Artikel: Fahrplan 2026: alle Neuerungen für Baden-Württemberg im Überblick
Ab 14. Dezember gilt der neue Fahrplan und mit ihm zahlreiche Verbesserungen für die Fahrgäste der Deutschen Bahn (DB).
DB-Vorstand Personenfernverkehr Michael Peterson: „Die Menschen wollen Bahn fahren. Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an. Wir bauen unseren Fahrplan mit Blick auf Nachfrage und Kapazität auf dem Schienennetz gezielt aus. Wir freuen uns, trotz der vielen zusätzlichen Baustellen das Angebotsvolumen auch 2026 konstant hoch auf dem Rekordniveau des Vorjahrs halten zu können.“
Der Fahrplan 2026 für Baden-Württemberg im Überblick:
Im ICE-Halbstundentakt von Mannheim nach Stuttgart sowie Göttingen
Zukünftig etwa halbstündlich versetzt fahren ICE-Züge von Mannheim jeweils nach Stuttgart und nach Frankfurt sowie Göttingen (teils mit Umstieg in Fulda). Realisiert wird dies durch veränderte Abfahrtzeiten und weil ein Teil der ICE-Züge nach Hamburg nicht mehr den Umweg via Frankfurt Flughafen fährt.
Neuer Sprinter Stuttgart–Berlin und schnellere Umsteigeverbindungen
Ein neuer Sprinter fährt morgens von Stuttgart (7.03 Uhr) nonstop nach Nürnberg (an 8.57 Uhr) und von dort wiederum ohne Halt weiter nach Berlin (an 11.47 Uhr), abends retour um 16.12 Uhr ab Berlin via Nürnberg (19.01 Uhr) nach Stuttgart (an 20.57 Uhr). Damit ist man zwischen Stuttgart und Berlin so schnell wie noch nie mit dem Zug unterwegs: Mit rd. 4.45 Std. Fahrtzeit ist der Sprinter eine Stunde schneller als die zweistündlichen Direktverbindungen via Frankfurt. Auch nach Nürnberg sind es mit diesem Sprinter zukünftig weniger als zwei Stunden Fahrtzeit.
Aber auch die zweistündlich bestehenden Umsteigeverbindungen z.B. von Stuttgart und Aalen nach Berlin werden 20 bis 30 Minuten schneller, z.B. Stuttgart–Berlin in 5 ¼ Stunden.
Zusätzlich nach Paris, früher nach Amsterdam, Einschränkungen nach Österreich
Für Mannheim wird eine zusätzliche ICE-Direktverbindung mit Abfahrt um 11.41 Uhr realisiert. Mit dieser geht es zukünftig ein viertes Mal am Tag nach Strasbourg bzw. ein siebtes Mal nach Paris. Der Gegenzug aus Frankreich erreicht Mannheim um 14.17 Uhr.
Der ICE aus München via Ulm, Stuttgart und Mannheim nach Amsterdam fährt künftig zwei Stunden früher z.B. um 16.26 Uhr ab Stuttgart mit attraktiverer Ankunft in Amsterdam (21.29 Uhr). Auf der Nachtzugverbindung von Zürich z.B. via Freiburg und Karlsruhe nach Amsterdam bzw. Hamburg kommen neueste Nightjet-Züge zum Einsatz. Sie bieten modernste Schlaf-, Sitz- und Liegewagen, letztere mit innovativer „Mini-Cabin“ für Einzelreisende.
Der schwach nachgefragte Railjet zwischen Frankfurt, Stuttgart, Friedrichshafen und Innsbruck kann 2026 baubedingt und wegen Fahrzeugengpässen nicht angeboten werden. Die bisherige ICE-Direktverbindung morgens von bzw. abends nach Innsbruck via Rosenheim entfällt künftig dauerhaft für Ulm, Stuttgart und Mannheim.
Regelmäßiger und stabiler im Takt via Stuttgart, weniger Einzelzüge
Besonders schnelle Direktverbindungen verkehren zukünftig durchgehend zweistündlich von München über Stuttgart und Mannheim in den Ballungsraum Rhein/Ruhr. Erreicht wird das durch Schließen einer bisherigen Taktlücke in Stuttgart mit Abfahrt um 14.46 Uhr bzw. Ankunft um 15.33 Uhr. Auch die erste Fahrt dieser Linie nach Stuttgart (an 7.33 Uhr) und München kommt künftig aus Köln (5.25 Uhr) statt derzeit abweichend aus Frankfurt. Sie kann dabei neu auch in Mannheim um 6.56 Uhr halten. Ab Frankfurt Hbf fährt stattdessen neu um 7.15 Uhr ein ICE via Mannheim nach Stuttgart (8.38 Uhr).
Auf der Achse NRW–Koblenz–Mainz–Mannheim verkehren bisher im zweistündlichen Taktraster zwei Eurocity-Zugpaare weiter am Oberrhein außerhalb des Takts in die Schweiz. Künftig fahren diese beiden stattdessen – wie auch die anderen Fahrten – via Heidelberg nach/von Stuttgart und schließen dort die bisherigen Taktlücken am frühen Nachmittag, z.B. mit der Abfahrt um 15.36 Uhr.
Durch diese Vereinheitlichungen wird das System verlässlicher und der Betrieb stabiler.
Andere, eher schwach genutzte Einzelfahrten zusätzlich zum Taktangebot zwischen Stuttgart, Rhein/Neckar und Rhein/Main entfallen, z.B. ein ICE um 16.23 Uhr ab Stuttgart nach Wiesbaden. Auch das dient einer höheren Stabilität des verbleibenden Angebots, das weiterhin gute Alternativverbindungen ermöglicht.
Entlang der Bergstraße neue Ziele und temporäre Einschränkungen
Auf der Strecke Heidelberg–Weinheim–Darmstadt–Frankfurt fahren die Fernverkehrszüge statt bisher im Stundentakt übergangsweise für ein Jahr zeitlich versetzt alle 30 bzw. 90 Minuten. Dafür kommen künftig ausschließlich ICE-Züge zum Einsatz statt vormals auch einzelne ältere IC/EC-Züge.
Die zweistündlichen ICE-Züge Karlsruhe–Heidelberg–Darmstadt fahren mit neuen Abfahrtzeiten nur noch vierstündlich weiter via Frankfurt Hbf, Marburg und Hannover – von dort geht es dann weiter nach Bremen (statt bisher nach Hamburg bzw. Sylt/Rügen). Dieses vierstündliche Angebot auf der Bergstraße ergänzend, verkehren zukünftig versetzt dazu ICE vierstündlich z.B. via Frankfurt Süd, Fulda, Braunschweig und Stendal von/nach Berlin. Somit ergeben sich neue Direktverbindungen, u.a. Heidelberg–Berlin dreimal am Tag mit 5 ¼ Stunden Fahrzeit. In Wiesloch-Walldorf können die zweistündlichen ICE-Züge in Süd-Nord-Richtung vorübergehend nicht halten.
Am Oberrhein temporäres Haltekonzept und neue Durchbindungen
Aufgrund der verspäteten Inbetriebnahme des Rastatter Tunnels zum Fahrplan 2027 kann am Oberrhein für ein Jahr nur ein Interims-Haltekonzept angeboten werden. in Baden-Baden halten in der Regel dann nur noch die zweistündlichen ICE nach/von NRW, wodurch sich das Angebot um ein Drittel auf 27 Halte am Tag reduziert. In Offenburg halten statt der ICE aus NRW ICE- sowie Giruno-Züge der SBB aus Hamburg über Hannover. Dadurch hat Offenburg zusammen mit den ICE-Zügen aus Berlin nicht mehr einen ICE-Stundentakt, sondern zeitlich versetzte Abfahrten alle 30 bzw. 90 Minuten. Auch die Fahrten in die Schweiz ändern sich, wobei neu Direktverbindungen auch nach/von Brig in der Südschweiz realisiert werden. Mit dem Rastatter Tunnel ist ab 2027 ein neues, verbessertes Angebot am Oberrhein geplant.
Noch systematischer wird es schon 2026 bei den ICE-Direktverbindungen in den Nordwesten Deutschlands mit dann durchgehend zweistündlichen Direktverbindungen über Köln hinaus z.B. nach/von Düsseldorf, Münster, Osnabrück und Bremen. Diese systematischere Anbindung gilt z.B. für Freiburg (Breisgau) mit der Abfahrt um 13.55 Uhr nach bzw. der Ankunft um 12.03 Uhr aus Nordwesten.
Nach Oberstdorf ab Juli 2026 mit neuem ICE L
Für das Zugpaar (Hin- und Rückfahrt) NRW–Stuttgart–Oberstdorf kommen ab 11. Juli 2026 statt der am Ende ihrer Lebensdauer angekommenen Intercity 1 brandneue ICE L zum Einsatz, die barrierefrei zugänglich sind und ein Bordrestaurant bieten. Wegen zu niedriger Bahnsteige müssen dann allerdings die bisherigen Halte in Göppingen und Plochingen entfallen.
ICE auf der Schwarzwaldbahn am Wochenende neu aus NRW
Die direkte Fernverkehrsanbindung der Schwarzwaldbahn erfolgt 2026 aus Köln via Frankfurt Flughafen statt – wie aktuell – aus Hamburg via Frankfurt Hbf. Ab 28. März 2026 startet der ICE immer samstags um 10.59 Uhr in Köln und erreicht Konstanz um 16.37 Uhr. Von Konstanz geht es sonntags um 16.18 Uhr nach Köln. Das ICE-Zugpaar hält u.a. in Radolfzell, Singen, Donaueschingen, Villingen, St. Georgen, Offenburg, Baden-Baden, Karlsruhe und Mannheim.
Temporäre Baueinschränkungen
Wegen des anhaltend hohen Bauvolumens kann ein Intercity-Zugpaar aus NRW wie bisher nur bis Stuttgart statt weiter via Plochingen nach/von Tübingen fahren. Insgesamt kommt es vor allem im Knoten Stuttgart immer wieder zu baubedingten, vorübergehenden Angebotseinschränkungen.
Buchungsstart für den neuen Fahrplan am 15. Oktober
Ab 15. Oktober sind die neuen Verbindungen in der Fahrplanauskunft auf bahn.de und im DB Navigator abrufbar. Dann beginnt auch der Verkauf der Fahrkarten – diese können bis zu zwölf Monate im Voraus gebucht werden. Nationale Angebote wie der Super Sparpreis, der Sparpreis und der Flexpreis können damit z.B. bereits für die kommenden Festtage wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten, die Schulferien und andere planbare Ereignisse gebucht werden. Tickets ins Ausland sind bis zu sechs Monate vor Reisebeginn erhältlich.
Informationen und Tickets gibt es auf bahn.de und im DB Navigator sowie in DB Reisezentren und DB Agenturen.