Artikel: Tausend Tonnen in drei Stunden: Brücke in Gauting erfolgreich eingeschoben
Die Deutsche Bahn (DB) hat eine neue Eisenbahnbrücke über die Hauser Straße im Gautinger Ortsteil Königswiesen erfolgreich eingesetzt. Am Freitag starteten die Arbeiten mit dem Abbruch der alten, 1907 errichteten Brücke. Rund 15 Stunden dauerten die Abbrucharbeiten, bevor die vorbereitenden Maßnahmen für den Einschub begannen. Am Samstag folgte der zentrale Schritt: Die rund 1.000 Tonnen schwere und 4,50 Meter hohe zweigleisige Stahlbetonbrücke wurde auf einer eigens errichteten Verschubbahn Stück für Stück in ihre Endlage bewegt. Der Verschub über eine Distanz von rund 15 Metern dauerte rund drei Stunden.
Um die Einschränkungen im Bahnverkehr so gering wie möglich zu halten, hatte die DB das neue Bauwerk bereits im Vorfeld direkt neben der alten Brücke errichtet. Während des Verschubs lag die Brücke auf speziellen Verschublagern, die mit einer Gleitschicht versehen sind. Diese Technik ermöglichte es, das tonnenschwere Bauwerk mit vergleichsweise geringer Kraft horizontal in Bewegung zu bringen.
Im Anschluss an den Einschub begannen umfangreiche Arbeiten an den Widerlagern, den Dammbereichen und den Kabeltrassen. Bis Dienstagmorgen konnten die Gleise planmäßig wieder in Betrieb genommen werden.
„Der Abriss und Einschub der Brücken war gutes Teamwork und wir sind froh, dass alles im Zeitplan funktioniert hat. Mit der neuen Stahlbetonbrücke sorgen wir für einen sicheren und stabilen Bahnverkehr im Landkreis Starnberg“, sagt Projektleiterin Helga Hobelsberger-Götze.
Die Planungen für das Projekt begannen bereits im Jahr 2012. Der Planrechtsbeschluss war seit Juli 2023 rechtskräftig. Bis Ende 2026 werden die Baumaßnahmen rund um die Kreuzung Hauser Straße/Königswieser Straße abgeschlossen sein. Dazu gehören auch Straßenanpassungen und weitere Arbeiten im Umfeld der neuen Eisenbahnüberführung.