DB stellt den Nahverkehr der Zukunft vor • Zwölf Milliarden Euro für moderne Züge und Busse

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04. September 2023, 12:00 Uhr
Berlin

Artikel: DB stellt den Nahverkehr der Zukunft vor • Zwölf Milliarden Euro für moderne Züge und Busse

Branchenmesse „Zukunft Nahverkehr“ feiert Premiere in Berlin und zeigt innovative Ideen • Gemeinsam mit ihren Partnern investiert die DB in moderne Züge und Busse • Kooperationen zur Entwicklung autonom fahrender Shuttles für den ländlichen Raum

Fahrgäste profitieren künftig von einem noch besseren Nahverkehr: Auf der Branchenmesse „Zukunft Nahverkehr“ zeigt die DB, welche Innovationen und Beiträge der Nahverkehrsbranche möglich sind, um die Verkehrswende voranzubringen. Dazu gehören neue Fahrzeugkonzepte für Straße und Schiene, integrierte Angebote, aber auch digitale Lösungen, mit denen Kund:innen die Verkehrsmittel möglichst einfach nutzen können. Die von der DB organsierte Nahverkehrswoche zeigt ab heute in Berlin rund 100 innovative Ideen für die Fahrgäste. Darüber hinaus diskutieren 250 Speaker:innen zu Zukunftsthemen der Branche.

Um den Nahverkehr für die Zukunft aufzustellen, plant die DB zusammen mit ihren Partnern in den Bundesländern und Kommunen, die den Nahverkehr bestellen, bis 2030 rund zwölf Milliarden Euro für neue und modernisierte Fahrzeuge auszugeben. Davon fließen mehr als elf Milliarden Euro in neue Züge und 900 Millionen Euro in neue Busse. Innovative Ideen und Konzepte, mit denen die DB und die Aufgabenträger diese Fahrzeuge noch attraktiver für die Fahrgäste machen, sind auf der „Zukunft Nahverkehr“ zu sehen.

Evelyn Palla, DB-Vorständin für Regionalverkehr: „Mit der ‚Zukunft Nahverkehr‘ stellen wir das größte Nahverkehrsevent auf die Beine, das es je gegeben hat. Wir zeigen, wie die Alltagsmobilität auf ein neues Level gehoben werden kann. Dazu brauchen wir einfache und bequeme Mobilitätslösungen von Tür zu Tür, kundengerechte Busse und Züge sowie digitale Auskunfts- und Ticketlösungen, die die ganze Reisekette umfassen. Nach dem Deutschlandticket ist es jetzt auch wichtig, das Angebot im ÖPNV zu erhöhen. Gemeinsam mit Politik und Branche machen wir den Nahverkehr zukunftsfähig und treiben die Mobilitätswende voran.“

Die „Zukunft Nahverkehr“ findet vom 4. bis zum 9. September in der „Station“ in Berlin statt und stellt die neuesten Konzepte für den klimafreundlichen öffentlichen Personennahverkehr vor. Dazu zählt etwa eine Buchungs-App, die verschiedene Verkehrsmittel für die jeweils beste Reisekette zusammenstellt und mit einem Klick buchbar macht. Zudem können Besucher:innen testen, wie ein KI-gestützter Chatbot mit Namen „Bowie“ Kund:innen beim Ticketkauf unterstützt. Die DB zeigt auch erstmals ein Zugmodell, das zusammen mit mobilitätseingeschränkten Reisenden entwickelt wurde und ihre Bedürfnisse stärker berücksichtigt. Zum ersten Mal zu sehen ist auch einer der modernen Busse, die den Regionalverkehr ersetzen, während stark befahrene Schienenstrecken generalsaniert werden.

DB kooperiert mit Herstellern autonom fahrender Shuttles

Zur Eröffnung der „Zukunft Nahverkehr“ gab die Deutsche Bahn auch Kooperationen mit Herstellern von autonom fahrenden Shuttles bekannt. Mit diesen Fahrzeugen will die DB den ländlichen Raum besser und flexibler an die jeweils nächsten Bahnhöfe anbinden. Konkret plant die DB mit den Unternehmen Schaeffler AG und VDL Groep sowie Holon GmbH bei der Forschung und Entwicklung autonomer Verkehre zusammenzuarbeiten. Die Hersteller werden jeweils ab 2025 neue Fahrzeuge für den ÖPNV auf die Straße bringen, die vollautomatisiert fahren sollen (Level 4). Prototypen sind auf der parallel stattfindenden Partnermesse der „Zukunft Nahverkehr“, der IAA Mobility in München zu sehen. Neben Mobileye, dem DB-Partner für Level-4-Selbstfahrsysteme, arbeitet die DB bereits mit der Robert Bosch GmbH bei der Entwicklung intelligenter Lösungen für die digitale Fahrgastbetreuung im Innenraum solcher Fahrzeuge zusammen. Die DB kooperiert bei autonom fahrenden Fahrzeugen bereits mit ZF Friedrichshafen.

Teil der „Zukunft Nahverkehr“ ist der Branchenkongress „regiosignale“. Daneben finden mehr als 150 hochkarätig besetzte Dialogformate statt. Rund 50 Partner präsentieren über 100 innovative Produkte und Services für einen attraktiven ÖPNV. Zudem gibt es einen Recruiting-Tag am 8. September und einen Publikumstag mit Familienangebot am 9. September. Das ausführliche Programm der „Zukunft Nahverkehr“ finden Sie hier: www.zukunftnahverkehr.de

DB-Konzernsprecherin Anja Bröker zu modernem Nahverkehr



Ausgewählte Highlights der Zukunft Nahverkehr

Virtuelle Assistenz „Bowie“ bietet Kundenservice mit künstlicher Intelligenz

Die Deutsche Bahn (DB) präsentiert auf der „Zukunft Nahverkehr“ erstmals den Chatbot-Avatar „Bowie“. Auf einem großen Bildschirm unterstützt die virtuelle Assistenz Kund:innen per Sprachsteuerung oder Chat bei der Reiseplanung. Der Vorteil für die Fahrgäste: Bowie bietet persönlichen Service rund um die Uhr und auch in ländlichen Gebieten, wo es sonst keine Beratung gibt. Außerdem entlastet die künstliche Intelligenz (KI) Reiseberater:innen in Reisezentren. So kann die DB dem Fachkräftemangel begegnen und ihren Kund:innen den bestmöglichen Service bieten.

Bowie ist ein ShowCase, der zeigen soll, welche vielfältigen Möglichkeiten im Thema KI und virtuelle Assistenz stecken. Bowie soll zum Ausprobieren und Diskutieren anregen. Aktuell konzentriert sich der Chatbot noch auf die Fahrplanauskunft. Die Weiterentwicklung zum vollständigen Buchen des Tickets ist auf Basis der heutigen Technik bereits möglich.

Eine starke digitale Kundenschnittstelle macht den ÖPNV für Fahrgäste attraktiver

Die DB will den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver gestalten. Durch den Ausbau digitaler Kanäle soll der Zugang zu Mobilität einfacher werden. Dafür simuliert die DB auf der „Zukunft Nahverkehr“ exemplarisch vier sogenannte Klick-Dummys. Diese zeigen, wie digitale Funktionen den Nahverkehr für Kund:innen attraktiver gestalten können.

Die Funktion „Intermodales Routing und Ticketing“ ermöglicht zum Beispiel eine smarte Verknüpfung der Reisekette. Von der Planung bis zur Ankunft gibt sie Fahrgästen stets sinnvolle Verbindungen mit verschiedenen Verkehrsmitteln (Regionalverkehr, Busse, Sharing-Angebote etc.) samt Kosten an die Hand. Mit nur einem Klick sehen Kund:innen die für sie beste Verbindung und können sie direkt buchen. Zur Auswahl steht dabei nicht nur die „schnellste“, sondern auch die „nachhaltigste“ Verbindung.

Die Funktion „CO2-Tracker“ berechnet in Echtzeit die Emissionen für jede Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr und belohnt Nutzer:innen mit Freifahrten und Rabatten für nachhaltiges Mobilitätsverhalten.

Weiterhin vereinfachen verschiedene Virtual- und Augmented-Reality-Funktionen den Aufenthalt am Bahnhof, z. B. durch das Aufzeigen des schnellsten Weges zum Abfahrtsgleis. Ziel ist es, den Kund:innen den Aufenthalt am Bahnhof so komfortabel wie möglich zu machen.

Mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben verbessern den Handyempfang und das Internet im Zug

Gute Mobilfunk- und Datenverbindungen sind Fahrgästen immer wichtiger. Die Mobilfunknetzbetreiber schließen deshalb gemeinsam mit der Deutschen Bahn Lücken im Mobilfunknetz entlang der Schiene und bauen die Bandbreite weiter aus.

Neue Züge der DB, wie der ICE 3neo oder der ICE L, sind für besseren Mobilfunkempfang ab Werk mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben ausgerüstet: Die hauchdünne Metallschicht in den Scheiben, die vor dem Aufheizen durch Sonneneinstrahlung schützt, ist so bearbeitet, dass die Scheiben Mobilfunksignale gut durchlassen.

Scheiben von Bestandsfahrzeugen können mit moderner Laser-Technologie nachträglich mobilfunkdurchlässig gemacht werden. Erste Züge mit so bearbeiteten Scheiben sind ab sofort im Einsatz: bei der Südostbayernbahn und in Berlin/Brandenburg (Netz Elbe-Spree).

Ideenzug-Mock-Up „Barrierefreies Reisen“ zeigt, wie Reisen von mobilitäts- und sinneseingeschränkten Reisenden einfacher wird

Die Verkehrswende wird nur erreicht, wenn alle Menschen leichten Zugang zum öffentlichen Nahverkehr haben. Deshalb hat DB Regio gemeinsam mit Verbänden ein neues Modell für Menschen mit körperlichen, kognitiven oder Sinnesbehinderungen entwickelt, das über die aktuellen Vorschiften der EU-Norm TSI PRM hinausgeht. Auf der „Zukunft Nahverkehr“ stellt die DB erstmals das Ergebnis vor. In dem Mock-Up können die Besucher:innen live erleben, wie das Reisen für Fahrgäste mit körperlichen oder Sinneseinschränkungen verbessert werden kann.

Die Veränderung beginnt schon beim Einstieg. Der Eingangsbereich ist breiter und mit einer taktilen Wegeleitung sowie zusätzlicher farblicher Markierung und Piktogrammen versehen. Die Fahrgastkommunikation erfolgt in Gebärdensprache auf den Displays, textlich, taktil und akustisch. Im Rollstuhlbereich können sich zwei Rollstuhlfahrende an einem Tisch gegenübersitzen. Auf einem niedrigen Fensterdisplay sind Informationen, z.B. zu den nächsten Haltestellen, ablesbar. Zahlreiche Markierungen weisen auf das Vorrangrecht der mobilitäts- und sinneseingeschränkten Reisenden hin. Ein barrierefreies Universal-WC mit breiter und versetzter Tür ist so im Wagen eingebaut, dass Reisende im Rollstuhl nicht direkt neben dem WC mit Blick dorthin sitzen müssen.

Neuer Ersatzverkehr bringt Fahrgäste zuverlässig an ihr Ziel

Die DB modernisiert ihr Schienennetz im bisher noch nicht gekannten Ausmaß. Das steigende Bauvolumen und die Bündelung von Maßnahmen macht Streckensperrungen nötig. Damit die Kund:innen trotzdem weiterhin zuverlässig an ihr Ziel kommen, hat die DB den Ersatzverkehr neu gedacht. Entlang der gesamten Reisekette richtet die DB den qualitativ hochwertigen Ersatzverkehr ganzheitlich an den Bedürfnissen der Kund:innen aus. Auf der „Zukunft Nahverkehr“ stellt die DB erstmals einen neu entwickelten Ersatzbus vor, wie er bei der Generalsanierung der Riedbahn ab Mitte 2024 zum Einsatz kommt.

Die Fahrgäste profitieren von WLAN, einem Fahrgast-Informationssystem und USB-Steckdosen. Um den verschiedenen Bedürfnissen der Reisendengruppen Rechnung zu tragen, gibt es großzügige Koffergestelle und ein WC. Die Haltestellen bieten eine erhöhte Aufenthaltsqualität und sind durch Wegeleitung besser erkennbar. An allen Stationen der Reisekette stehen die Reisendeninformation und der Service im Vordergrund. Aktuell sammelt die DB Erfahrungen mit dem neuen Konzept auf der Strecke zwischen Würzburg Hbf. und Nürnberg Hbf. Erste Studien zeigen eine hohe Kundenzufriedenheit.

Roadshowbus zeigt Vorteile der integrierten Mobilität

In einem umgebauten Linienbus erleben, was integrierte Mobilität bedeutet – das geht im neuen Roadshowbus von DB Regio. Der interaktive Erlebnisraum veranschaulicht die aktuellen Herausforderungen unter anderem im ländlichen Nahverkehr, zeigt konkrete Lösungsansätze durch die intelligente Verknüpfung von Linienverkehren mit flexiblen On-Demand-Verkehren, Mobilitätsanalysen und digitaler Buchbarkeit und bietet Raum zum Austausch.

Die DB setzt den Roadshowbus „Nahgedacht“ künftig ein, um Aufgabenträger für integrierte Lösungen im Nahverkehr zu gewinnen. Ziel von DB Regio ist es, den Nahverkehr noch attraktiver zu gestalten, um so noch mehr Menschen zum Umstieg auf klimafreundlichere Verkehrsmittel zu bewegen.

Showbus: Innovationen im städtischen Nahverkehr erleben

Ab Frühjahr 2024 zeigt der Showbus in Frankfurt am Main innovative Konzepte für den Nahverkehrsbus der Zukunft im täglichen Stadtverkehr. Die Fahrgäste können zwischen Loungebereich, Einzel-Arbeitsplätzen oder Stehplätzen mit Anlehnmöglichkeit wählen. Ein spezielles Lichtkonzept erleichtert die Orientierung im Bus. Die Fahrgastinformationen sind zukünftig noch kundenfreundlicher auf umlaufenden Displays zu lesen. Die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und DB Regio haben den „ShowBus Frankfurt – Driven by Innovation“ entwickelt, um noch mehr Menschen einen Anreiz zu bieten, auf den klimafreundlichen öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen.

Curbside Management – Verkehrsflächen einfach digital managen

Sharing-Angebote sind vielseitig verfügbar und vor allem im städtischen Raum verbreitet. Dabei rückt besonders die Nutzung und Aufteilung der Verkehrsflächen immer wieder in den Fokus, wenn es um die Aufenthaltsqualität in den Städten und den zunehmenden Platzmangel geht. Mit ihrer digitalen Anwendung „Curbside Cockpit“ bietet die DB Städten und Flächenverwaltungen die Möglichkeit, die Mobilität vor Ort digital zu beobachten, zu analysieren und aktiv mitzugestalten. Mit dem Curbside Cockpit erhalten die Nutzer:innen in Echtzeit einen kartenbasierten Überblick über die Stadt und die Standorte von beispielsweise Leihfahrrädern oder E-Rollern. Sie können in der Anwendung unter anderem Zonen definieren, in denen zu bestimmten Zeiten keine Sharing-Fahrzeuge abgestellt werden dürfen. Oder – ganz im Gegenteil – auch sogenannte Mobilitätsstationen in Bereichen planen und überwachen, in denen die Nachfrage besonders hoch ist. An 30 Bahnhöfen ist DB Curbside Management bereits im Einsatz – für mehr Ordnung in den Städten und noch bessere Anschlussmobilität für alle Reisenden. Mehr Infos finden Sie hier: https://www.deutschebahnconnect.com/produkte/curbside-management