Digitales Bauen

Artikel: Digitales Bauen

BIM - Qualität, Kosten und Termine von Anfang an im Blick

Building Information Modeling – BIM – begleitet Projektierung, Planung und den Bau von Bahnstrecken mit allen Brücken, Tunneln, Bahnhöfen sowie der technischen Ausrüstung von der ersten Idee bis zu Betrieb und Instandhaltung. In der Planungs- und Bauphase vereint BIM die 3D-Planung mit Daten zu Kosten und Terminen. Erst digital, dann real bauen: Das zeigt Konflikte im Bauablauf, lange bevor die Baustelle eingerichtet wird. Die Deutsche Bahn als größter Infrastrukturbetreiber in Europa treibt das digitale Bauen voran, weil damit die Qualität steigt, Kosten und Termine besser beherrscht und am Ende der Aufwand für Planen, Bauen, Betrieb und Instandhaltung gesenkt werden.

Transparent von der Idee bis zur Inbetriebnahme

BIM ist eine optimierte Methode zur Planung, Ausführung und zum Betrieb von Bauwerken mit einem partnerschaftlichen Ansatz. Grundlage der Methode bildet die zentrale Bereitstellung von Informationen zur gemeinschaftlichen Nutzung. BIM ist dabei nicht als Softwarepaket, sondern als eine Arbeitsmethode zu verstehen, die sowohl die Projektsteuerung als auch die Zusammenarbeit in allen Lebensphasen eines Bauwerkes erleichtert. Das folgende Video erklärt die Anwendung von BIM bei der DB Netz: 

Die Methode baut auf Transparenz, Vertrauen, Offenheit und Kooperation aller Projektpartner – von der Projektidee bis zur Inbetriebnahme und darüber hinaus. Das macht das Projekt für den Bürger verständlicher, bevor der Bagger am Gartenzaun steht und zeigt dem Projektleiter Risiken für Kosten und Termine, bevor sie entstehen.

Bund fördert 13 DB-Pilotprojekte

Ab 2020 wird das digitale Planen und Bauen Standard bei allen Großprojekten des Bundes sein. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert seit 2016 insgesamt 13 Pilotprojekte bei der DB, mit denen BIM zum Standard für komplexe Infrastrukturprojekte entwickelt wird.

Fehmarnsundbrücke aus der Vogelschau
Fehmarnsundbrücke aus der Vogelschau

Die Fehmarnsundbrücke ist eines dieser Pilotprojekte. Denn in einigen Jahren wird die heutige Brücke dem zunehmenden Verkehr nicht mehr gewachsen sein. Mit BIM werden Planungsvarianten einer neuen Sundquerung für den Neubau verglichen. Eine Menge Details müssen beachtet werden. Woher kommen welche Daten? Wer pflegt die Informationen? Am Ende werden die Planungsvarianten nicht nur als virtuelle Bauwerke zu erleben sein. Wie gebaut wird, was es kostet, wie lange es dauert – ist dann bereits im Detail erkennbar. Eine gute Grundlage für die Entscheidung, welche Variante schließlich gebaut werden soll.