Graffiti ist kein Kavaliersdelikt

Artikel: Graffiti ist kein Kavaliersdelikt

Die leeren Flächen auf dem Bahngelände und an den Zügen scheinen Sprayer magisch anzuziehen. Das aber kann lebensgefährlich und teuer werden. Pop-Art hin, Street-Art-Künstler her – damit hat Graffiti an Bahnanlagen nichts zu tun.

Sprayer können 30 Jahre lang haftbar gemacht werden

Was viele nicht wissen: Sprayer werden strafrechtlich verfolgt. Und es werden auf jeden Fall Schadensersatzzahlungen von ihnen gefordert. Im Klartext heißt das, wer erwischt wird, muss den angerichteten Schaden in voller Höhe ersetzen. Auch, wenn man noch minderjährig ist und gerade kein Geld auf der hohen Kante hat. Von Kindern ab dem siebten Lebensjahr kann man noch bis zu 30 Jahre nach der Verurteilung Schadensersatz fordern. Da ist das erste selbstverdiente Geld auf lange Zeit weg.

Beseitigung von Graffiti kostet Millionen

Millionen Fahrgäste finden Graffiti überhaupt nicht cool, sondern fühlen sich davon belästigt und in ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl beeinträchtigt. Deshalb beseitigt die Bahn Graffiti so schnell wie möglich und muss dafür jedes Jahr viele Millionen Euro ausgeben. Geld, das die DB lieber zum Nutzen ihrer Kunden einsetzen würde. Uns aufwendig ist es noch dazu: Speziell geschulte Mitarbeiter müssen die einzelnen Farbschichten in mühsamer Handarbeit Schicht um Schicht abtragen.

Betreten der Gleise ist lebensgefährlich

Und nicht zuletzt begeben sich Sprayer, die sich illegal auf Bahngelände herumtreiben, in höchste Gefahr. Sie riskieren, unter fahrende Züge oder rangierende Lokomotiven zu geraten. In Berlin und Hamburg droht zusätzliche Gefahr durch die hohe Spannung in den S-Bahn-Stromschienen neben den Gleisen. Mehrmals im Jahr verunglücken Sprayer bei solchen Unfällen – oft mit tödlichem Ausgang. Also: Wer schlau ist, hält sich an die Regeln.

Mehrere Kampagnen zum Thema Unfallprävention

Durch leichtfertiges Verhalten und Unachtsamkeit gefährden Jugendliche und Kinder immer wieder ihr Leben und das anderer. Auf mögliche Gefahren und das richtige Verhalten weist die Deutsche Bahn unter anderem mit der Kampagne "Geblickt? Sicher drüber!" hin und die Kurzfilm-Reihe "Wir wollen, dass Du sicher ankommst ".


Häufigste Unfallursachen

Die häufigsten Unfallursachen und Eingriffe in den Bahnbetrieb sind: Betreten von Gleisen, Spielen an oder auf Bahnanlagen, Klettern auf abgestellte Fahrzeuge oder Oberleitungsmasten, Bewerfen von durchfahrenden Zügen sowie Überqueren von Bahnübergängen bei blinkendem Warnlicht oder geschlossenen (Halb-)Schranken.

Weitere Infos zum richtigen Verhalten an Bahnanlagen findet ihr hier.