Meilenstein in der Geschichte der Brenzbahn

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Im Rahmen der Unterzeichnung (v. l.): Oberbürgermeister Martin Ansbacher (Stadt Ulm), Landrat Dr. Joachim Bläse (Ostalbkreis), Verkehrsminister Winfried Hermann, Landrat Peter Polta (Landkreis Heidenheim), Dr. Clarissa Freundorfer (DB-Konzernbevollmächtigte), Philipp Langefeld (DB InfraGo)
06. November 2025, 13:15 Uhr
Stuttgart
Land Baden-Württemberg, Landkreis Heidenheim, Ostalbkreis, Stadt Ulm und die Deutsche Bahn unterzeichnen Finanzierungsvereinbarung zur Vorplanung sowie Entwurfs- und Genehmigungsplanung für den Ausbau und die Elektrifizierung der Brenzbahn

Die eingleisige und nicht elektrifizierte Brenzbahn von Aalen über Heidenheim nach Ulm ist die Lebensader im Schienenpersonennahverkehr für diesen wichtigen Lebens- und Wirtschaftsraum. Nur durch einen partiellen Ausbau und die Elektrifizierung ist eine wesentliche Verbesserung des Angebotes möglich. Ein bedeutender Meilenstein dazu ist jetzt der Abschluss der Finanzierungsvereinbarung für die Leistungsphasen 1 bis 4 zum Ausbau und der Elektrifizierung der Brenzbahn. Damit ist der Weg frei für die Vorplanung sowie die Entwurfs- und Genehmigungsplanung.Im Beisein von Abgeordneten, Frau Regierungspräsidentin Bay, Vertreterinnen und Vertreter von Städten und Gemeinden, von Behörden, Institutionen und Unternehmen sowie der Deutschen Bahn haben das Land Baden-Württemberg, der Landkreis Heidenheim, der Ostalbkreis sowie die Stadt Ulm mit den für den Infrastrukturausbau zuständigen DB-Geschäftsfeldern DB InfraGO und DB Energie diesen Vertrag geschlossen. Eine gemeinsame Absichtserklärung des Landes Baden-Württemberg, der genannten Landkreise und der Stadt Ulm über die Finanzierung des Projektes und zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit ergänzt diese Vereinbarung.Verkehrsminister Winfried Hermann betonte bei der Unterzeichnung: „Der Ausbau der Brenzbahn steht beim Land weit oben auf der Agenda und ist ein zentrales Anliegen des Mobilitätspakts Aalen-Heidenheim. Es ist das erste große Ausbau- und Elektrifizierungsprojekt, bei dem wir die Planung im Schulterschluss mit der Region finanzieren. Damit solche Großprojekte vorankommen, haben wir die Kofinanzierungsbedingungen durch das Land erheblich verbessert. Die Vorfinanzierung von rund der Hälfte der Planungskosten entlastet die Kommunen und macht diesen wichtigen nächsten Schritt möglich. Für die Menschen in Ostwürttemberg wird der Ausbau zukünftig ein verbessertes Angebot mit mehr Zügen und mehr Haltepunkten bringen. Damit wird die Brenzbahn als zentrale Nord-Süd-Verkehrsachse in der Region gestärkt.“

In der Finanzierungsvereinbarung wurde festgelegt, dass das Land Baden-Württemberg mit 34,60 Mio. Euro etwas mehr als die Hälfte der Kosten in Höhe von ca. 63,02 Mio. Euro für die Leistungsphasen 1 bis 4 übernimmt. Dieser Betrag enthält zudem auch die Vorfinanzierung der Planungskosten für den kleinen bayerischen Teil der Brenzbahn durch das Land Baden-Württemberg. Die Landkreise Heidenheim, Ostalbkreis, Alb-Donau-Kreis und die Stadt Ulm investieren gemeinsam ca. 28,42 Mio. Euro. Die Aufteilung der Kosten innerhalb der Region zwischen den Landkreisen und der Stadt Ulm wird in einer dritten, öffentlich-rechtlichen Vereinbarung geregelt. Der Landkreis Heidenheim übernimmt ca. 16,53 Mio. Euro, der Ostalbkreis ca. 8,70 Mio. Euro, die Stadt Ulm ca. 2,47 Mio. und der Alb-Donau-Kreis leistet einen einmaligen Solidarbeitrag in Höhe von rund 721.000 Euro.Landrat Peter Polta, zugleich Vorsitzender der IG Brenzbahn, zur Bedeutung des heutigen Tages: „Der Ausbau und die Elektrifizierung der Brenzbahn sind ein herausragendes Mobilitätsprojekt zur Verbesserung des Schienenpersonennah- und auch des Schienengüterverkehrs in der gesamten Raumschaft. Nach vielen Voruntersuchungen und Abstimmungen mit dem Land und der Region ist heute mit der unterzeichneten Finanzierungsvereinbarung endlich der Durchbruch gelungen. Die Planungen können jetzt starten. Ich danke allen, die sich gemeinsam mit uns bei diesem überragend wichtigen Vorhaben engagieren. Die geleistete Unterschrift aller Beteiligten dokumentiert den Willen, die historische Chance zu ergreifen und das Projekt maßgeblich voranzutreiben.“Bereits im Jahr 2020 hatten sich das Land, kommunale Partner und die Deutsche Bahn gemeinsam auf die Ausbauziele und ein zukünftiges Angebot im Schienenpersonennaheverkehr auf der Brenzbahn verständigt. Mit den heute unterzeichneten Vereinbarungen starten die vertiefenden Planungen der Deutschen Bahn.Dr. Clarissa Freundorfer, Deutsche Bahn AG, Konzernbevollmächtigte für das Land Baden-Württemberg:  „Für die Deutsche Bahn stehen bei allen Vorhaben die Kundinnen und Kunden im Mittelpunkt. Deshalb ist der Ausbau und die Elektrifizierung der Brenzbahn von großer Bedeutung und wichtige Voraussetzung, damit wir zukünftig unseren Fahrgästen einen besseren Fahrplan bieten können. Wir stehen bereits in den Startlöchern und werden unmittelbar mit den Planungen beginnen.“

Mit dem Ausbau und der durchgängigen Elektrifizierung wird angestrebt, dass der schnelle Express auf der Brenzbahn stündlich, statt wie aktuell nur zweistündlich, verkehren kann. Die bestehende Regio-S-Bahn Linie 5 (Ulm – Heidenheim – Aalen) soll stündlich alle Halte bedienen. Die bestehende Regio-S-Bahn Linie 51 (Ulm Hbf – Langenau) wird unter der Woche mindestens zur Hauptverkehrszeit bis Sontheim-Brenz verlängert. Eine ganz neue stündliche Regio-S-Bahn Linie soll das Angebot zwischen Aalen und Heidenheim hin zu einem Halbstundentakt verbessern. Im Zuge des Brenzbahnausbaus sollen auch die zusätzlichen Haltepunkte Ulm-Messe, Aalen Süd und Oberkochen Süd realisiert werden. Damit bekommen noch mehr Menschen entlang der Strecke einen attraktiven und einfachen Zugang zur Schiene.Dr. Joachim Bläse, Landrat des Ostalbkreises: „Der Brenzbahn-Ausbau ist angesichts des finanziellen und infrastrukturellen Umfangs sowie der Konstellation der beteiligten Akteure ein äußerst anspruchsvolles Vorhaben. Die heutige Unterzeichnung des Planungsvertrags dokumentiert das gemeinsame Engagement der beteiligten Partner, den dringend erforderlichen Ausbau der Brenzbahn aktiv voranzutreiben. Die geplanten Angebotsausweitungen im SPNV sowie der Bau der neuen Bahnhalte sorgen für eine hervorragende verkehrliche Anbindung des Lebens- und Wirtschaftsraums zwischen Aalen, Heidenheim und Ulm. Damit sind die Investitionen in die Brenzbahn eine Investition in die Zukunftsfähigkeit unserer Region und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsstandorte im Kocher-/Brenztal.“

Die Gesamtkosten für das Ausbau- und Elektrifizierungsprojekt belaufen sich nach den derzeitigen Kostenberechnungen auf ca. 600 Millionen Euro. Das Projekt soll nach dem Bundes-Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gefördert werden. Neben dem Bund, dem Land Baden-Württemberg und den kommunalen Partnern beteiligt sich auch der Freistaat Bayern im weiteren Projektverlauf an der Finanzierung. Dies sagte der Freistaat Bayern bereits im Februar des Jahres 2024 zu.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter betont: „Vom Ausbau und der Elektrifizierung der Brenzbahn werden auch die bayerischen Stationen an dieser Strecke profitieren. Deshalb wird sich der Freistaat an der Realisierung des Projekts finanziell beteiligen. Die heutige Unterzeichnung des Planungsvertrags ist ein Meilenstein für die Regio-S-Bahn Donau Iller und verdeutlicht die gute Zusammenarbeit zwischen Bayern und Baden-Württemberg in dieser grenzüberschreitenden Region.“

Der Brenzbahnausbau und die Elektrifizierung sind Bestandteil des Regio-S-Bahn Donau-Iller-Gesamtprojektes, welches den Schienenpersonennahverkehr auf den Strecken von und nach Ulm verbessern soll.Martin Ansbacher, Oberbürgermeister der Stadt Ulm sowie Vorstandsvorsitzender des Vereins Regio-S-Bahn Donau-Iller: „Ein weiterer großer Schritt hin zu einem wichtigen Ziel ist getan. Die Brenzbahn verbindet bedeutende Wirtschaftsräume und schafft zugleich neue touristische Möglichkeiten. Davon profitieren Unternehmen und Menschen entlang der Strecke gleichermaßen. Auch für die Ulmerinnen und Ulmer bringt der Ausbau einen echten Mehrwert. Und für die Regio-S-Bahn Donau-Iller bedeutet er einen zusätzlichen Schub an Vitalität.“

Im Rahmen des Regio-S-Bahn Donau-Iller-Gesamtprojektes erfolgte die so genannte Kategorie „c“ Voranmeldung beim Bund für die Aufnahme in das Bundes-GVFG. Der Förderantrag kann voraussichtlich mit Abschluss der Planungen für die Leistungsphasen 1 bis 4 gestellt werden.

Heiner Scheffold, Landrat des Alb-Donau-Kreises, ergänzt: „Mit der heutigen Einigung und Vertragsunterzeichnung zeigen wir, was regionale Zusammenarbeit leisten kann. Die Brenzbahn ist ein wichtiges Rückgrat für die Mobilität im Osten der Region – auch wenn sie im Alb-Donau-Kreis nur einen kleinen Abschnitt betrifft. Dass wir uns dennoch mit einem Solidarbeitrag beteiligen, unterstreicht unseren Willen, gemeinsam Verantwortung für zukunftsfähige Mobilität zu übernehmen. Die partnerschaftliche Finanzierung ist ein starkes Signal: Wir ziehen an einem Strang, um die Brenzbahn fit für die Zukunft zu machen“In den nächsten fünfeinhalb Jahren wird die Deutsche Bahn zunächst die Vor-, Entwurfs-, und Genehmigungsplanung durchführen, welche dann im Planfeststellungsverfahren münden. Für diesen Prozess sind weitere ca. drei Jahre eingeplant. Beim Eisenbahnbundesamt soll innerhalb der Leistungsphase 4 die Projektrealisierung beantragt werden. Für die Leistungsphasen 5 bis 9, also für die Ausführungsplanung bis hin zur Objektbetreuung, wird zur gegebenen Zeit der Abschluss eines Realisierungs- und Finanzierungsvertrages notwendig.Den gesamten Prozess der Leistungsphasen 1 bis 4 begleiten alle am Projekt Beteiligten in einem Lenkungskreis unter Vorsitz des Landkreises Heidenheim und des Landes Baden-Württemberg.

Hintergrund zur Brenzbahn:

Die Brenzbahn verläuft von Aalen über Heidenheim und Langenau nach Ulm. Die Strecke ist 72 Kilometer lang. Davon verlaufen 11 Kilometer im Ostalbkreis, 38 Kilometer im Landkreis Heidenheim, 9 Kilometer im Alb-Donau-Kreis sowie 6 Kilometer auf dem Gebiet der Stadt Ulm. Zwischen Langenau und Ulm liegt die Strecke zudem auf einer Länge von 8 Kilometern auf bayerischem Terrain im Landkreis Neu-Ulm.

Bei der Brenzbahn handelt es sich um eine durchgehend eingleisige und nichtelektrifizierte Eisenbahninfrastruktur des Bundes, die aktuell durch den Schienenpersonennahverkehr und den Schienengüterverkehr genutzt wird. Aktuell können sich die Züge nur in einem der 15 Kreuzungsbahnhöfe begegnen. Diese Umstände beeinflussen maßgebend die Kapazität und somit die Leistungsfähigkeit der Eisenbahnstrecke der Deutschen Bahn. Ausweitungen im Zugverkehr, welche über den Status quo hinausgehen, sind aufgrund der infrastrukturellen Gegebenheiten nicht möglich. Zudem ist eine Elektrifizierung der Strecke notwendig.