Artikel: Fahrplan 2026: alle Neuerungen für Nordrhein-Westfalen im Überblick
Ab 14. Dezember gilt der neue Fahrplan und mit ihm zahlreiche Verbesserungen für die Fahrgäste der Deutschen Bahn (DB).
DB-Vorstand Personenfernverkehr Michael Peterson: „Die Menschen wollen Bahn fahren. Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an. Wir bauen unseren Fahrplan mit Blick auf Nachfrage und Kapazität auf dem Schienennetz gezielt aus. Wir freuen uns, trotz der vielen zusätzlichen Baustellen das Angebotsvolumen auch 2026 konstant hoch auf dem Rekordniveau des Vorjahrs halten zu können.“
Der Fahrplan 2026 für Nordrhein-Westfalen im Überblick:
ICE häufiger nach Brüssel und neu nach Antwerpen
Nicht mehr nur im Sommerhalbjahr, sondern künftig ganzjährig fährt ein abendliches ICE-Zugpaar (Hin- und Rückfahrt) nach/von Brüssel. In Köln Hbf ist die Abfahrt um 21.42 Uhr, in Brüssel um 20.25 Uhr. Halte sind jeweils u.a. Lüttich, Aachen, Siegburg/Bonn, Frankfurt Flughafen und Hbf. Insgesamt verkehren dann ganzjährig acht Zugpaare zwischen Brüssel, Aachen, Köln und Frankfurt im regelmäßigen Zwei-Stundentakt.
Ganz neu bis Antwerpen in Flandern fahren ab 7.9.2026 zwei weitere ICE-Zugpaare: Ab Köln Hbf um 6.03 Uhr und 14.26 Uhr via Aachen, Lüttich, Leuven und Brüssel Flughafen bzw. ab Antwerpen um 11.01 und 19.01 Uhr retour. Damit ist ein 10-stündiger Tagesausflug in die große Hafenstadt bequem möglich. Außerdem wird der Flughafen von Brüssel erstmals an das ICE-Netz angebunden.
Auf der Nachtzugverbindung über Köln und Bonn nach/von Zürich kommen neueste Nightjet-Züge zum Einsatz. Sie bieten modernste Schlaf-, Sitz- und Liegewagen, letztere mit innovativer „Mini-Cabin“ für Einzelreisende.
Schneller umsteigefrei in die Alpen
Die bisherigen zweistündlichen ICE-Züge z.B. via Münster und Düsseldorf mit Ziel Basel fahren neu teilweise weiter in die Schweiz hinein, z.B. umsteigefrei bis nach Bern, Zürich, Chur und Brig.
Die einzelnen ICE nach Österreich fahren neu auf der Hin- und Rückfahrt via Düsseldorf und 2026 baustellenbedingt über die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main und Frankfurt Flughafen. Dadurch sind die Züge bis zu 60 Minuten schneller am Ziel: Der ICE ab Dortmund fährt um 8.40 Uhr z.B. nach Lindau und Innsbruck, der ICE ab Münster fährt um 7.09 Uhr z.B. nach Salzburg, Klagenfurt und neu bis in die Steiermark nach Graz.
Schnelle ICE am Wochenende in den Schwarzwald
Ab 28. März 2026 fährt immer samstags ein schneller ICE um 10.59 Uhr ab Köln durch den Schwarzwald nach Konstanz (an 16.37 Uhr). Von dort geht es sonntags um 16.18 Uhr nach Köln. Das ICE-Zugpaar hält u.a. in Radolfzell, Singen, Donaueschingen, Villingen, St. Georgen und Offenburg. Diese Fahrten erfolgen wegen der Baueinschränkungen im Mittelrheintal vorübergehend über die Schnellfahrstrecke und Frankfurt Flughafen.
Neue ICE L ab Juli 2026 nach Sylt und Oberstdorf
Für das Zugpaar ab Dortmund via Düsseldorf, Köln und Bonn nach Oberstdorf kommen ab 11. Juli 2026 statt der älteren Intercity-Wagenzüge die brandneuen ICE L zum Einsatz, die einen niveaugleichen Einstieg und ein Bordrestaurant bieten. Baubedingt sind vorübergehend im Fahrplan 2026 rund 30 Minuten längere Fahrzeiten nötig.
Auch auf den bis zu zwei Fahrten von Köln via Düsseldorf und Münster nach Westerland (Sylt) fahren die neuen ICE L ab 11. Juli 2026. Zwischen Berlin und Köln (Köln an 12.09, retour ab 15.37 Uhr) sind die neuen Züge bereits ab 14.12.2025 bei einem Zugpaar im Einsatz.
Hamburg–Köln–Süddeutschland: stündlich schnelle ICE noch regelmäßiger
Alle Verbindungen im Stundentakt zwischen Hamburg, Bremen, Osnabrück, Münster, Köln und Süddeutschland werden künftig einheitlich mit den XXL-ICE 4 mit 13 Wagen und 918 Sitzplätzen sowie über die Schnellfahrstrecke via Frankfurt Flughafen gefahren. Bislang war hier einmal täglich eine ältere Eurocity-Garnitur durch das langsamere Mittelrheintal mit Ziel Schweiz unterwegs. Dafür kommt z.B. für Münster künftig auch um 7.03 Uhr eine schnelle ICE-Direktverbindung nach bzw. um 18.54 Uhr aus Basel in 5 ¾ Stunden hinzu.
Für die Ruhr- und Wupperstrecke werden die Direktverbindungen aus Hamburg regelmäßiger jeweils im Zweistundentakt angeboten: über Bochum, Essen, Duisburg und Düsseldorf weiter in die Schweiz bzw. über Hagen, Wuppertal und Solingen weiter nach Stuttgart und München. Für die Wupperstrecke werden es dabei mehr ICE via Frankfurt Flughafen direkt nach/von Stuttgart und München. So fährt z.B. ab Wuppertal neu auch um 7.15 Uhr ein ICE in rund 2.55 Std. nach Stuttgart. In der Gegenrichtung bestehen künftig acht statt bisher fünf schnelle ICE-Direktverbindungen aus Stuttgart nach Wuppertal.
Auch Sprinter und touristische Züge Richtung Hamburg systematischer
Die drei Sprinter-Zugpaare Köln–Hamburg mit einer Fahrzeit von rund 3½ Stunden zusätzlich zum ICE-Stundentakt fahren künftig einheitlich ohne Halt zwischen Essen und Hamburg. Die Abfahrten sind in Köln um 10.14, 12.09 und 16.07 Uhr, in Hamburg um 8.09 Uhr, 12.09 und 16.09 Uhr. Zweimal täglich werden diese schnellen Verbindungen weiterhin z.B. nach/von Bonn, Mainz und Frankfurt (Main) verlängert.
Zukünftig meist etwa halbstündlich versetzt zum Stundentakt verkehren bis zu fünf Züge pro Tag und Richtung zwischen Köln und Hamburg bzw. weiter in Tourismusregionen: bis Westerland (Sylt) saisonal bis zu zweimal am Tag sowie – nach Abschluss diverser Baumaßnahmen – ab 11. Juli neu zweimal direkt nach Schwerin, Rostock, Stralsund sowie weiter bis Binz auf Rügen bzw. Greifswald in Vorpommern.
ICE-Taktlücken nach Stuttgart und München geschlossen
Künftig durchgehend zweistündlich verkehrt die besonders schnelle und zeitlich etwas verschobene ICE-Linie von Dortmund über Düsseldorf und Köln Messe/Deutz nach Stuttgart und München. Erreicht wird dies durch das Schließen einer bisherigen Taktlücke um 12.11 Uhr ab Dortmund sowie um 12.20 Uhr ab München nach Dortmund. Neu ist auch die erste Fahrt dieser Linie um 5.25 Uhr ab Köln Hbf nach Stuttgart (an 7.33 Uhr) und München (9.40 Uhr). Insgesamt bestehen so ab München tagsüber neu durchgängig etwa halbstündliche ICE-Direktverbindungen nach Köln.
Für Ostwestfalen mehr IC im Takt
Bei zwei ICE-Zugpaaren, die am Tagesrand aus Berlin bzw. Hannover kommen, entfällt für Ostwestfalen die Durchbindung via Frankfurt Flughafen nach/von Basel. Stattdessen fährt das nächtliche ICE-Zugpaar nur noch Berlin–Köln bzw. es fährt ersatzweise ein IC-Zugpaar Hannover–Dortmund im entsprechenden Zwei-Stundentakt.
Ein ICE abends aus Berlin (Abfahrt dort um 19.46 Uhr) und Hannover verkehrt künftig gemäß den anderen Taktfahrten ohne Halt in Minden Herford und Gütersloh und ist damit etwa 25 Minuten schneller in Düsseldorf (an 0.07 Uhr) und Köln. Dies bringt zusätzliche Stabilität in den Fahrplan. Die beim ICE entfallenden Zwischenhalte übernimmt ein IC aus Dresden und Magdeburg, der im Takt neu über Hannover hinaus bis Dortmund verlängert wird – mit Anschluss aus Berlin und nach Köln. Neu ist in der Gegenrichtung ein IC täglich um 20.28 Uhr ab Dortmund nach Hannover (an 22.20 Uhr) mit Halt u.a. Gütersloh, Herford, Bad Oeynhausen und Minden.
Für Bonn zunächst mehr Fahrten, danach Baueinschränkungen
Insgesamt wird für Bonn das Fahrtenangebot im Regelfahrplan (ohne Baustellen) systematischer: mit abwechselnd jeweils zweistündlichen IC nach/von Stuttgart, Wuppertal und Hagen sowie ICE nach/von Wien, Nürnberg, Frankfurt, Düsseldorf und Essen. Mit dem Fahrplanwechsel bietet die DB neu durchgehend zweistündliche ICE-Direktverbindungen Bonn–Berlin an und damit zwei zusätzliche Verbindungen für die Bundesstadt. Dabei fährt auch ein abendlicher ICE – analog zu den anderen ICE-Fahrten dieser Linie – neu ab Bonn um 20.22 Uhr nach Berlin (statt bisher ab Aachen). Während der beiden Generalsanierungen auf der Wupperstrecke und im Mittelrheintal ab 6.2.2026 gilt ein abweichendes Konzept. Alle Direktverbindungen Bonn–Berlin müssen in Köln bzw. Hagen beginnen/enden.
Auch nach Ostfriesland, Münster, Düsseldorf und Koblenz können bis zum Beginn der Generalsanierung im Mittelrheintal am 9.7.2026 wieder mehr IC-Fahrten für Bonn realisiert werden: in Bonn mit Abfahrt um 7.21 Uhr, 11.23 und 15.23 Uhr nach Ostfriesland sowie aus der Gegenrichtung mit Ankunft in Bonn um 10.36 und 18.36 Uhr. Dafür entfällt ein später IC aus Dresden, Hannover und Westfalen mit Ankunft in Bonn um 23.13 Uhr.
Das Fernzugangebot in Siegburg/Bonn wird deutlich systematisiert. Insgesamt verkehren weiterhin rund 60 ICE am Tag. Statt vieler verschiedener Einzelzüge halten jedoch zukünftig drei ICE-Linien einheitlich jeweils im Zweistundentakt. Teilweise geschieht das mit anderen Abfahrtzeiten und Zielen: u.a. seltener nach/von Stuttgart, dafür aber häufiger nach/von Frankfurt, Nürnberg, Düsseldorf und Amsterdam.
Via Paderborn per ICE schneller nach Sachsen
Vorerst bis 20.9.2026 fährt ein neues ICE-Zugpaar zwischen Köln/Dortmund, Paderborn, Kassel, Erfurt, Leipzig und Dresden. In Dortmund ist die Abfahrt um 13.43 Uhr nach bzw. die Ankunft um 14.24 Uhr aus Sachsen. Die Reisezeit z.B. zwischen Dortmund und Leipzig ist mit rd. 4.20 Std. etwa 30 Minuten schneller als die bisherigen IC-Direktverbindungen. Weitere Zwischenhalte sind z.B. Soest, Lippstadt und Altenbeken.
Ab 21.9.2026 mit Start des mehrjährigen Streckenausbaus Erfurt–Weimar–Jena–Gera entfallen die bisherigen beiden IC-Zugpaare Köln–Paderborn–Kassel–Gera. Ersatzweise fahren dann insgesamt zwei schnelle ICE-Zugpaare Köln–Dortmund–Paderborn–Kassel–Erfurt–Leipzig, ebenfalls mit rund. 4.20 Std. Fahrtzeit zwischen Dortmund und Leipzig. Hier sind weitere Zwischenhalte Hamm, Soest, Altenbeken und Warburg. In diesen schnellen Ersatzverbindungen ist u.a. der Halt Lippstadt vorerst nicht möglich.
2026 entfällt das ICE-Zugpaar Rhein/Ruhr via Paderborn und Kassel nach/von München. Dieses wurde bisher in Würzburg an einen ICE aus Frankfurt nach München an- bzw. in der Gegenrichtung abgekoppelt. Der Entfall dieses verspätungsanfälligen An- bzw. Abkoppelns soll mehr Stabilität in den Fahrplan bringen. Für eine eigenständige Fahrt via Paderborn nach/von München gab es u.a. wegen Baustellen leider keine geeigneten Zeitfenster im dicht belegten Schienennetz.
Weitere Baueinschränkungen
Die beiden besonders schnellen ICE-Sprinter Düsseldorf–Köln-München müssen baubedingt das gesamte Fahrplanjahr 2026 entfallen, die drei Sprinter Bonn–Köln–Berlin spätestens ab 7.2.2026 mit Beginn der Generalsanierung auf der Wupperstrecke. Dann kann bis 10.7.2026 kein Fernverkehr zwischen Köln, Wuppertal und Hagen fahren. Ab Hagen verkehren zweistündlich ICE via Hannover nach/von Berlin. Und ab Köln fahren ersatzweise stündlich ICE-Züge via Düsseldorf nach/von Berlin. Auf der Achse Hamburg–Köln–Süddeutschland fahren die stündlichen ICE über Düsseldorf. Die etwa stündlichen Fernverkehrszüge via Mainz und Bonn aus Wien/Frankfurt bzw. Stuttgart können vorübergehend nur bis Köln und nicht weiter über Wuppertal nach/von Dortmund verkehren.
Auch ab Aachen müssen baubedingt immer wieder einzelne ICE-Fahrten nach/von Berlin entfallen. Sie starten/enden stattdessen in Köln .
Dafür können mit Ende der Baustelle in Herford ab 6. März 2026 schrittweise wieder mehr ICE und IC in Hamm, Gütersloh, Bielefeld und Herford halten.
Ab 2. Oktober 2026 sind wegen einer Baustelle zwischen Berlin und Hannover im Fernverkehr nach/von NRW Umleitungen und Angebotsreduktionen notwendig.
Buchungsstart für den neuen Fahrplan am 15. Oktober
Ab 15. Oktober sind die neuen Verbindungen in der Fahrplanauskunft auf bahn.de und im DB Navigator abrufbar. Dann beginnt auch der Verkauf der Fahrkarten – diese können bis zu zwölf Monate im Voraus gebucht werden. Nationale Angebote wie der Super Sparpreis, der Sparpreis und der Flexpreis können damit z.B. bereits für die kommenden Festtage wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten, die Schulferien und andere planbare Ereignisse gebucht werden. Tickets ins Ausland sind bis zu sechs Monate vor Reisebeginn erhältlich.
Informationen und Tickets gibt es auf bahn.de und im DB Navigator sowie in
DB Reisezentren und DB Agenturen.