Artikel: Deutsche Bahn und Saarland verbessern Nahverkehr
Mit dem Nahverkehr von Tür zu Tür, ohne auf das eigene Auto angewiesen zu sein – das ist das Ziel der „Modellregion für Integrierte Mobilität im Saarland“, die das saarländische Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz (MUKMAV) und die Deutsche Bahn (DB) heute in Saarbrücken offiziell eröffnet haben.
Den Anfang machen neue Leihstationen für Fahrräder und E-Scooter an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken sowie an den Bahnhöfen Dudweiler und Scheidt. Diese Mobilitätsangebote ergänzen das gut ausgebaute Schienennetz im Saarland, das bis Ende 2026 zu einem S-Bahn-Netz so erweitert wird, dass wichtige Linien in einem 20-Minuten-Takt fahren werden. Stück für Stück werden an weiteren Standorten neue Mobilitätsangebote dazukommen. Dazu können neben Leihrädern, On-Demand-Verkehren oder gesicherten Fahrradabstellanlagen auch Plus- oder Expressbuslinien gehören.
Jan Schilling, Vorstand DB Regio: „Egal ob ins Büro, zur Uni oder zum Einkauf – alltägliche Wege müssen komfortabel ohne eigenes Auto möglich sein. Das ist unser Ansatz einer nahtlosen Mobilität – physisch und digital: Wir vernetzen Bahn, Leihräder und E-Scooter und wollen künftig auch Expressbusse und On-Demand-Verkehre integrieren. Möglich ist ein solcher Ansatz nur gemeinsam. Und daher ist es so wertvoll, dass das Saarland mit uns als DB, unseren Partnern und den Kommunen gemeinsam an einem Strang zieht. Nach SMILE24 in Schleswig-Holstein ist das Saarland die nächste Region, in der wir als DB unsere Expertise einbringen und gemeinsam mit unseren Partnern wichtige Erkenntnisse gewinnen können.“
Sebastian Thul, Staatssekretär MUKMAV: „Gerade im Autoland Saarland brauchen wir attraktive Alternativen, die den ÖPNV sinnvoll ergänzen. Sharing-Fahrzeuge wie Fahrräder und E-Scooter schaffen genau diese Flexibilität für die letzte Meile und ermöglichen so nahtlose Reiseketten. Solche Angebote sind ein Schlüssel für mehr nachhaltige Mobilität, weil sie es den Menschen erleichtern, für ihre täglichen Wege auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen.“
Patrick Berberich, Baudezernent Saarbrücken: „Die neuen Sharing-Angebote sind ein wichtiger Baustein für eine moderne Mobilität in unserer Stadt. Mit dem neuen Angebot schaffen wir die nötige Infrastruktur vor Ort und leisten damit einen wichtigen Beitrag. Als Landeshauptstadt ist es uns wichtig, dass umweltschonende Angebote wie diese für alle Bürger und Gäste einfach zu nutzen sind und gut sichtbar im öffentlichen Raum verankert werden.“
Prof. Dr. Raimund Seidel, Vizepräsident für nachhaltige Entwicklung uns Strategie an der Universität des Saarlandes: „Die Universität des Saarlandes begrüßt dieses Projekt. Die Umsetzung des Reallabors steht im Einklang mit unseren Bestrebungen, den Campus nachhaltig, autoarm und lebenswerter zu gestalten. Gleichzeitig verbessert das Angebot die Anbindung an die Universität und schafft mehr Flexibilität für Studierende und Mitarbeitende.“
Tobias Griesmeier, Head of Regulatory Affairs Dott: „Wir begrüßen die Einrichtung von neuen Sharingstationen ausdrücklich und freuen uns auf den Start dieses Projektes. Rund die Hälfte unserer Nutzer verbinden schon heute eine e-Scooter-Fahrt mit dem ÖPNV. Wir erhoffen uns von den neuen Stationen eine bessere Sichtbarkeit von alternativen Mobilitätsmöglichkeiten und eine verstärkte Nutzung des Umweltverbundes.
Passend dazu hat die App DB Navigator kürzlich ein praktisches Update erhalten. In der unteren Leiste der App finden Nutzer:innen den Button „Umgebung“ und können so Sharing-Dienste wie Leihräder und E-Scooter direkt in der App finden. Das Feature steht bundesweit zur Verfügung.Auf der InnoTrans 2024 unterzeichneten das Saarland und die DB einen Letter of Intent, der die Einrichtung der Modellregion im Saarland mit verschiedenen „Reallaboren“ vorsieht. Im vergangenen Jahr ist das Bundesland daher in den Austausch mit vielen Kommunen getreten, um zu prüfen, welches Angebot das passende für den jeweiligen Bahnhof ist.
Vom 23. September bis 15. Oktober zeigt eine Ausstellung im Reisezentrum in Saarbrücken Fortschritte und Ziele des Projekts. Hier können sich Interessierte kostenfrei über die Zusammenarbeit der Partner informieren. Außerdem ist im Reisezentrum die digitale Verkaufsassistenz Kiana ausgestellt. Kiana funktioniert per Spracheingabe und kann KI-basiert das passende Ticket für Fahrgäste finden.
Über DB Regio
DB Regio ist der größte Anbieter von öffentlichem Personennahverkehr in Deutschland. Das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn betreibt mit rund 42.000 Mitarbeitenden bundesweit Zug- und Busverbindungen. Zudem zählen die Metropol-S-Bahnen in Berlin, Hamburg, München, Rhein-Main und Stuttgart zu DB Regio. Im ländlichen Raum ergänzt DB Regio die bestehenden Verbindungen durch eine wachsende Zahl an On-Demand-Verkehren. Leistungen im Nahverkehr werden in Deutschland per Gesetz von Bundesländern und Kommunen koordiniert.In der Modellregion „SMILE24“ an der Schlei-Region in Schleswig-Holstein betreibt die DB-Tochter Autokraft unter Federführung der örtlichen Aufgabenträger die Busverkehre und On-Demand-Verkehre der Region. SMILE24 ist Ostern 2024 gestartet und bietet Reisenden rund um die Uhr Zugang zum ÖPNV.
Über das Saarland
Die Umsetzung der nachhaltigen Mobilitätsstrategie des Saarlandes erfolgt insbesondere auf Basis der Richtlinien zur nachhaltigen Mobilität (RL-NMOB). Es werden zum Beispiel die Einführung von On-Demand-Verkehren, der barrierefreie Ausbau von Haltestellen, die Errichtung von Mobilitätsstationen sowie verschiedene Maßnahmen im Bereich Radverkehr gefördert. Derzeit wird im Saarland zudem partizipativ ein Klimaschutzkonzept erarbeitet, das für den Bereich Verkehr und Mobilität ambitionierte Ziele und Maßnahmen enthält.