Artikel: Premiere für Zukunftstechnologie im Schienengüterverkehr: DB Cargo rüstet europaweit erste Lok für automatisierten Betrieb aus
Erstmals wurde in Europa eine Güterzuglokomotive für den automatisierten Regelbetrieb umgerüstet: DB Cargo hat im Werk Köln-Gremberg die erste Strecken-Lok mit modernsten Technologien für Automatic Train Operation (ATO) und Remote Train Operation (RTO) ausgestattet. Damit erreicht Europas größte Güterbahn gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie den Partnern Hitachi und Remoot einen wichtigen Meilenstein in einem wegweisenden Pilotprojekt. Das Ziel ist klar - ATO und RTO sollen europaweit den Güterverkehr auf der Schiene effizienter, flexibler und wettbewerbsfähiger machen.
Das Projekt ist Teil des Bundesprogramms „Zukunft Schienengüterverkehr zur Förderung von Innovationen“, mit dem das Bundesministerium für Verkehr (BMV) die Entwicklung und zeitnahe Markteinführung innovativer Technologien im Güterverkehr beschleunigen und so den Marktanteil der Schiene am Güterverkehr in Deutschland steigern möchte. In dieses Projekt flossen dabei Bundesmittel in Höhe von 18,86 Millionen Euro.
Ab Oktober 2025 beginnt eine einjährige Erprobungsphase auf der niederländischen Betuweroute – sie ist eine der wichtigsten und modernsten Güterverkehrsstrecken Europas. Im sogenannten ATO-Betrieb übernimmt die Lok automatisiert Beschleunigung, Fahrt, Bremsung und Halt. Sicherheit bleibt dabei oberstes Gebot: Ein/-e Lokführer/-in bleibt an Bord, ergänzt durch ein zentrales Fernüberwachungs- und Steuerungsteam. Während des Probebetriebs werden Fahrten mit verschiedenen Wagentypen und Beladungsszenarien betrachtet – von schweren Schüttgutwagen bis zu teilgefüllten Kesselwagen. Zudem wird erstmals die Kombination der Technologien ATO und RTO im offenen Netz erprobt.
Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn AG und Vorsitzende des Vorstands der DB Cargo AG: „Automatisierte also selbstfahrende Loks nutzen die Gleise effizienter – so schaffen wir mehr Kapazität und bessere Qualität im Schienengüterverkehr. Die Premiere dieser automatisierten Lok im Rangierbahnhof Köln-Gremberg ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft des europäischen Gütertransports auf der Schiene.
DB Cargo und der Schienengüterverkehr sind maßgeblich für das Gelingen der Verkehrswende und somit essentiell im Kampf gegen den Klimawandel. Denn die Verlagerung von Gütern auf die Schiene ist der größte und effektivste Hebel, um CO2 zu reduzieren und unsere Straßen zu entlasten.“
Bundesminister für Verkehr Patrick Schnieder (CDU): „Innovationen sind der Motor für einen modernen, intelligenten und effizienten Schienengüterverkehr. Das automatisierte Fahren entlastet Beschäftigte und schafft gleichsam zukunftsfähige Arbeitsplätze. Genau das brauchen wir, um dem Fachkräftemangel und dem demografischen Wandel zu begegnen, der natürlich auch vor dem Schienengüterverkehr keinen Halt macht. Mit diesem Projekt leisten wir diesbezüglich Pionierarbeit für den gesamten Schienengüterverkehr in Europa.“
Die Automatisierung des Zugbetriebs wird mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagern – ist also ein zentraler Hebel für klimafreundliche Logistik in Europa. DB Cargo treibt damit die Digitalisierung und Automatisierung im Schienengüterverkehr konsequent voran und leistet einen wichtigen Beitrag für die Verkehrs- und Klimawende.
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