Artikel: Bahnprojekt Mannheim-Karlsruhe: Streckenvariante „R4“ hat die Nase vorn
Die rechtsrheinisch verlaufende Strecke „R4“ hat sich nach intensiver Prüfung als Vorzugsvariante herauskristallisiert. So lautet das Fazit des Variantenvergleichs für die zukünftige Linienführung der Neu- und Ausbaustrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe. Die Deutsche Bahn (DB) stellte die Ergebnisse der bisherigen Planung beim heutigen Dialogforum in Karlsruhe vor. Projektleiter Stefan Geweke sagt: „Die Vorstellung der Vorzugsvariante im Dialogforum ist ein Meilenstein für das Projekt. Wir sind froh, diesen wichtigen Schritt vollzogen und hier im Dialogforum allen Beteiligten vorgestellt zu haben. Acht Streckenvarianten haben wir in den vergangenen Monaten einer intensiven Prüfung unterzogen. Die „R4“ ist dabei jene Variante, die mit Blick auf die vorgegebenen Projektziele am besten abgeschnitten hat. Der Dialog mit der Projektregion sowie allen Beteiligten soll im weiteren Planungsverlauf so intensiv und konstruktiv wie bisher fortgesetzt werden. Wir bauen eine bessere Bahn für die Menschen, das geht nur zusammen.“ Eine abschließende Variantenentscheidung für das Stadtgebiet Mannheim ist erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Deshalb beginnt der Verlauf der Vorzugsvariante „R4“ zunächst ab dem Abzweig Mannheim-Ziehbrunnen (bei Alteichwald südlich von Mannheim Friedrichsfeld) in Richtung Schwetzingen. Dort quert die Strecke den Raum unterirdisch in Richtung der bestehenden Schnellfahrstrecke Mannheim - Stuttgart. Weiter Richtung Süden verläuft sie gebündelt mit bestehenden Bahnstrecken über Hockenheim und Waghäusel bis Wiesental. In weiterer Parallellage mit der Schnellfahrstrecke Mannheim – Stuttgart schwenkt die „R4“ zur Autobahn A5 und folgt ihr bis nach Karlsruhe, wo sie den Güterbahnhof anbindet. Im Rahmen der Variantenprüfung hat die Strecke „R4“ gesamthaft am besten abgeschnitten. Sie erfüllt alle vorgegebenen Umweltkriterien und weist zugleich die höchsten Bewertungen in den raumordnerischen und verkehrlichen Zielsetzungen auf. Mit einem Streckenverlauf, der zu 97 Prozent oberirdisch entlang bestehender Infrastrukturen wie Bahnlinien oder der A5 verläuft, schont die Vorzugsvariante Freiraum und Landschaft und vermeidet zusätzliche Eingriffe in Siedlungsräume. Darüber hinaus bietet die „R4“ deutliche verkehrliche Vorteile: Der besonders belastete Abschnitt zwischen dem Abzweig Molzau bei Wiesental und Karlsruhe kann bei Bedarf früher in Betrieb gehen und schafft damit dringend benötigte zusätzliche Kapazitäten im Korridor Mannheim–Karlsruhe – auch zugunsten des Nahverkehrs. Das Projekt wird seit Beginn von einem breit aufgestellten Dialogforum begleitet, das Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Umwelt- und Naturschutzverbänden sowie Bürgerinitiativen und Kommunen zusammenbringt. Die DB informiert hier regelmäßig über den Planungsstand, nimmt Hinweise auf und diskutiert gemeinsam mögliche Varianten.Die DB wird nun die Unterlagen für die Raumverträglichkeitsprüfung vorbereiten und voraussichtlich Ende des 1. Quartals 2026 beim Regierungspräsidium Karlsruhe einreichen. Am 4. Dezember 2025 findet um 18 Uhr eine Online-Informationsveranstaltung für die interessierte Öffentlichkeit statt. Alle weiteren Details dazu sowie zusätzliche wichtige Informationen finden Sie auf der Website www.mannheim-karlsruhe.de.