Artikel: Zukunftsbahnhöfe in Sachsen: barrierefrei und rundum verschönert
Die Deutsche Bahn (DB) hat in Sachsen sieben neue Zukunftsbahnhöfe (ZKB): Borsdorf, Dresden-Plauen, Flöha, Frankenstein, Gröditz, Leipzig MDR und Nassau. Anlässlich der Vorstellung des Zukunftsbahnhofs Borsdorf betont Adrian Bernhardt, als Leiter des Regionalbereichs Südost bei der DB InfraGO verantwortlich für die Personenbahnhöfe: „Wir modernisieren unsere Zukunftsbahnhöfe nach einem ganzheitlichen und klaren Qualitätsstandard. Wir sorgen für eine attraktive Gestaltung, mehr Wetterschutz und neue Wartemöbel, moderne Reisendeninformation und moderne LED-Beleuchtung. In Borsdorf gab es auch eine problemlose Zusammenarbeit mit der Stadt, die gleichzeitig mit unseren Maßnahmen den Bahnhofsvorplatz umgestaltet hat.“
Im Bahnhof Borsdorf haben die Stadt und die DB darüber hinaus gemeinsam die Tunnelgestaltung abgestimmt. Für die farbliche Gestaltung der Tunnelwände und Treppenaufgänge wurden regionale Motive aufgegriffen und als Rastergrafik umgesetzt. Im Umfeld entstanden drei Eidechsenhabitate, in denen die Reptilien frostfrei überwintern können. Auch die alten Aufzüge wurden getauscht, damit die Reisenden zuverlässig barrierefrei unterwegs sein können. In die zahlreichen Verbesserungen investierten der Bund und die DB insgesamt 2,4 Millionen Euro.
Birgit Kaden, Bürgermeisterin der Gemeinde Borsdorf, sagt: „Mit der gelungenen Modernisierung der Bahnhofsanlagen durch die DB wurden die jahrelangen Umbauarbeiten durch die Gemeinde am und rund um unseren Bahnhof komplettiert. Wer jetzt in Borsdorf ankommt, kann sich herzlich willkommen fühlen. Wer abfährt, freut sich auf das Wiederkommen. Wir danken der DB für die stets konstruktive und sehr gute Zusammenarbeit!“
Alle sieben sächsischen Stationen sind barrierefrei und deutlich attraktiver für die Reisenden. Sie profitieren von neuen Wegeleitsystemen, mehrzeiligen digitalen Fahrplananzeigern auf allen Bahnsteigen, Geräten mit Taster zur sprachlichen Wiederholung der Fahrplananzeige für seheingeschränkte Menschen, mehr Sitzbänken und Hockern sowie volltransparenten Wartehäusern. Zusätzlich schaffen neu angelegte Grünflächen mit Bienenhotels oder farbig gestaltete Wände eine angenehme Atmosphäre.
Der Zugangsbereich der S-Bahnstation Dresden-Plauen fällt ins Auge. Farbig an die Umgebung angepasste grafische Linien und Formen, die an im Untergrund verborgene Gesteinsschichten aus der Kreidezeit erinnern, zieren die Wände der Eisenbahnbrücke und die Treppenaufgänge zu den Bahnsteigen. Eine Infotafel gibt Auskunft über die Geschichte des heutigen Dresdner Stadtteils. Auf den Bahnsteigen hat die DB neue und zusätzliche Sitzbänke aufgestellt.
Der Tunnel im Bahnhof Flöha ist gleichzeitig eine wichtige Stadtteilverbindung und Zugang zu den Bahnsteigen. Die Stadt und die DB haben die Gestaltung durch die Künstlerin Tanja Rochelmeyer abgestimmt und anteilig finanziert. Im städtischen Teil des Tunnels führte die Stadt Flöha die Gestaltung weiter. Mehr Sitzbänke und größere digitale Anzeiger werten den bis 2024 barrierefrei ausgebauten Bahnhof weiter auf.
Die DB hat die beiden Bahnsteige im Bahnhof Frankenstein 2024 modernisiert. Seither sind sie barrierefrei. Für das Prädikat ZKB kamen 2025 weitere Sitzbänke und begrünte Flächen hinzu.
Im Bahnhof Gröditz hat die DB das teilweise blickdichte Wetterschutzhaus umgebaut. Die neuen, transparenten Wände ermöglichen den Reisenden eine bessere Sicht auf ankommende und abfahrende Züge. Mehr Sitzbänke auf dem Bahnsteig, im Wetterschutzhaus und auf dem Vorplatz bieten mehr Bequemlichkeit. Die Stadt Gröditz hat auf dem Vorplatz zahlreiche Stellplätze für Autos und Fahrräder geschaffen. So ist eine moderne Verkehrsschnittstelle entstanden.
Am S-Bahnhof Leipzig MDR halten etwa im 5-Minutentakt die Züge. Neue, große digitale Anzeiger geben den Reisenden einen besseren Überblick über die nächsten eintreffenden S-Bahnen. Die DB ließ außerdem die Wände großflächig bemalen und stellte neue, farbige Sitzbänke auf.
Seit 2024 ist der Bahnhof Nassau modern und barrierefrei. Für den ZKB hat die DB neue Fahrradständer, mehr Sitzbänke und zusätzliche Hocker aufgestellt. Neu angelegte Grünflächen mit Insektenhotels und Informationsstelen über Nassau und die Umgebung werten den Bahnhof zusätzlich auf. Die Kommune war im Bahnhofsumfeld ebenfalls aktiv: Sie hat die Bushaltestelle weg von der Straße direkt an den Bahnhof verlegt. Somit ist der Umstieg für die Reisenden deutlich kürzer und bequemer.
Weitere Zukunftsbahnhöfe im Freistaat Sachsen sind bereits Chemnitz Süd und Chemnitz Mitte, Delitzsch oberer Bahnhof, Leipzig Essener Straße, Lohsa und Pulsnitz Süd. Die DB arbeitet auch 2026 daran, weitere Stationen in den Status Zukunftsbahnhof zu versetzen. Darunter die fünf Bahnhöfe Niesky, Petershain, Mücka, Klitten und Uhyst auf der Strecke Görlitz-Hoyerswerda.
Was ist ein Zukunftsbahnhof?Ein Zukunftsbahnhof ist ein aus einem Guss entwickelter und modernisierter Bahnhof. Er ist möglichst barrierefrei und gleichzeitig attraktiv für seine Gäste. Auch stärkt er die Rolle der Station als Identitätsstifter in der Region. Für eine verbesserte Anschlussmobilität und Vorplatzsituation arbeitet die DB vor allem partnerschaftlich mit den Ländern, Städten und Kommunen zusammen. Ein Team aus Architekten, Landschaftsplanern und Bahnexperten unterstützt Kommunen beim Entwickeln konkreter Vorplatz-Konzepte, klärt Flächenverfügbarkeiten und berät zu passenden Fördermitteln bei Bund und Ländern. 2024 hat die DB 113 Stationen zu Zukunftsbahnhöfen gemacht.