Artikel: Neuer Umschlagplatz für Güter in Cottbus – Task Force sieht weitere Fortschritte zur Stärkung der Lausitz
Unternehmen aus Cottbus und der Lausitz können ihre Lieferungen künftig noch leichter über die umweltfreundliche Schiene abwickeln: Beim Heizkraftwerk im Osten von Cottbus ist heute eine neue Logistikstelle der DB InfraGO für das Verladen zwischen Last- und Güterwagen offiziell in Betrieb genommen worden. Das „grüne Licht“ für die neue Verladestation gaben Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik, Jens Warnken, Präsident der Industrie- und Handelskammer Cottbus, und Dr. Imke Kellner, Leiterin Anlagen- und Instandhaltungsmanagement Ost der DB InfraGO. Zuvor hatte sich die Task Force Bahnstandort Cottbus unter Leitung von Woidke und Gerd tom Markotten zu ihrer siebten Sitzung getroffen.
Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg: „Unsere gemeinsame Task Force setzt Maßstäbe für den Strukturwandel in der Lausitz. Hier greifen alle Räder ineinander und wir machen Tempo für Cottbus, die Lausitz und Brandenburg. Der Ausbau des Verkehrsknotens Cottbus spielt eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung der Lausitz. Mit der zielgerichteten Zusammenarbeit zwischen Deutscher Bahn, Bund, Land und weiteren Partnern beschleunigen wir die Prozesse und machen den Fortschritt sichtbar – heute mit der Übergabe der Logistikstelle beim Heizkraftwerk. Gleichzeitig schreitet der Bau der großen Halle 1 des ICE-Instandhaltungswerkes der Deutschen Bahn planmäßig voran. Für das neue Werk Cottbus sind bereits mehr als 550 Beschäftigte neu eingestellt worden, darunter viele Auszubildende.“
Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Einen neuen Zugang zum Bahnnetz zu eröffnen, ist immer eine besondere Freude! Mit dem neuen Umschlagplatz für Güter bieten wir Unternehmen aus Cottbus und der Lausitz einen attraktiven Zugang zum umweltfreundlichen Güterverkehr auf der Schiene in Deutschland und Europa. Das ist gut für die Region, entlastet unsere Straßen und nützt der Umwelt. Dass wir durch die enge Zusammenarbeit und das große Engagement aller Beteiligten die neue Logistikstelle schon vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2026 startbereit haben, freut mich besonders. Dieses Rekordtempo, mit dem auch unser neues Bahnwerk wächst, tut uns allen gut!“
Jens Warnken, Präsident der Industrie- und Handelskammer Cottbus: „Mit der neuen Ladestelle in Cottbus schaffen wir einen notwendigen Umschlagpunkt für Unternehmen in der Lausitz. Sie ermöglicht Eisenbahnverkehrsunternehmen, einzelne Wagen flexibel anzubinden und daraus nachhaltige Transportketten zu entwickeln – das bietet den Unternehmen mehr Planungssicherheit sowie umweltfreundliche Transportmöglichkeiten.“
Informationen aus der Sitzung der Task Force Bahnstandort Cottbus
Ausbildung als Zukunftsinvestition
Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) wird mit der Studienrichtung Schieneninfrastruktur einen neuen Schwerpunkt im Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen etablieren. In enger Kooperation mit der DB, dem Eisenbahn-Bundesamt, Planungsbüros und Unternehmen der Bauwirtschaft wird ein praxisnahes und zukunftsorientiertes Studienangebot realisiert und damit ein weiteres Ausrufezeichen für die Fachkräfteausbildung vor Ort gesetzt.
Fortschritte bei Infrastrukturprojekten
Der Ausbau der Infrastruktur in der Lausitz geht weiter voran: Mit der in Kürze zu erwartenden Freigabe einer Anpassungsvereinbarung durch das Bundesministerium der Finanzen (BMF) kann der fristgerechte zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Lübbenau–Cottbus in Angriff genommen werden. Ziel bleibt die Inbetriebnahme des zweiten Gleises bis Ende 2027. Auch der Ausbau des Bahnknotens Königs Wusterhausen wird fortgesetzt. Damit wird auf der wichtigen Verbindungsstrecke zwischen Berlin und der Lausitz ein Halbstundentakt möglich.
Weitere Änderungsvereinbarungen zu Schienenprojekten im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes liegen bereits vor. Die Task Force erwartet, dass diese mit dem Beschluss des neuen Bundeshaushaltes zügig freigegeben werden. Woidke warb auch für diese Lausitzer Schienenprojekte um ein hohes Tempo bei der Planung, Finanzierung und Umsetzung.
Güterverkehr und regionale Wirtschaft im Blick
Die neue Logistikstelle am Heizkraftwerk Cottbus bietet Unternehmen aus Cottbus und der Lausitz einen einfachen und attraktiven Zugang zum Güterverkehr auf der Schiene. Der neue, zeitgemäße Umschlagplatz ist notwendig, weil sein Vorgänger für den Gleisanschluss des neuen Werks der DB in Cottbus Platz machen muss. Der neue Standort beim Heizkraftwerk bietet Unternehmen nun zeitgemäße Bedingungen zum Umladen von und auf die umweltfreundliche Schiene – mit einer breiten Rampe und ausreichend Platz zum Wenden und Rangieren auch mit großen Lkw. Zusätzlich wurden auf dem Gelände Lagerflächen geschaffen, diese Möglichkeit gab es am bisherigen Standort nicht. Im Angebot der DB Cargo ersetzt die neue Logistikstelle ihren Vorgänger in Cottbus zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026.
Mit der Logistikstelle wurden am neuen Standort beim Heizkraftwerk weitere Gleise verlegt. Damit können hier künftig auch Züge rangiert und abgestellt werden. Das ist ein wichtiger Beitrag zu Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Zugverkehr. Erstmals in Cottbus steht jetzt auch eine Abstellmöglichkeit für bis zu 740 Meter lange Güterzüge zur Verfügung. Dabei wurde auch der Lärmschutz im Bereich des Heizkraftwerks noch einmal verbessert.
Hinweis an Redaktionen:
Bildmaterial zum Thema finden Sie hier in der DB-Mediathek.