Artikel: Erkenntnisse zum Baugrund bis in 100 Meter Tiefe gesucht: DB führt ab Juni rund 150 Erkundungsbohrungen für künftigen Fernbahntunnel Frankfurt durch
Bohrprogramm zwischen Niederräderbrücke und Offenbach bzw. Fechenheim liefert Informationen zu Boden- und Wasserverhältnissen • Resultate sind Basis für weitere Planung • Späterer Ausbau von rund 130 Bohrpunkten zu Grundwassermessstellen • Parallel: Prüfung auf Geothermie-Potential
Noch im Juni beginnt die Deutsche Bahn (DB) ein Baugrunderkundungsprogramm für den künftigen Fernbahntunnel Frankfurt. Innerhalb des nächsten Jahres führen Spezialist:innen rund 150 Bohrungen mit einer Tiefe von bis zu 100 Metern durch, um Erkenntnisse über die Boden- und Wasserverhältnisse im Projektgebiet zu erlangen. Diese Informationen bilden eine wesentliche Grundlage für die weiteren Planungen, etwa um mögliche Bauverfahren für den Stations- und Tunnelbau festzulegen.
Die Bohrpunkte liegen in einem Abstand von rund 200 Metern entlang der drei aktuellen Trassenvarianten zwischen der Niederräderbrücke und Offenbach bzw. Fechenheim. Die tieferen Bohrungen können bis zu zwei Wochen dauern, anschließend „wandert“ das Bohrgerät zum nächsten Standort. Die Bohrungen finden größtenteils auf öffentlichen Flächen statt. Hierfür können Gehwege und Parkplätze temporär gesperrt werden; Straßen sind in der Regel nicht betroffen.
Rund 130 der 150 Bohrpunkte baut die DB zu Grundwassermessstellen aus und untersucht über einen langen Zeitraum kontinuierlich die Grundwasserstände. Parallel prüft die DB den Untergrund auf sein Geothermiepotential. Gegebenenfalls kann die Erdwärme zur natürlichen Kühlung und Heizung von Gebäuden entlang der Strecke genutzt werden. Alle gewonnenen Erkenntnisse, die grundlegend für die Planung des Fernbahntunnels sind, werden zur weiteren Auswertung und Dokumentation an das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie übergeben.
Weitere Informationen unter https://www.fernbahntunnel-frankfurt.de/.
Das Bahnprojekt Fernbahntunnel Frankfurt ist Teil des Infrastrukturentwicklungsprogramms Frankfurt RheinMain plus und unterstützt auch die Realisierung des Deutschlandtakts. Es wird gemeinsam vom Bund, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt am Main, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der DB AG für die Mobilitätswende vorangetrieben.