mit Hilfe der Stadt Hamburg konnten Ausweichquartiere gefunden werden, die den Clubs angeboten wurden. Diese Ausweichflächen werden derzeit für die Nutzung vorbereitet. Die DB bedankt sich bei allen Verantwortlichen für die enge Zusammenarbeit, um hier Lösungen zu finden.

Kabelhilfstrasse
Ab Mai 2024 wird eine etwa 700 Meter lange und vier Meter hohe Kabelhilfstrasse errichtet. Für die gesamte Bauzeit wird sie die Daten- und Stromkabel aufnehmen, die derzeit auf der Sternbrücke liegen. Dies ist notwendig, um den Bahnbetrieb aufrechterhalten zu können und die Arbeiten für die neue Brücke sicher und ungehindert durchzuführen. Die Kabelhilfstrasse verläuft von der EÜ Lippmannstraße entlang der Eifflerstraße, der Stresemannstraße und der Max-Brauer-Allee zurück zur Bahnstrecke. Der Verlauf der Trasse berücksichtigt die Verhältnisse vor Ort, wie die Bebauung, die Verkehrsanlagen und das Stadtgrün.

Die Kabelhilfstrasse wird nach Ende der Baumaßnahme wieder zurückgebaut.

Während der Planung sind unterschiedliche Trassenführungen untersucht worden und die verträglichste Lösung wurde gewählt. In einem dichtbebauten, urbanen Raum ist das jedoch nicht ohne Einschränkungen möglich.

Weitere Informationen zum Bauprojekt:
www.eisenbahnbruecken-ehm.de/sternbruecke.html