Die Bahn ist zurück im Ahrtal!

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Im Bild v.l.n.r.: Stefan Gleißner, Leiter Technik Portfolio Mainz / Koblenz DB InfraGo AG Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Infrastrukturprojekte Region Mitte, DB InfraGo AG Cornelia Weigand, Landrätin des Landkreises Ahrweiler Thorsten Müller, Verbandsdirektor Zweckverband SchienenPersonenNahVerkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV Nord) Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz Alexander Schweitzer, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz Evelyn Palla, Vorsitzende des Vorstands Deutsche Bahn AG Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr
12. Dezember 2025, 15:00 Uhr
Frankfurt/Main
Regionalbahnen fahren ab Sonntag wieder zwischen Remagen und Ahrbrück • Wiederaufbau der Infrastruktur in Rekordzeit umgesetzt • 18 Kilometer Gleise, 22 Brücken, fünf Tunnel und zehn Stationen im vorgesehenen Zeitplan wiederhergestellt • Moderne Stellwerkstechnik installiert und Strecke elektrifiziert • Schulterschluss von DB, Politik, Gemeinden und Aufgabenträgern

Ab dem 14. Dezember können die Fahrgäste auf der von der Flut 2021 stark zerstörten Ahrtalbahn wieder durchgehend mit dem Zug fahren. Zwei Regionalzuglinien sind dann für die Kundinnen und Kunden unterwegs und sorgen besser als zuvor für attraktive Verbindungen weit über das Ahrtal hinaus. Die Deutsche Bahn (DB) hat dafür auf der 29 Kilometer langen, in Teilen komplett von den Wassermassen zerstörten Strecke zwischen Remagen und Ahrbrück 18 Kilometer Gleise, 22 Brücken, fünf Tunnel sowie zehn beschädigte Stationen wiederhergestellt und auf den neuesten Stand gebracht. Wo immer möglich haben die Fachkräfte die Bahnanlagen – insbesondere im Bereich der Brücken und Stützbauwerke – resilienter gegen Hochwasser errichtet. Gleichzeitig hat die DB die Strecke entlang der Ahr mit moderner Stellwerkstechnik und Oberleitungen für einen klimafreundlicheren Zugverkehr ausgestattet. Das komplexe Wiederaufbau- und Elektrifizierungsprojekt konnte im engen Schulterschluss mit dem Bund, dem Land Rheinland-Pfalz, den Gemeinden und dem SPNV Nord in nur vier Jahren realisiert werden.

Video: Wiederaufbau der Ahrtalbahn

Ende des oberhalb befindlichen Videos

Evelyn Palla, Vorsitzende des Vorstands Deutsche Bahn AG: „Die Bahn ist zurück im Ahrtal. Zwischen Remagen und Ahrbrück fahren wieder regelmäßig Züge. Damit bringen wir für die Menschen ein Stück Normalität zurück. Unsere Mitarbeitenden, die Bauteams und Partner haben nicht nur die zerstörte Infrastruktur wiederaufgebaut, sondern eine neue, bessere Ahrtalbahn geschaffen: klimaresilient, leistungsfähig, modern. Wir haben gezeigt: Gemeinsam schaffen wir Großes, wenn regionale Kompetenz, Erleichterungen bei der Planung, ein Schulterschluss aller Beteiligten und finanzielle Sicherheit zusammenkommen. So können wir das Schienennetz gemeinsam weiter voranbringen und die Bahn für die Kundinnen und Kunden besser machen.“   

Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr: „Nach der schrecklichen Flutkatastrophe vor viereinhalb Jahren ist vieles schnell wiederaufgebaut worden – dank einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund, Land und vor allem der tapferen und fleißigen Menschen hier vor Ort im Ahrtal. Mein Glückwunsch und mein Respekt auch für die Aufbauleistung der Bahnmitarbeiterinnen und -mitarbeiter und der beteiligten Baufirmen. Ich habe die Bilder noch vor Augen von Bahngleisen, die im Nichts endeten, Bahntrassen, die komplett weggespült waren. Heute stehen wir nicht nur an einer wiederaufgebauten, sondern mit der Elektrifizierung auch enorm aufgewerteten Strecke. Darauf haben viele gewartet – die Pendler, aber auch die Touristen.“

Alexander Schweitzer, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz: „Mit der Wiederinbetriebnahme der Ahrtalbahn kehrt ein zentrales Stück Alltag und Zukunft in die Region zurück. Dass es gemeinsam mit der Deutschen Bahn gelungen ist, diese wichtige Verbindung in nur vier Jahren nicht nur wiederherzustellen, sondern zugleich zu modernisieren und widerstandsfähiger zu machen, ist ein Erfolg der gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Land und Kommunen. Der Wiederaufbau zeigt, dass wir im Land fest an der Seite der Menschen im Ahrtal stehen und gemeinsam den Weg in eine stabile, verlässliche und zukunftsfähige Infrastruktur gestalten.“

Cornelia Weigand, Landrätin des Landkreises Ahrweiler: „Für uns alle kehrt heute ein wichtiges Stück Normalität ins Ahrtal zurück. Die Einwohnerinnen und Einwohner in den Ortschaften entlang der Strecke standen stets hinter dem Mammutprojekt und haben in den vergangenen viereinhalb Jahren Lärm, Baustellenverkehr sowie Straßensperrungen mit viel Langmut ertragen. Nun freuen wir uns sehr, die Inbetriebnahme unserer nachhaltigen und resilienten Ahrtalbahn feiern zu können. Die Ahrtalbahn ist ein Herzstück des öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis, denn sie erleichtert die Alltagsmobilität, bedeutet ein Plus an Lebensqualität und fördert auch maßgeblich die touristische Attraktivität unserer Region. Ich danke allen, die an Planung, Entscheidungsprozessen und Bauausführung mitgewirkt haben.“

Landrat Achim Hallerbach, Verbandsvorsteher SPNV Nord: „Es freut mich sehr, dass die Ahrstrecke nun wieder vollständig mit dem Zug befahrbar ist. Dass mit dem Wiederaufbau gleichzeitig die komplette Elektrifizierung der Strecke vorgenommen wurde, ist ein großer Gewinn für die Region. Mit der Neuordnung der Linien sind wir mit einem besseren Verkehrsangebot unterwegs und binden das Ahrtal besser an. Rund 20 Millionen Menschen haben nun die attraktive Möglichkeit, mit dem Zug innerhalb von maximal zwei Stunden ins Ahrtal zu kommen. Ich danke allen Beteiligten, die den klimaresilienten Wiederaufbau der Ahrtalbahn umgesetzt haben.“

Ahrtal Leistungen
18 Kilometer Gleise neu gebaut, 28.000 Schwellen, 36.000 Meter Schienen, 60.000 Tonnen Schotter, 9 Weichen, 15 Brücken neu gebaut, 7 Brücken saniert, alle Stützbauwerke und Durchlässe erneuert oder saniert, alle Bahndämme in großem Umfang wiederhergestellt, 1 ESTW-Zentrale neu gebaut in Ahrweiler, 3 ESTW-Modulgebäude in Bad Bodendorf, Dernau und Kreuzberg, 84 Signale neu aufgestellt, 19 Bahnübergänge neu gebaut, 10 Verkehrsstationen saniert oder neu gebaut, 5 Tunnel saniert und für Elektrifizierung erweitert, 885 Masten neu aufgestellt, 55 Kilometer Oberleitung neu gezogen
Ahrtal Leistungen
Quelle: Deutsche Bahn AG

Pendler:innen profitieren von besserem Angebot als vor der Flut

Ab dem 14. Dezember stehen den Fahrgästen im Ahrtal zwei Regionalbahnlinien mit einem erweiterten Angebot zur Verfügung. Die RB 30 (DB Regio) verbindet dabei im Stundentakt Ahrbrück über Remagen mit Bonn. Bis zum Sommer kommenden Jahres werden die Züge auf elektrische Fahrzeuge des Typs Talent 2 umgestellt. Darüber hinaus fährt die neu konzipierte RB 32 (Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH) elektrisch mit Neufahrzeugen des Typs MIREO Smart stündlich zwischen Remagen und Ahrbrück. Alle zwei Stunden fährt die RB 32 von Remagen über Koblenz nach Boppard und zurück ins Ahrtal.

Auf dem Streckenabschnitt Walporzheim–Ahrweiler nutzen die Züge der Linie RB 32 aufgrund letzter Restarbeiten an der Oberleitung derzeit ein paralleles Gleis. Die Züge halten daher an den Stationen Ahrweiler-Markt und Ahrweiler zunächst an einem anderen Bahnsteig.

Aufgrund von Bauarbeiten für eine komplexe Stützwand, die in Heimersheim für zusätzlichen Hochwasserschutz sorgt, fährt bis Sommer 2026 zunächst die RB 30 bis Ahrbrück, die RB 32 endet in Altenahr. Nach Fertigstellung der Stützwand ist für beide Züge ein Verkehr bis Ahrbrück möglich. Bis dahin werden auch die geplanten Fahrtzeiten der RB 32 angepasst und ein Umstieg in Remagen mit Bahnsteigwechsel ist für Fahrgäste Richtung Koblenz und Boppard erforderlich. Trotz dieser Zwischenlösung profitieren die Fahrgäste bereits ab Dezember von einem besseren Angebot als vor der Flut und erhalten eine weitere neue direkte Anbindung an die Mittelrheinachse.

DB_Streckenkarte_Flutkatastrophe_Übersicht
DB_Streckenkarte_Flutkatastrophe_Übersicht
Quelle: Deutsche Bahn AG

Neue Stationen für mehr Komfort und Aufenthaltsqualität

Damit die Reisenden an modernen Stationen ein- und aussteigen können, hat die DB alle zehn von der Flut zerstörten Stationen neu gebaut oder umfangreich saniert. Zudem sind die insgesamt 13 Stationen entlang der Bahnlinie von Remagen bis Ahrbrück Mitte Dezember bis auf Bahnsteig 2 in Ahrweiler-Markt vollständig barrierefrei. Dank weiterer Verbesserungen wie Wetterschutzhäusern, modernen dynamischen Schriftanzeigern und neuer Wegeleitung profitieren die Kundinnen und Kunden ab Fahrplanwechsel insgesamt von höherem Komfort und mehr Aufenthaltsqualität.

Im Zuge des Wiederaufbaus der Ahrtalstrecke haben die Planer auf Wunsch der Gemeinden Heimersheim, Lohrsdorf und Dernau die Haltepunkte so verlegt, dass sie von den Reisenden besser genutzt werden können. Gemeinsam mit SPNV Nord und dem Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. hat die DB außerdem ein Konzept zur Förderung der regionalen Identität des Ahrtals an allen 13 Stationen entlang der Strecke umgesetzt. Auf speziellen Stelen finden Interessierte Wissenswertes über die Geschichte und Ausflugziele.

Ahrtal Ausbau Stationen
Ahrtal Ausbau Stationen
Quelle: Deutsche Bahn AG

Moderne resiliente Schieneninfrastruktur für verlässlichen Verkehr

Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hatte die Ahrstrecke teilweise komplett zerstört. Der erste Abschnitt von Remagen bis Walporzheim ist bereits seit Ende 2021 wieder in Betrieb. Auf den letzten 14 Kilometern zwischen Walporzheim und Ahrbrück kam der Wiederaufbau der Ahrstrecke einem Neubau gleich. Parallel haben die Bauteams die Elektrifizierung der gesamten Ahrtalbahn vorangetrieben. 80 Mastfundamente und 55 Kilometer Oberleitung wurden dabei entlang der Strecke installiert. Zudem hat die DB 84 neue Signale aufgestellt sowie 19 Bahnübergänge technisch erneuert und an das neue elektronische Stellwerk (ESTW) in Ahrweiler angeschlossen. Dieses moderne Stellwerk ist seit September 2023 in Betrieb und ersetzt vier mechanische Stellwerke aus den 1950er Jahren.

Generell hat die DB die Infrastruktur an der Ahr so gestaltet, dass sie künftig widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen ist. Dazu gehören Brückenkonstruktionen ohne Mittelpfeiler in der Ahr, die bei einem potenziellen Hochwasser möglichst wenig Angriffsfläche bieten.

Ahrtal Brücken
Ahrtal Brücken
Quelle: Deutsche Bahn AG

Der Wiederaufbau im Rekordtempo war neben der engen partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten vor allem durch gesetzliche Ausnahmeregelungen in den Flutgebieten möglich. So galten zum Beispiel vereinfachte Bedingungen bei Planrecht und Vergabe. Die finanziellen Mittel für den Wiederaufbau stellt der Bund bereit. Die Elektrifizierung der Ahrtalbahn finanziert das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Bund und der DB. Das Investitionsvolumen betrug insgesamt rund 590 Millionen Euro.

Weitere Informationen und aktuelle Bilder unter: www.ahrstrecke.de sowie in der Mediathek der Deutschen Bahn.