Artikel: Nürnberg–Bamberg: vier Gleise für mehr Kapazität im Nah- und Fernverkehr
Die DB InfraGO hat den viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen Nürnberg und südlich von Bamberg erfolgreich abgeschlossen. Der Abschnitt gehört zur Schnellfahrstrecke München – Berlin und zählt mit durchschnittlich 350 Zügen pro Tag zu den meistbefahrenen Strecken in Bayern. Bund, Freistaat Bayern, Kommunen und DB investierten rund zwei Milliarden Euro in den Ausbau der Gleise und Anlagen in dem 52 Kilometer langen Abschnitt. Damit ist ein weiterer Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit (VDE 8.1) fertiggestellt.
Zwischen Altendorf und Strullendorf hat die DB zuletzt seit 2021 unter anderem 40 Kilometer neue Gleise und 45 Kilometer Oberleitungen gebaut und neue Lärmschutzwände errichtet. Die Bahnsteige an den Stationen Hirschaid und Strullendorf sind barrierefrei erreichbar, ab Herbst auch an der Station Buttenheim.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder: „Der Schienenverkehr ist heute ein Stück besser und attraktiver geworden. Ich danke den Reisenden, Pendlern und Gütertransporteuren für ihre Geduld während der Bauarbeiten. Aber ich glaube die Geduld hat sich gelohnt. Denn hier ist mit 1,44 Milliarden Euro Bundesmitteln etwas entstanden, wovon Menschen und Wirtschaft profitieren – in dieser Region und weit darüber hinaus. Als Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nummer 8, ist es eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte unseres Landes. Der Ausbau dieses 52 Kilometer langen Abschnitts ist daher weit mehr als ein regionales Projekt und technisches Upgrade. Er ist ein Schlüsselelement für ein leistungsfähiges, zuverlässiges Bahnnetz überall in Deutschland.“
Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender DB InfraGO AG: „Mit der Inbetriebnahme des letzten Bauabschnitts haben wir einen Meilenstein erreicht: Der viergleisige Ausbau ermöglicht mehr Stabilität und pünktlichere Züge, da die schnellen von den langsameren Verkehren getrennt werden können. Davon profitieren die Fahrgäste im Regional- und S-Bahnverkehr genauso wie die Reisenden in den Fernzügen. In der Erfolgsgeschichte der Schnellfahrstrecke München – Berlin zeigt sich beispielhaft, dass neu- und ausgebaute Strecken ein ganz wesentlicher Hebel für die Modernisierung und Kapazitätserweiterung des Bahnnetzes sind. Und: Unser Projektteam hat den Ausbau im Zeitrahmen abgeschlossen. Dafür und für die Geduld der Anwohnenden und Fahrgäste möchte ich herzlich Danke sagen.“
Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr: „Der viergleisige Ausbau der Strecke zwischen Altendorf und Strullendorf passt perfekt zum heutigen ‚Tag der Schiene‘. Wir feiern nicht nur die Fertigstellung eines Bauabschnitts nach vier Jahren Bauzeit. Der Lückenschluss hier ist Symbol für unsere Anstrengungen, die Schiene in Deutschland leistungsfähig, modern und zukunftsfest zu machen. Mit jedem Meter Gleis, den wir bauen, bringen wir Menschen näher zusammen und unser Land weiter nach vorn. Damit sind wir aber noch lange nicht am Ziel. Die Lücken bei Bamberg und Fürth müssen noch geschlossen und allgemein die Streckengeschwindigkeit erhöht werden. Ich appelliere deshalb an den Bund, weiter an der Strecke dranzubleiben. Der Ausbau muss weitergehen!“
Der viergleisige Ausbau hat schrittweise Verbesserungen für die Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr ermöglicht: So fährt der Franken-Thüringen-Express in dem Abschnitt Nürnberg–Bamberg bereits seit Dezember 2023 täglich von 5 bis 22 Uhr im 30-Minuten-Takt in beiden Richtungen. Zudem verknüpft seit Juni 2024 der mit bis zu 190 km/h schnellste länderverbindende Regionalzug Deutschlands die fränkische Metropole Nürnberg mit der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt in nur 1 Stunde 53 Minuten. Fahrgäste der S-Bahn Nürnberg profitieren seit 2024 vom neuen S-Bahn-Haltepunkt Forchheim Nord und bereits seit 2023 von zwölf zusätzlichen S-Bahn-Verbindungen zwischen Forchheim und Erlangen.
Auch im ICE-Verkehr ist das Angebot stetig erweitert worden. Auf der Strecke München – Berlin sind zwischen Nürnberg und Erfurt inzwischen täglich 31 ICE-Züge je Richtung unterwegs, rund die Hälfte davon sind Sprinter. Davon profitiert auch die Region: In Bamberg halten pro Tag rund 30 ICE-Züge und verbinden die Stadt direkt mit Berlin, Hamburg oder München. 2024 nutzten im Vergleich zum Fahrplanjahr 2017, bevor die neue Schnellfahrstrecke München – Berlin eröffnet wurde, dreieinhalb Mal so viele Fahrgäste die ICE-Verbindung zwischen den beiden Städten. Der Marktanteil der Bahn zwischen Isar und Spree beträgt im Vergleich aller Verkehrsmittel heute rund 70 Prozent.
Für eine zukunftsfähige Infrastruktur wird der Bahnausbau in der Region auch in den nächsten Jahren weitergehen. So laufen aktuell die Planungen für einen Güterzugtunnel in Fürth, den S-Bahn-Ausbau Fürth–Eltersdorf sowie die Erweiterung des Bahnknotens Bamberg.
Der Bahnausbau Nürnberg–Bamberg ist ein Projekt für den Deutschlandtakt. Weitere Informationen zum Deutschlandtakt unter: www.deutschlandtakt.de.
Hinweis für Redaktionen:
Fotomotive von den Bauarbeiten, der fertigen Strecke und der Inbetriebnahmefeier stehen zum Download in der Mediathek zur Verfügung: https://mediathek.deutschebahn.com/marsDB/ko/de/8360567. Weitere Informationen zum Projekt: www.bahnausbau-nuernberg-bamberg.de.