Mit der Couch in den ICE

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Artikel: Mit der Couch in den ICE

Verspätungen im Eisenbahnverkehr sind ärgerlich, manchmal jedoch unvermeidbar. Nicht immer sind technische Störungen oder Engpässe im Netz schuld daran, dass Züge zu spät kommen. Harald Mundry, Leiter Verkehrsdisposition beim Fernverkehr in Berlin hat für uns einen Blick in sein Archiv geworfen und erzählt von besonders außergewöhnlichen Verspätungsgründen.

Harald Mundry und sein Team erfassen Störungen und erstellen Prognosen über ihre Dauer. „Im Lauf der Jahre sind mir dabei auch ungewöhnliche Geschichten untergekommen, bei der Arbeit oder durch Erzählungen von Kolleg:innen“, so der ehemalige Ausbilder und Zugchef.

Quelle: pixabay

Mit der Couch in den Zug

Die Beförderungsbedingungen für Gegenstände liest sich wohl nicht jeder richtig durch: Drei Fahrgäste versuchten an einem Bahnsteig, eine Couch durch die Zugtür in einen ICE zu bugsieren – und ließen sich auch vom Zugchef nicht davon abhalten. Ein Fall für die Bundespolizei…

Quelle: Deutsche Bahn AG/Kristin Lübcke

Und macht erstmal das Licht an!

Einfach nur ärgerlich: Immer wieder machen sich Graffiti-„Künstler“ an Zügen zu schaffen. Fall eins: Schwarz statt weiß wird ein ICE besprüht, Fenster inklusive. „Macht doch mal das Licht an“, schrieben die dreisten Sprayer auf das Fahrzeug. Fall zwei: Nanu, wo ist denn hier die Tür? So täuschend echt wurden Türen auf eine S-Bahn gesprüht, dass die Fahrgäste zuerst nicht die richtigen Eingänge fanden.

Quelle: Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben

Am Gleis festgefroren

Vom Campingstuhl bis zum Christbaum: Immer wieder landen Dinge im Gleis, die nicht dorthin gehören – und für Verspätungen sorgen. „Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Wildtier, das im Winter mit seiner Zunge am Gleis festgefroren war, die Sache ging aber gut aus: Ein bisschen heißes Wasser und es war gerettet!“, erzählt Harald Mundry.

Quelle: DB AG/Volker Emersleben

Auf den Oberleitungsmast geklettert

Stundenlang hielt ein Mann die Bahn, Bundespolizei und Feuerwehr in Atem und legte einen Bahnhof lahm: Er war dort auf einen Oberleitungsmast geklettert und ließ sich erst nach Stunden dazu überreden, herunterzukommen. Eine gefährliche Sache, denn Hochspannungsleitungen waren direkt in der Nähe.

Ob das Wildtier, das mit seiner Zunge am Gleis festklebte, oder die Couch im Zug, die Verspätungsgründe bei der DB sind so kurios wie vielfältig. Was wir als Deutsche Bahn aktiv unternehmen, um noch besser und pünktlicher zu werden, steht unter anderem in unserem Medienpaket 13,6 Milliarden Euro für das Neue Netz für Deutschland.