Sicher unterwegs

Artikel: Sicher unterwegs

Freizeit! Zeit, mit Freunden unterwegs zu sein, ganz klar. Aber achte auf deine Sicherheit!

Das 33.200 Kilometer lange Streckennetz der Deutschen Bahn führt auch durch bewohntes Gebiet, in Städten und Gemeinden gibt es über 5.700 Bahnhöfe. Auf diesen Anlagen bringen sich nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche durch leichtfertiges Verhalten und Unachtsamkeit leider immer wieder in Lebensgefahr. Deshalb weist die Deutsche Bahn gemeinsam mit der Bundespolizei auf mögliche Gefahren und das richtige Verhalten mit Flyern, Video-Kampagnen und Initiativen hin.


Besonderheiten des Bahnbetriebs

Züge sind schnell! Auf vielen Strecken fahren sie mit 200 oder sogar 300 Stundenkilometern. Aber auch einen Zug, der „nur“ mit Tempo 120 auf einen zu rast, hört und sieht man erst, wenn es schon zu spät ist. Als Fußgänger mal schnell eine Abkürzung über die Bahngleise nehmen? Niemals, das ist lebensgefährlich! Wenn du auf die andere Seite der Gleise musst, dafür gibt’s Bahnübergänge, Unter- und Überführungen.

Hinter der Sicherheitslinie bleiben

Auch wenn’s beim Warten mal etwas länger dauert, immer mit der Ruhe. Auf Bahnsteigen gibt’s nicht umsonst Markierungen, hinter denen man so lange zurückbleiben muss, bis der Zug gehalten hat. Wer sich zu nah oder zu früh an die Bahnsteigkante wagt, der riskiert, von den Luftverwirbelungen des ein- oder durchfahrenden Zuges regelrecht mitgerissen zu werden. Denn Züge durchfahren einen Bahnhof auch schon mal mit Tempo 160 oder mehr. Und dass zum Beispiel Skateboard fahren und Ball spielen auf Bahnsteigen aus gutem Grund verboten ist, versteht sich von selbst.

Natürlich darf man auch nicht absichtlich vom Bahnsteig auf das Gleis hinuntersteigen, weil man dort etwas verloren hat oder den Weg abkürzen will. Ein heruntergefallenes Handy oder ein wartender Anschlusszug sind jedenfalls kein Grund, sein Leben aufs Spiel zu setzen.

Ganz klar auch, dass es lebensgefährlich und darum verboten ist, aus fahrenden Zügen ab- oder auf sie aufzuspringen. Deshalb sorgt im Zug eine Automatik dafür, dass sich die Türen während der Fahrt nicht öffnen lassen. Und auf dem Bahnsteig muss man Signale wie den Pfiff des Zugchefs oder rot blinkende Lampen an S-Bahn-Türen zu seiner eigenen Sicherheit beachten: Jetzt darf man nicht mehr ein- oder aussteigen.

Riskiere dein Leben nicht für ein Selfie

Derzeit entwickelt sich in den sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook ein gefährlicher Trend: Jugendliche betreten die Bahnanlagen und schießen dort Fotos und Selfies im Gleisbett. Das Video zeigt die dramatischen Folgen auf Bahngleisen.
Bitte sucht euch einen anderen Ort dafür!

Vorsicht vor Starkstrom

Auch wenn er unsichtbar ist, Starkstrom ist tödlich. Und das nicht nur, wenn man mit der 15.000 Volt starken Oberleitung oder den Stromschienen der S-Bahn in Berlin oder Hamburg direkt in Berührung kommt. Denn Strom sucht sich immer den kürzesten Weg zur Erde. Dafür benutzt er „leitende Gegenstände“. Dazu gehört auch der menschliche Körper, der zu zwei Dritteln aus Wasser besteht. Aus diesem Grund kann man schon durch einen Stromschlag getötet werden oder schwerste Verbrennungen davontragen, wenn man der Stromleitung nur nahe kommt. Auf Oberleitungs- und Hochspannungsmasten zu steigen ist lebensgefährlich!

Das gilt auch, wenn man Gegenstände in die Oberleitung wirft oder hängt. Dabei gefährdet man nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das anderer. Und selbst, wenn man mit dem Schrecken davon kommt, das sind gefährliche Eingriffe in den Bahnverkehr, die strafrechtliche Konsequenzen und zivilrechtliche Schadensersatzforderungen zur Folge haben. Äußerste Vorsicht ist ebenfalls geboten, wenn man Drachen steigen oder Modellflugzeuge starten lässt. Das darf man nie in der Nähe von Ober- und Hochspannungsleitungen.

Am Bahnübergang

Überall, wo sich Straße und Schiene kreuzen, hat die Bahn Vorfahrt. Dafür steht das rot-weiße Andreaskreuz. Dieses Verkehrszeichen muss man auch dann unbedingt beachten, wenn es an einem Bahnübergang kein rotes Blinklicht, keine rote Ampel und keine Schranken gibt. Nur weil gestern und vorgestern kein Zug kam, muss das heute nicht wieder so sein. Züge können nicht ausweichen. Der Lokführer hat also in der Regel keine Möglichkeit, den Zug rechtzeitig zum Stehen zu bringen; selbst wenn er es noch schafft, eine Notbremsung einzuleiten. .

Diese Regel gilt nicht nur, bis ein Zug vorbei gefahren ist, sondern bis sich die Schranke öffnet und das Rotlicht ausgeht. 

Graffiti und Vandalismus

Die leeren Flächen auf dem Bahngelände und an den Zügen ziehen Graffiti-Sprayer geradezu magisch an. Anerkennung bekommen, etwas Verbotenes tun, ist der Kick. Der aber kann lebensgefährlich und teuer werden. Pop-Art hin, einzelne Graffiti-Künstler wie Keith Haring her, mit Kunst hat Graffiti nichts zu tun. Millionen Fahrgäste finden sie deshalb auch überhaupt nicht cool, sondern fühlen sich davon belästigt und in ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl beeinträchtigt. Deshalb beseitigt die Bahn Graffiti so schnell wie möglich und muss dafür jedes Jahr viele Millionen Euro ausgeben.

Was viele nicht wissen: Sprayer werden strafrechtlich verfolgt. Und es werden auf jeden Fall Schadensersatzzahlungen von ihnen gefordert. Im Klartext heißt das, wer erwischt wird, muss den angerichteten Schaden in voller Höhe ersetzen. Auch, wenn man noch minderjährig ist und gerade kein Geld auf der hohen Kante hat. Von Kindern ab dem siebten Lebensjahr kann man noch bis zu 30 Jahre nach der Verurteilung Schadensersatz fordern. Da ist das erste selbstverdiente Geld auf lange Zeit weg.

Medienpaket für Schulen

„Bahnanlagen sind kein Abenteuerspielplatz“ ist das Motto des Medienpakets, das Schülern ab der 5. Klasse das richtige Verhalten an Bahnanlagen vermitteln soll. Das Video "Olis Chance" zeigt hier den Schülern, was im Bahnverkehr zu beachten ist.