Artikel: Für mehr klimaschonenden Güterverkehr: Baustart für den Ausbau des Umschlagterminals Ulm-Dornstadt
Baustart für den Ausbau des Umschlagterminals Ulm-Dornstadt: Für mehr Güterverkehr auf der klimafreundlichen Schiene erweitert die DB InfraGO das Umschlagterminal Ulm-Dornstadt um ein zweites Modul. Bis 2028 soll die Kapazität des Terminals für den Güterumschlag zwischen Straße und Schiene mehr als verdoppelt werden. Durch moderne Technologien wird die Verladung von Waren erstmals vollständig automatisiert und noch effizienter ablaufen. Zum symbolischen Spatenstich für das Ausbauvorhaben kamen heute zahlreiche Gäste nach Dornstadt. Die Deutsche Bahn (DB), Bund und EU investieren gemeinsam rund 148 Millionen Euro in das Vorhaben.
Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur DB AG: „Mit dem Ausbau des Terminals in Dornstadt schaffen wir mehr Verladekapazität und verlagern Güterverkehr von der Straße auf die Schiene, damit Güter lediglich auf der letzten Meile durch LKW transportiert werden müssen. Das ist gut für die Umwelt und führt zu einer Entlastung auf der Straße. 22,4 Millionen LKW-Kilometer können von der Straße auf die Schiene verlagert werden, das bringt eine Einsparung von rund 6,8 Millionen Liter Diesel sowie 16.790 Tonnen CO2 pro Jahr. Zum Vergleich: Es braucht fast 1.300 Hektar Wald, um diese Menge CO2 binnen eines Jahres aus der Atmosphäre zu binden.”
Ulrich Lange, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr: „Der Ausbau und die Modernisierung der Umschlagbahnhöfe sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland von großer Bedeutung. Mit modernen, leistungsfähigen Anlagen für die Verladung von Containern zwischen Straße und Schiene sind wir für internationalen Wettbewerb und die wachsenden Warenströme gerüstet. Deshalb fördert der Bund den Ausbau des Terminals Ulm-Dornstadt."
Andreas Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße mbH: „In unserem bestehenden Terminal in Dornstadt verarbeiten wir aktuell jährlich bis zu 120.000 Ladeeinheiten. Durch den Ausbau erhöht sich die Kapazität künftig auf bis zu 300.000 Ladeeinheiten pro Jahr. Mit vier Gleisen für lange Güterzüge, drei leistungsfähigen Portalkranen und einem hohen Automatisierungsgrad verladen wir künftig mehr Güter auf den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene. Das ist eine großartige Entwicklung für die Region, für Baden-Württemberg und für alle Nutzer des Kombinierten Verkehrs.“
Rainer Braig, Bürgermeister der Gemeinde Dornstadt: „Die neuen Portalkrane stehen für modernste Technik und bringen gleichzeitig Entlastung für Mensch und Umwelt. Wir begrüßen, dass die Verladung künftig effizienter und leiser abläuft – gerade für die Anwohnerinnen und Anwohner sowie für unsere Gemeinde ist das ein wichtiges Signal.“
Das Terminal Ulm-Dornstadt liegt zentral in einem transeuropäischen Transportkorridor und verbindet die Wirtschaftsregion Ulm mit den norddeutschen Seehäfen sowie dem Umschlagort Maschen. Dank der drei neuen Portalkrane können die bis zu 720 Meter langen Züge effizient abgefertigt werden. Die Umschlagprozesse im neuen Terminal laufen zukünftig erstmals automatisiert ab. Innerhalb des neuen Moduls bewegen sich die Kräne ohne Personen im Kranführerstand. Über sogenannte Fernsteuerstände kann die neue Anlage im Bedarfsfall auch mit Hilfe von Videounterstützung aus dem neuen Dispositionsgebäude heraus gesteuert werden.
Der Ausbau des Umschlagterminals in Ulm-Dornstadt ist durch die DB, den Bund und die Europäische Union (EU) finanziert. Die EU ist im Rahmen des Military Mobility Fonds mit rund 50 Millionen Euro an der Finanzierung beteiligt.
Technische Daten zum Umschlagterminal:
- Das Terminal besteht nach Abschluss des Ausbaus aus vier Umschlaggleisen mit einer kranbaren Nutzlänge von 720 Metern, sowie zwei Zugbildungs- und einem Umfahrungsgleis.
- Insgesamt sechs Portalkrane ermöglichen künftig das Umladen der Ladeeinheiten von LKWs auf Züge und umgekehrt, 3 davon automatisiert.
- Fünf Abstellspuren zur umschlagbedingten Zwischenabstellung von Containern sowie je eine Fahr-, Lade- und Rückfahrspur entstehen.
- Die Ein- und Ausfahrten zum Terminal (Modul 1 und 2) sind straßen- und schienenseitig für eine digitale Erfassung der Ladeeinheiten mit Videotoren ausgestattet. Sie beschleunigen den Abfertigungsprozess. Die straßenseitige Anbindung erfolgt über die heutige Zufahrt des vorhandenen Kreisverkehrs.
- Ein neues Elektronischen Stellwerks (ESTW) für den Bahnhof Beimerstetten bedient künftig das komplette Umschlagterminal Ulm-Dornstadt.
- Ein zweistöckiges Dispositionsgebäude für Umschlagbetrieb, Abfertigung und Leitstelle der Automatisierung wird neu gebaut.