Artikel: Elektronisches Stellwerk Ostbahnhof geht in Betrieb: Umfangreiche Fahrplanänderungen in den Pfingstferien bei der S-Bahn
Inbetriebnahme von 6. bis 13. Juni mit Sperrung der S-Bahn-Gleise rund um den Ostbahnhof • Anschließende Hochlaufphase bis 18. Juni mit schrittweise steigender Anzahl an Fahrten
In den Pfingstferien nimmt die Deutsche Bahn (DB) das neue elektronische Stellwerk (ESTW) am Münchner Ostbahnhof in Betrieb. Der Abnahme- und Inbetriebnahme-Prozess dafür ist zeitaufwändig und hochkomplex. So sind insgesamt rund 8.000 Abnahmestunden notwendig. Die Inbetriebnahme in den Ferien erfolgt schrittweise unter durchgehender engmaschiger Kontrolle und nimmt mehrere Tage in Anspruch. Für Fahrgäste bedeutet das umfangreiche Auswirkungen auf den S-Bahn-Verkehr, die sich in drei Phasen gliedern:
Phase 1 | Nacht von Freitag, 6. Juni (22.30 Uhr), auf Samstag, 7. Juni (5 Uhr)
Wegen eines Softwarewechsels im bestehenden ESTW für die Stammstrecke sind die gesamte Stammstrecke und der Bereich rund um den Ostbahnhof bis Riem, Giesing, Trudering sowie Johanneskirchen gesperrt. Die Linien beginnen/enden vorzeitig. Ersatzweise verkehren Busse im 10-Minuten-Takt entlang der Stammstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof sowie weitere Ersatzbuslinien zwischen Ostbahnhof und Riem, Johanneskirchen und Trudering.
Phase 2 | Samstag, 7. Juni (5 Uhr), bis Freitag, 13. Juni (5 Uhr)
Die S-Bahn-Gleise sind im Bereich des neuen ESTW wegen der Inbetriebnahme nicht befahrbar. Betroffen sind die Strecken rund um den Ostbahnhof bis Isartor, Giesing, Riem, Johanneskirchen und Trudering. Für Fahrgäste sind mehrere Busersatzverkehrslinien unterwegs: zwischen Isartor und Ostbahnhof im 5-Minuten-Takt, sonst im 20-Minuten-Takt. Auf der Stammstrecke westlich des Isartors verkehren nur die S2 und S3, die sich zwischen Laim und Isartor zu einem 10- Minuten-Takt ergänzen. Die anderen Linien aus dem Westen enden in Pasing (S6, S8), Heimeranplatz (S4) oder Hauptbahnhof (S1). Außerdem entfallen auf allen Linien der 10-Minuten-Takt sowie Verstärkerzüge.
Aufgrund des reduzierten Angebots ist zeitweise mit einer hohen Auslastung der beiden durch die Stammstrecke verkehrenden Linien zu rechnen – beispielsweise zum Nations League Finale am 8. Juni. Die S-Bahn empfiehlt für Fahrten zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof daher, auch die anderen MVV-Verkehrsmittel zu nutzen, etwa via Sendlinger Tor (U1/U2) oder Odeonsplatz (U4/U5). Zwischen der Innenstadt und Pasing können Fahrgäste neben der S-Bahn außerdem den Regionalverkehr ab/bis Hauptbahnhof sowie die S4 ab/bis Heimeranplatz (U5) nutzen. Von und zum Flughafen empfiehlt die S-Bahn wegen des Ersatzverkehrs auf der S8, alternativ auf die S1 auszuweichen, die mit Langzügen im 20-Minuten-Takt verkehrt. Sie beginnt/endet am Hauptbahnhof (oben) und bietet dort sowie in Moosach (U3) und Feldmoching (U2) gute Anschlüsse an das übrige MVV-Angebot. Die jeweils schnellste Verbindung ans Ziel finden Reisende mit der Online-Fahrtauskunft in den Apps, im Internet oder am Automaten.
Phase 3 | Freitag, 13. Juni (5 Uhr), bis einschließlich Mittwoch, 18. Juni
In diesem Zeitraum werden Expert:innen der DB die Funktion des neuen elektronischen Stellwerks im laufenden Bahnbetrieb intensiv beobachten und analysieren. Alle Gleise sind wieder befahrbar, allerdings reduziert die DB in dieser anspruchsvollen Hochlaufphase vorsorglich den S-Bahn-Verkehr im Stellwerksbereich um etwa ein Viertel der Fahrten. So verkehren die S1 und S5 weiterhin nicht durch die Stammstrecke und bei der S2, S3 und S8 kommt es noch zu Ausfällen bei Verstärkerzügen. Schon innerhalb dieser Phase steigt die Anzahl der Fahrten schrittweise wieder leicht an, so fährt die S1 bereits ab 16. Juni wieder wie gewohnt. Ab Betriebsbeginn am frühen Donnerstagmorgen, 19. Juni, rollt der S-Bahn-Verkehr wieder regulär.
S-Bahn München informiert über die Bauarbeiten und Ersatzverkehr vor Ort
An vielen Bahnhöfen mit Ersatzverkehr erleichtern auffällige Informations-Stelen die Orientierung. Sie stehen als Blickfänger an den Bushaltestellen und informieren über das geänderte Liniennetz sowie den Busersatzverkehr. Zusätzliche Stelen weisen den Weg vom Bahnhof zur Bushaltestelle. Ergänzend zur Wegeleitung vor Ort sind an den Stationen mit Busersatzverkehr QR-Codes angebracht, mit denen Fahrgäste per Karten-App auf dem Smartphone zuverlässig zum Ersatzverkehr gelangen. Die S-Bahn München setzt außerdem vielerorts Mitarbeitende ein, die Auskünfte geben und über den Ersatzverkehr informieren. Details zu dieser und allen weiteren Bauarbeiten im S-Bahn-Netz gibt es unter s-bahn-muenchen.de/baustellen. Fahrgäste werden über Ansagen und Banner in den Stationen sowie das Fahrgastfernsehen in den Bahnen informiert. Für Fragen steht der Kundendialog der S-Bahn München täglich von 6 bis 22 Uhr unter (089) 55 89 26 65 zur Verfügung.