Artikel: Elleringhauser Tunnel: Baubeginn für Rettungsstollen – neue Stollenpatin übernimmt ihr Amt
Die Deutsche Bahn (DB) treibt die Erneuerung des Elleringhauser Tunnels in Brilon-Wald voran. Seit Anfang Oktober führt die DB Sprengarbeiten für den neuen, rund 475 Meter langen Rettungsstollen durch. Er wird parallel zum Elleringhauser Tunnel verlaufen und durch ein Verbindungsbauwerk an ihn angeschlossen. Am Ende des Rettungsstollens wird ein Wendehammer errichtet. Im Fall eines Rettungseinsatzes kann der Tunnel durch den Stollen besser von Rettungsfahrzeugen erreicht werden.
Bei einem Termin vor Ort hat die DB heute die neue Stollenpatin für den Rettungsstollen vorgestellt: Bettina Feldhausen, Leiterin Stakeholdermanagement bei der DB InfraGO AG in NRW, ist nun offiziell die irdische Vertreterin der Heiligen Barbara, Schutzpatronin für den Tunnelbau. Damit kommt die DB einer Tradition im Tunnelbau nach und stellt die Arbeiten unter den Schutz der Heiligen Barbara. Die neue Stollenpatin wird dem Rettungsstollen sowie den Mineuren während der gesamten Bauzeit mit ihrer Patenschaft Glück bringen.

Zum Bauablauf
Seit Baubeginn im Herbst 2022 hat die DB bereits die Gleise vor und hinter dem Tunnel erneuert, das Baugleis im Tunnel hergestellt, Hangsicherungsmaßnahmen durchgeführt und alle 14.750 Tunnelanker eingebaut. Außerdem ist seit Anfang des Jahres eine rund 45 Meter lange und 120 Tonnen schwere Tunnelaufweitungsmaschine im Einsatz. Die Maschine schneidet sich Meter für Meter durch den Elleringhauser Tunnel und weitet ihn auf.
Während einer geplanten mehrmonatigen Streckensperrung im Jahr 2028 stellt das Bauteam die Innenschale sowie die Gleisanlage im Tunnel vollständig fertig. Nach Ende der Sperrpause kann der Zugbetrieb wieder regulär rollen. Den modernisierten Elleringhauser Tunnel nimmt die DB 2029 in Betrieb.
Hintergrundinformationen zu den Bauarbeiten:
Nach zehn Jahren intensiver Planung erneuert die Deutsche Bahn den an der Oberen Ruhrtalbahn liegenden rund 1400 Meter langen Tunnel, der 1872 in Betrieb genommen wurde.
Die DB setzt hierbei mit der sogenannten „Tunnel-in-Tunnel Methode“ ein bewährtes Verfahren ein, bei dem im Haupttunnel ein separater Tunnel errichtet wird, durch den die Züge größtenteils während der Bauzeit fahren können. Deutschlandweit handelt sich um den ersten Tunnel in Deutschland mit einer Länge von über einem Kilometer, dessen Innenschale komplett mit Fertigteilen modernisiert wird. Der Tunnel wird mit der neuesten Ausrüstungstechnik ausgestattet. Neben der Sicherheitsbeleuchtung wird eine Fluchtwegbeschilderung und Notrufsäulen eingerichtet. Zudem erhält der Tunnel eine Feuerlöschleitung und Tunnelsteckdosen. Auch für den Mobilfunk sollen Antennen für einen störungsfreien Empfang in der Anlage optimiert werden.
Der Tunnel wird nach Fertigstellung weiterhin eingleisig befahrbar sein. Die Leistungsfähigkeit der Strecke ist gewährleistet, da die DB bereits zusätzliche Signale in Olsberg errichtet hat.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektseite „Bahnbau NRW“ unter https://bahnbau-nrw.deutschebahn.com/projekte/elleringhauser-tunnel.html.