Zwischen Kleve und Kempen fährt die Zukunft: Digitalisierte Stellwerke sorgen für zuverlässigeren Zugverkehr

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06. Dezember 2022, 13:00 Uhr
Düsseldorf

Artikel: Zwischen Kleve und Kempen fährt die Zukunft: Digitalisierte Stellwerke sorgen für zuverlässigeren Zugverkehr

Reisende profitieren von höherer Zuverlässigkeit • Bessere Steuerung und flexiblere Fahrmöglichkeiten der Züge

Zwischen Kevelaer und Kempen wurde die rundum erneuerte, digitale Signal- und Stellwerkstechnik in Betrieb genommen. Diese macht das Schienennetz zuverlässiger und robuster. Gleichzeitig ermöglicht sie eine bessere Steuerung und flexiblere Fahrmöglichkeiten der Züge. Auch die Instandhaltung der Strecke wird weniger aufwändig und einfacher.

Davon werden die rund 20.000 Reisenden und Pendler:innen profitieren, die täglich zwischen dem Niederrhein und der Metropolregion Rhein/Ruhr unterwegs sind. Die Inbetriebnahme ist in NRW die zweite Gesamtinbetriebnahme eines Projekts aus dem bundesweiten 500 Millionen Euro-Schnellläuferprogramm. Bereits im Mai 2020 ist das modernisierte Stellwerk Finnentrop ans Netz gegangen.

Bereits seit Anfang Dezember 2021 steuern die Fahrdienstleiter:innen der DB die Züge zwischen Kleve und Kevelaer digital mit moderner Stellwerks- und Signaltechnik. Nun sind die Bauarbeiten auf dem 2. Bauabschnitt zwischen Kevelaer und Kempen abgeschlossen worden.

„Zwei Jahre für ein Projekt dieser Dimension – das ist Rekordtempo. Gelungen ist es dank der engen Zusammenarbeit zwischen Bund, DB und Industrie. Die digitale Steuerung der Strecke Kleve-Kempen begeistert nicht nur Technik-Fans, sondern bringt klare Verbesserungen für Bahnreisende: Mehr Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sowie Platz für mehr Züge. Dieser Projektabschluss ist ein weiterer wichtiger Meilenstein im Schnellläuferprogramm und für die Digitale Schiene Deutschland“, so Kristian Weiland, Leiter des DB-Konzernprogramms Digitale Schiene Deutschland


Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr: „Digitale Stellwerke reduzieren Zugausfälle und Verspätungen. In Kombination mit der digitalen Zugsicherungstechnik ETCS können Züge mit exakt vorgegebenen Geschwindigkeiten dichter aufeinander folgen und unnötige Bremsmanöver vermieden werden. Das schafft neben noch mehr Sicherheit mehr Kapazität und damit mehr Angebote für die Reisenden. Darum führt für uns an der Digitalisierung der Schiene kein Weg vorbei.“

„Im Schnellläuferprojekt Kempen-Kleve ist es gelungen, in nur zwei Jahren elf Stellwerke und über 70 Bahnübergänge zu digitalisieren. Das Projekt zeigt, wie schnell die Modernisierung einer Bahnstrecke unter den richtigen Rahmenbedingungen erfolgen kann. Damit ist eine echte Referenz für die notwendige Digitalisierung der Eisenbahn-Infrastruktur in Deutschland entstanden. Auf dieses gemeinsame Ziel hat das gesamte Projektkonsortium hochmotiviert und sehr engagiert hingearbeitet. Als Generalunternehmer möchten wir uns deshalb herzlich bei der Deutschen Bahn als Auftraggeber sowie allen Partnern und Auftragnehmern für die sehr gute, enge Zusammenarbeit bedanken!“, sagt Dr. Michael Lenders, Geschäftsführer der Scheidt & Bachmann GmbH.

VRR Vorstandssprecherin Gabriele Matz:Um dem Umbau der Strecke Starthilfe zu geben, hatte der VRR vorab rund 2,4 Millionen Euro für die Vorplanung des Vorhabens bereitgestellt. So konnten notwendige Planungsphasen deutlich früher realisiert werden. Dieser Finanzierung ist es zu verdanken, dass die Maßnahme in die Bundesförderung zum Schnellläuferprogramm aufgenommen wurde, mit dem gemeinsamen Ziel: ein verlässlicher Bahnbetrieb! Durch die Digitalisierung der Infrastruktur kann die Strecke zwischen Kleve und Kempen besser ausgelastet werden und Züge kommen zuverlässiger an ihr Ziel.“

Christian Kleinenhammann, Geschäftsführer Transdev Rhein-Ruhr GmbH: „Als RheinRuhrBahn sind wir froh, dass die Hauptverkehrsader des öffentlichen Nahverkehrs für Pendler:innen vom Niederrhein in Richtung der Landeshauptstadt Düsseldorf wieder freigegeben ist, verbunden mit der Erwartung, dass wir unseren Fahrgästen durch die Digitalisierung der Strecke künftig ein verlässliches und attraktives Angebot bereitstellen können.“

Die zwölf bestehenden Stellwerke wurden durch hochmoderne Stellwerkstechnik ersetzt. Dazu wurden entlang der Strecke elf Technikmodule für die Zugsteuerung errichtet. Die Fahrdienstleiter:innen steuern die Strecke von den Standorten Kleve, Bedburg-Hau, Goch, Kevelaer, Nieukerk und Kempen. Auf einer Länge von 54 Kilometern wurden 76 Bahnübergänge erneuert bzw. technisch aufgerüstet. Insgesamt wurden 175 Kilometer Kabel verlegt und 170 Signale sowie 30 Weichenantriebe erneuert. Zudem wurde 1 Signalausleger aufgestellt. Die Strecken-Sperrungen in den vergangenen Monaten wurden zudem dazu genutzt, 23 Weichen und 7.600 Meter Gleis für 12 Millionen Euro zu erneuern.