Artikel: Messe „Zukunft Nahverkehr“ öffnet für interessierte Besucher und Familien
DB stellt Berufsmöglichkeiten in der ÖPNV-Branche vor und bietet kostenlose Bewerbungstrainings • Kinder- und Familienprogramm • Eintritt frei
Das ist der Nahverkehr der Zukunft: Ob Ideenzug, digitale Auskunfts- und Ticketlösungen, moderne Busse für den Ersatzverkehr – auf Initiative der DB zeigt die ÖPNV-Branche noch bis zum 9. September innovative Ideen für den Nahverkehr der Zukunft. Am Freitag, den 8. September und Samstag, den 9. September, öffnet die „Zukunft Nahverkehr“ ihre Türen auch für Kinder, Familien und interessiertes Publikum.
Am Freitag, den 8. September, lädt die DB vor allem potenzielle Bewerber:innen ein. Die DB stellt verschiedene Berufsbilder der ÖPNV-Branche vor und bietet gleich vor Ort an, kostenlos professionelle Bewerbungsfotos anfertigen lassen. Zudem gibt es in verschiedenen Workshops unter anderem Tipps für erfolgreiche Anschreiben oder einen Lebenslauf-Check.
Besonders spannend für Groß und Klein wird es am Samstag, dem 9. September. Grundschüler:innen der dritten bis sechsten Klasse können am Quizshow-Klassiker „1, 2 oder 3“ teilnehmen und spielerisch ihr ÖPNV-Wissen unter Beweis stellen. Auf einer Rally testen Besucher:innen ihr Nahverkehrswissen und für die ganz Kleinen gibt es Spiel- und Malangebote mit Kinderbetreuer:innen. Auch den Zug der Zukunft, den Ideenzug-City, stellt die DB aus. Auf kurzweiligen Führungen durch das Modell in Originalgröße erfahren Interessierte, wie DB-Züge in Zukunft aussehen werden.
Die „Zukunft Nahverkehr“ findet vom 4. bis zum 9. September in der „Station“ in Berlin statt. Rund 50 Partner:innen präsentieren über 100 innovative Produkte und Services für einen attraktiven ÖPNV. Dazu zählt etwa eine Buchungs-App, die verschiedene Verkehrsmittel für die jeweils beste Reisekette zusammenstellt und mit einem Klick buchbar macht; ein KI-gestützter Chatbot mit Namen „Bowie“ kann Kund:innen beim Ticketkauf helfen. Die Deutsche Bahn zeigt auch erstmals ein Zugmodell, das zusammen mit mobilitätseingeschränkten Reisenden entwickelt wurde und ihre Bedürfnisse stärker berücksichtigt. Zu sehen ist auch einer der Busse, mit denen der Regionalverkehr ersetzt wird, während stark befahrene Schienenstrecken generalsaniert werden.
Ausgewählte Highlights der Zukunft Nahverkehr
Virtuelle Assistenz „Bowie“ bietet Kundenservice mit künstlicher Intelligenz
Die Deutsche Bahn (DB) präsentiert auf der „Zukunft Nahverkehr“ erstmals den Chatbot-Avatar „Bowie“. Auf einem großen Bildschirm unterstützt die virtuelle Assistenz Kund:innen per Sprachsteuerung oder Chat bei der Reiseplanung. Der Vorteil für die Fahrgäste: Bowie bietet persönlichen Service rund um die Uhr und auch in ländlichen Gebieten, wo es sonst keine Beratung gibt. Außerdem entlastet die künstliche Intelligenz (KI) Reiseberater:innen in Reisezentren. So kann die DB dem Fachkräftemangel begegnen und ihren Kund:innen den bestmöglichen Service bieten.
Bowie ist ein ShowCase, der zeigen soll, welche vielfältigen Möglichkeiten im Thema KI und virtuelle Assistenz stecken. Bowie soll zum Ausprobieren und Diskutieren anregen. Aktuell konzentriert sich der Chatbot noch auf die Fahrplanauskunft. Die Weiterentwicklung zum vollständigen Buchen des Tickets ist auf Basis der heutigen Technik bereits möglich.
Eine starke digitale Kundenschnittstelle macht den ÖPNV für Fahrgäste attraktiver
Die DB will den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver gestalten. Durch den Ausbau digitaler Kanäle soll der Zugang zu Mobilität einfacher werden. Dafür simuliert die DB auf der „Zukunft Nahverkehr“ exemplarisch vier sogenannte Klick-Dummys. Diese zeigen, wie digitale Funktionen den Nahverkehr für Kund:innen attraktiver gestalten können.
Die Funktion „Intermodales Routing und Ticketing“ ermöglicht zum Beispiel eine smarte Verknüpfung der Reisekette. Von der Planung bis zur Ankunft gibt sie Fahrgästen stets sinnvolle Verbindungen mit verschiedenen Verkehrsmitteln (Regionalverkehr, Busse, Sharing-Angebote etc.) samt Kosten an die Hand. Mit nur einem Klick sehen Kund:innen die für sie beste Verbindung und können sie direkt buchen. Zur Auswahl steht dabei nicht nur die „schnellste“, sondern auch die „nachhaltigste“ Verbindung.
Die Funktion „CO2-Tracker“ berechnet in Echtzeit die Emissionen für jede Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr und belohnt Nutzer:innen mit Freifahrten und Rabatten für nachhaltiges Mobilitätsverhalten.
Weiterhin vereinfachen verschiedene Virtual- und Augmented-Reality-Funktionen den Aufenthalt am Bahnhof, z. B. durch das Aufzeigen des schnellsten Weges zum Abfahrtsgleis. Ziel ist es, den Kund:innen den Aufenthalt am Bahnhof so komfortabel wie möglich zu machen.
Mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben verbessern den Handyempfang und das Internet im Zug
Gute Mobilfunk- und Datenverbindungen sind Fahrgästen immer wichtiger. Die Mobilfunknetzbetreiber schließen deshalb gemeinsam mit der Deutschen Bahn Lücken im Mobilfunknetz entlang der Schiene und bauen die Bandbreite weiter aus.
Neue Züge der DB, wie der ICE 3neo oder der ICE L, sind für besseren Mobilfunkempfang ab Werk mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben ausgerüstet: Die hauchdünne Metallschicht in den Scheiben, die vor dem Aufheizen durch Sonneneinstrahlung schützt, ist so bearbeitet, dass die Scheiben Mobilfunksignale gut durchlassen.
Scheiben von Bestandsfahrzeugen können mit moderner Laser-Technologie nachträglich mobilfunkdurchlässig gemacht werden. Erste Züge mit so bearbeiteten Scheiben sind ab sofort im Einsatz: bei der Südostbayernbahn und in Berlin/Brandenburg (Netz Elbe-Spree).
Ideenzug-Mock-Up „Barrierefreies Reisen“ zeigt, wie Reisen von mobilitäts- und sinneseingeschränkten Reisenden einfacher wird
Die Verkehrswende wird nur erreicht, wenn alle Menschen leichten Zugang zum öffentlichen Nahverkehr haben. Deshalb hat DB Regio gemeinsam mit Verbänden ein neues Modell für Menschen mit körperlichen, kognitiven oder Sinnesbehinderungen entwickelt, das über die aktuellen Vorschiften der EU-Norm TSI PRM hinausgeht. Auf der „Zukunft Nahverkehr“ stellt die DB erstmals das Ergebnis vor. In dem Mock-Up können die Besucher:innen live erleben, wie das Reisen für Fahrgäste mit körperlichen oder Sinneseinschränkungen verbessert werden kann.
Die Veränderung beginnt schon beim Einstieg. Der Eingangsbereich ist breiter und mit einer taktilen Wegeleitung sowie zusätzlicher farblicher Markierung und Piktogrammen versehen. Die Fahrgastkommunikation erfolgt in Gebärdensprache auf den Displays, textlich, taktil und akustisch. Im Rollstuhlbereich können sich zwei Rollstuhlfahrende an einem Tisch gegenübersitzen. Auf einem niedrigen Fensterdisplay sind Informationen, z.B. zu den nächsten Haltestellen, ablesbar. Zahlreiche Markierungen weisen auf das Vorrangrecht der mobilitäts- und sinneseingeschränkten Reisenden hin. Ein barrierefreies Universal-WC mit breiter und versetzter Tür ist so im Wagen eingebaut, dass Reisende im Rollstuhl nicht direkt neben dem WC mit Blick dorthin sitzen müssen.
Neuer Ersatzverkehr bringt Fahrgäste zuverlässig an ihr Ziel
Die DB modernisiert ihr Schienennetz im bisher noch nicht gekannten Ausmaß. Das steigende Bauvolumen und die Bündelung von Maßnahmen macht Streckensperrungen nötig. Damit die Kund:innen trotzdem weiterhin zuverlässig an ihr Ziel kommen, hat die DB den Ersatzverkehr neu gedacht. Entlang der gesamten Reisekette richtet die DB den qualitativ hochwertigen Ersatzverkehr ganzheitlich an den Bedürfnissen der Kund:innen aus. Auf der „Zukunft Nahverkehr“ stellt die DB erstmals einen neu entwickelten Ersatzbus vor, wie er bei der Generalsanierung der Riedbahn ab Mitte 2024 zum Einsatz kommt.
Die Fahrgäste profitieren von WLAN, einem Fahrgast-Informationssystem und USB-Steckdosen. Um den verschiedenen Bedürfnissen der Reisendengruppen Rechnung zu tragen, gibt es großzügige Koffergestelle und ein WC. Die Haltestellen bieten eine erhöhte Aufenthaltsqualität und sind durch Wegeleitung besser erkennbar. An allen Stationen der Reisekette stehen die Reisendeninformation und der Service im Vordergrund. Aktuell sammelt die DB Erfahrungen mit dem neuen Konzept auf der Strecke zwischen Würzburg Hbf. und Nürnberg Hbf. Erste Studien zeigen eine hohe Kundenzufriedenheit.
Roadshowbus zeigt Vorteile der integrierten Mobilität
In einem umgebauten Linienbus erleben, was integrierte Mobilität bedeutet – das geht im neuen Roadshowbus von DB Regio. Der interaktive Erlebnisraum veranschaulicht die aktuellen Herausforderungen unter anderem im ländlichen Nahverkehr, zeigt konkrete Lösungsansätze durch die intelligente Verknüpfung von Linienverkehren mit flexiblen On-Demand-Verkehren, Mobilitätsanalysen und digitaler Buchbarkeit und bietet Raum zum Austausch.
Die DB setzt den Roadshowbus „Nahgedacht“ künftig ein, um Aufgabenträger für integrierte Lösungen im Nahverkehr zu gewinnen. Ziel von DB Regio ist es, den Nahverkehr noch attraktiver zu gestalten, um so noch mehr Menschen zum Umstieg auf klimafreundlichere Verkehrsmittel zu bewegen.
Showbus: Innovationen im städtischen Nahverkehr erleben
Ab Frühjahr 2024 zeigt der Showbus in Frankfurt am Main innovative Konzepte für den Nahverkehrsbus der Zukunft im täglichen Stadtverkehr. Die Fahrgäste können zwischen Loungebereich, Einzel-Arbeitsplätzen oder Stehplätzen mit Anlehnmöglichkeit wählen. Ein spezielles Lichtkonzept erleichtert die Orientierung im Bus. Die Fahrgastinformationen sind zukünftig noch kundenfreundlicher auf umlaufenden Displays zu lesen. Die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und DB Regio haben den „ShowBus Frankfurt – Driven by Innovation“ entwickelt, um noch mehr Menschen einen Anreiz zu bieten, auf den klimafreundlichen öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen.
Curbside Management – Verkehrsflächen einfach digital managen
Sharing-Angebote sind vielseitig verfügbar und vor allem im städtischen Raum verbreitet. Dabei rückt besonders die Nutzung und Aufteilung der Verkehrsflächen immer wieder in den Fokus, wenn es um die Aufenthaltsqualität in den Städten und den zunehmenden Platzmangel geht. Mit ihrer digitalen Anwendung „Curbside Cockpit“ bietet die DB Städten und Flächenverwaltungen die Möglichkeit, die Mobilität vor Ort digital zu beobachten, zu analysieren und aktiv mitzugestalten. Mit dem Curbside Cockpit erhalten die Nutzer:innen in Echtzeit einen kartenbasierten Überblick über die Stadt und die Standorte von beispielsweise Leihfahrrädern oder E-Rollern. Sie können in der Anwendung unter anderem Zonen definieren, in denen zu bestimmten Zeiten keine Sharing-Fahrzeuge abgestellt werden dürfen. Oder – ganz im Gegenteil – auch sogenannte Mobilitätsstationen in Bereichen planen und überwachen, in denen die Nachfrage besonders hoch ist. An 30 Bahnhöfen ist DB Curbside Management bereits im Einsatz – für mehr Ordnung in den Städten und noch bessere Anschlussmobilität für alle Reisenden. Mehr Infos finden Sie hier: https://www.deutschebahnconnect.com/produkte/curbside-management