Artikel: Generalsanierung Hagen – Wuppertal – Köln: Bahn setzt auf leistungsstarkes Verkehrskonzept im Nah- und Fernverkehr
Der Countdown läuft: In knapp drei Monaten beginnt die DB InfraGO mit der Generalsanierung der Bahnstrecke zwischen Hagen und Köln. In der Zeit vom 6. Februar bis 10. Juli 2026 bündeln die Bauteams entlang der rund 65 Kilometer langen Strecke ein riesiges Bauvolumen und arbeiten zeitgleich an Gleisen, Weichen, Oberleitung, Schallschutzwänden und Bahnhöfen. Damit Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr während der Bauzeit weiterhin mobil bleiben, hat die DB InfraGO in Abstimmung mit den Aufgabenträgern für den Schienenpersonennahverkehr go.Rheinland und VRR sowie den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen National Express, eurobahn, RheinRuhrBahn, Regiobahn und DB Regio ein leistungsstarkes Ersatzkonzept erarbeitet.
Generalsanierung: Neue Gleise, Weichen und attraktivere Bahnhöfe
Während der Zeit der Generalsanierung zwischen Februar und Juli 2026 erneuert die DB InfraGO zwischen Ruhrgebiet, Bergischem Land und Rheinland über 80 Kilometer Gleis, 28 Weichen sowie knapp 30 Kilometer der Oberleitung. Zusätzlich bauen die Teams knapp vier Kilometer neue Schallschutzwände entlang der Strecke, sodass es für Anwohnende zukünftig deutlich leiser wird.
Darüber hinaus setzt die DB InfraGO auf die umfassende Sanierung von zwölf Bahnhöfen. Dabei stehen insbesondere die barrierefreie Modernisierung und eine optisch attraktivere Gestaltung der Stationen im Fokus. Davon profitiert neben den Bahnhöfen in Leverkusen-Manfort, Schwelm und Ennepetal auch der Wuppertaler Hauptbahnhof. Die Arbeiten an den Bahnhöfen werden auch über den Zeitraum der Generalsanierung hinaus fortgesetzt.
Ziel der fünfmonatigen Bauphase ist es, die hochbelastete Eisenbahnstrecke langfristig verlässlicher und leistungsfähiger zu machen. Störungen und damit einhergehende Verspätungen sollen sich so deutlich reduzieren.
Busse statt Bahnen im Regionalverkehr, Umleitungen im Fernverkehr
Für die Zeit der Bauarbeiten hat die DB InfraGO in Abstimmung mit den Aufgabenträgern und den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen ein umfassendes Ersatzkonzept für den Nahverkehr erarbeitet. Dabei setzt die DB auch auf die Erfahrungen der bisherigen Generalsanierungen zwischen Mannheim und Frankfurt sowie zwischen Hamburg und Berlin.
Die umfassende Sanierung der Strecke zwischen Hagen, Wuppertal und Köln ist während abwechselnder Voll- und Teilsperrungen der Strecke geplant. Etwa ein Drittel der Bauzeit wird die Strecke für alle Züge voll gesperrt. Betroffen davon sind neben den IC-/ICE-Verbindungen die Nahverkehrslinien RE 4, RE 7, RE 13, RB 48, RE 49, S 7, S 8, S 9, S 28 und S 68. Rund zwei Drittel der Bauzeit ist auf der S-Bahnstrecke der S 8/S 9 zwischen Wuppertal und Hagen ein eingeschränkter Zugverkehr möglich.
Über den gesamten Bauzeitraum kommen auf den betroffenen Nahverkehrslinien Ersatzbusse zum Einsatz, die von der DB koordiniert und mitverantwortet werden. Dabei setzen die DB sowie die Verkehrsverbünde und Eisenbahnverkehrsunternehmen wie üblich auf einen Mix aus Bussen, die alle Haltestellen anfahren sowie Expressbusse mit ausgewählten Halten. Die Busse sind in unterschiedlichen Takten von zehn bis 60 Minuten unterwegs. Für die Ersatzverkehre während der Generalsanierungen hat die DB in Abstimmung mit den Aufgabenträgern einheitliche Qualitätsvorgaben sowie ein konsistentes Erscheinungsbild in der Farbe Verkehrspurpur definiert. Diese Standards kommen aktuell bei der Generalsanierung der Strecke zwischen Hamburg und Berlin zur Anwendung und greifen auch für die Ersatzverkehre auf der Strecke Hagen – Wuppertal – Köln. Dazu gehören unter anderem neuwertige und barrierefrei zugängliche Fahrzeuge, die ausreichend Stauraum für Gepäck bieten und über WLAN an Bord verfügen.
Die Fernverkehrszüge werden während der Bauarbeiten grundsätzlich zwischen Köln und Dortmund via Düsseldorf und Essen umgeleitet oder entfallen auf diesem Teilabschnitt. Die Halte in Wuppertal Hbf und Solingen Hbf entfallen. Ab Hagen Hbf bestehen noch zweistündliche ICE-Verbindungen von/nach Berlin. Ab Köln steht Fahrgästen eine stündliche ICE-Direktverbindung von/nach Berlin via Düsseldorf, Duisburg, Essen und Bochum zur Verfügung. Die Fahrzeit verlängert sich dabei um etwa 20 bis 30 Minuten. Die Züge der IC-Verbindung Stuttgart – Mainz – Köln – Hannover – Magdeburg – Dresden verkehren nur auf den Abschnitten zwischen Stuttgart und Köln sowie zwischen Dortmund und Dresden.
Bahn setzt auf analoge und digitale Kundeninformationskanäle
Über das Verkehrskonzept im Nah- und Fernverkehr können Fahrgäste sich bereits jetzt online unter bahn.de/ersatzverkehr-hagen-wuppertal-köln informieren. Hier findet sich neben dem Liniennetzplan des Busersatzverkehrs auch eine detaillierte Auflistung der Einschränkungen im Zugverkehr. Die Änderungen sind zudem bereits auf www.bahn.de sowie in der App DB Navigator eingearbeitet und werden bei der Reiseplanung berücksichtigt. Zusätzlich finden Fahrgäste auch auf zuginfo.nrw eine Übersicht aller Anpassungen im Nahverkehr.
Im Vorfeld der Maßnahme wird die DB die Fahrgäste zudem über Banner, Plakate, Aufkleber und Ansagen in den Zügen informieren.
Weitere Informationen rund um die Generalsanierung zwischen Hagen, Wuppertal und Köln finden Interessierte hier: https://generalsanierung-nrw.deutschebahn.com/korridore/hagen-wuppertal-koeln.html
Hinweis: In der Zeit von Freitag, 26. Dezember 2025 (21 Uhr) bis Freitag, 2. Januar 2026 (21 Uhr) setzen die Bauteams erste dringend notwendige Vorarbeiten, wie zum Beispiel Kampfmittelsondierungen und Vegetationsarbeiten um. Es kommt zu Einschränkungen im Zugverkehr zwischen Köln-Mülheim und Hagen. Darüber hinaus sind nach Abschluss der Arbeiten am 10. Juli 2026 für vier Wochen weitere Arbeiten an der S-Bahnstrecke zwischen Hagen und Düsseldorf geplant. Auch im weiteren Verlauf bis Ende 2027 kommt es hier zu Streckensperrungen. Über die detaillierten Änderungen informiert die DB wie gewohnt rechtzeitig vorab.