Artikel: Es geht los! Bau der Nordmainischen S-Bahn startet
Es geht erneut voran beim Infrastrukturausbau im Verkehrsknoten Frankfurt/Rhein-Main: Die Nordmainische S-Bahn wird Realität! Damit startet eine Infrastrukturmaßnahme, die für die Region ebenso wie für das Land Hessen und das bundesweite Eisenbahnnetz gleichermaßen von hoher Bedeutung ist. Ab dem Sommer setzt die Deutsche Bahn (DB) die Bauarbeiten in den Abschnitten Frankfurt und Maintal um. Für den dritten Bauabschnitt Hanau liegt derzeit noch kein Baurecht vor. Der Planfeststellungsbeschluss wird Ende 2025 bzw. Anfang 2026 erwartet.
Das Gesamtvorhaben Nordmainische S-Bahn umfasst den Bau von zwei neuen Gleisen auf einer Länge von 19 Kilometern. Diese verbinden künftig ergänzend zur Bestandsstrecke nördlich des Mains die Städte Frankfurt, Maintal und Hanau. Der Abschnitt Frankfurt beinhaltet auch den Bau eines Tunnels mit zwei Röhren sowie einer neuen, unterirdischen S-Bahn-Station im Frankfurter Ostend. Im Stadtteil Fechenheim entsteht eine neue S-Bahn-Station, die den derzeitigen Bahnhof Mainkur ersetzt. Außerdem werden die Stationen Maintal Ost und Maintal West sowie weitere Bahnhöfe entlang der Strecke modernisiert und barrierefrei ausgebaut. Für die Anwohner:innen erweitert die DB den Lärmschutz, sodass es gegenüber heute deutlich leiser wird.
Zum offiziellen Spatenstich für das wichtige Ausbau- und Kapazitätsprojekt trafen sich heute Vertretende von Deutscher Bahn und Politik im Osten Frankfurts.
Dr. Richard Lutz, Vorsitzender des Vorstands Deutsche Bahn AG: „Mit der Nordmainischen S-Bahn schaffen wir ein besseres Angebot für die Menschen in der Region und tragen durch zwei zusätzliche Gleise maßgeblich zur Auflösung eines der größten Engpässe im deutschen Schienenverkehr bei. Das erhöht die Leistungsfähigkeit des regionalen und bundesweiten Bahnverkehrs. Der Ausbau markiert einen Meilenstein für den Deutschlandtakt und die kontinuierliche Aufwertung des Knotens Frankfurt. Die Nordmainische S-Bahn ist ein Beleg dafür, wie wir gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern Schritt für Schritt die Projekte aus dem Investitionsprogramm Frankfurt RheinMain plus umsetzen und damit den Schienenverkehr fit für die Zukunft machen."
Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr: „Ich freue mich, dass mit dem heutigen offiziellen Spatenstich ein weiterer wichtiger Beitrag für eine neue Qualität im Nahverkehrsangebot im Verkehrsknoten Frankfurt/Rhein-Main geleistet wird. Die Nordmainische S-Bahn wird zukünftig eine schnellere und pünktlichere Verbindung zwischen den Städten Frankfurt und Hanau sicherstellen. Der Bund investiert umfangreich in dieses Projekt: Für die beiden ersten Abschnitte von Frankfurt bis zur Stadtgrenze Frankfurt/Maintal sowie von Maintal bis zur Stadtgrenze Maintal/Hanau steuert der Bund mehr als eine Milliarde Euro bei.“
Kaweh Mansoori, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum: „Die Nordmainische S-Bahn ist kein isoliertes Verkehrsvorhaben, sie ist eine zentrale Erweiterung des gesamten Liniennetzes des RMV mit herausragender Bedeutung vor allem für die Gebiete östlich Frankfurts. Gleichzeitig trägt das Vorhaben, gemeinsam mit weiteren in Planung oder bereits im Bau befindlichen Infrastrukturprojekten wie etwa der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim, dem Fernbahntunnel Frankfurt und der Neu- und Ausbaustrecke Hanau-Gelnhausen-Fulda dazu bei, attraktiven, schnellen und zuverlässigen Schienenverkehr Schritt für Schritt Realität werden zu lassen. Zudem sorgen wir mit einer besseren Anbindung ins Umland dafür, dass der Druck auf den Wohnungsmarkt im Ballungsraum abnimmt und mehr Menschen die Chance auf ein bezahlbares Zuhause bekommen. Die neue S-Bahn-Linie ist ein wichtiges Projekt für die ganze Region, das Hessen mit knapp 550 Millionen Euro fördert. Denn ein zuverlässiges, funktionstüchtiges und zukunftsfähiges Nahverkehrsnetz ist eine wichtige Säule unserer Verkehrspolitik.“
Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main: „Die Nordmainische S-Bahn ist längst überfällig. Das Projekt ist gut für den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt, gut für Pendlerinnen und Pendler, die jeden Tag nach Frankfurt hineinkommen, entlastet die viel zu vollen Straßen, gut für die Umwelt und das Klima. Jedes neue Stück Infrastruktur hilft uns in Frankfurt und der Rhein-Main Region weiter. Der Frankfurter Osten, Maintal und die Hanauer Innenstadt werden ans S-Bahn-Netz besser angeschlossen und rücken damit näher an die Metropole Frankfurt. Die neue Strecke wird einen wichtigen Entwicklungsschub im Frankfurter Osten und der ganzen östlichen Region auslösen. Für die Nordmainische S-Bahn baut die Deutsche Bahn fünf Bahnhöfe und Haltepunkte barrierefrei aus und errichtet zwei komplett neue S-Bahn-Stationen in Frankfurt-Ost und Frankfurt-Fechenheim. Gerade hier haben die Frankfurterinnen und Frankfurter lange auf den diesen Schritt gewartet.“
Monika Böttcher, Bürgermeisterin der Stadt Maintal: „Der Baubeginn für die Nordmainische S-Bahn markiert für Maintal einen bedeutenden Meilenstein. Lang haben wird darauf gewartet, immer wieder die Bedeutung für die Region betont – und freuen uns deshalb sehr über den Start. Der 15-Minuten-Takt nach Frankfurt und Hanau macht das Bahnfahren noch attraktiver und sorgt durch die Aufwertung unserer Stationen mit barrierefreiem Design für mehr Komfort und Zugänglichkeit. Das ist ein großer Gewinn für unsere Bürgerinnen und Bürger. Denn die klimafreundliche Mobilität erhöht die Lebensqualität in unserer Stadt, stärkt unsere Wirtschaft und macht Maintal noch attraktiver als Wohn- und Arbeitsort.“
Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Brüder-Grimm-Stadt Hanau: „Die Nordmainische S-Bahn garantiert eine noch bessere Anbindung der wachsenden und dann kreisfreien Stadt Hanau nach Frankfurt und in die Rhein-Main-Metropole – und zwar in beide Richtungen. Schon heute pendeln mehr Menschen in den Industrie- und Wirtschaftsstandort Hanau ein, um hier zu arbeiten, als aus Hanau heraus. Auch die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner wächst stetig. Kluge Mobilitätsangebote zu erweitern, ist der richtige Weg und wird auch den wachsenden Osten des Rhein-Main-Gebiets stärken. In Hanau denken wir alle die verschiedenen Mobilitätsangebote vernetzt und pflegen das Miteinander der Verkehrsformen. Dass es noch eine Weile dauern wird und mit Bautätigkeiten verbunden ist, bis Menschen diese S-Bahn nutzen werden, wird durch die Vorfreude auf die Nordmainische S-Bahn mindestens ausgeglichen.“
Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes: „Die Nordmainische S-Bahn-Strecke bringt für RMV-Fahrgäste viele Vorteile. Sie macht die S-Bahn zukünftig deutlich pünktlicher und attraktiver. So wird die S5 in der Hauptverkehrszeit in Zukunft im 15-Minuten-Takt nordmainisch nicht nur nach Sachsenhausen, sondern bis nach Hanau fahren. Natürlich bedeuten Bauarbeiten auch erstmal Einschränkungen. Wir bitten unsere Fahrgäste daher um Verständnis – langfristig wird der ÖPNV durch neue Bahnstrecken besser und zuverlässiger.“
Bereits mit Bau der zusätzlichen 14 Kilometer langen S-Bahn-Gleise in den Abschnitten Frankfurt und Maintal wird für die Fahrgäste eine neue umsteigefreie Verbindung in die Frankfurter Innenstadt realisiert. Gleichzeitig wird ein Viertel-Stunden-Takt der S-Bahn bis Fechenheim sowie ein Halbstundentakt bis Maintal und ein Stundentakt bis Hanau möglich. Nach Fertigstellung aller drei Abschnitte wird die Nordmainische S-Bahn auf 19 Kilometer Streckenlänge Hanau, Maintal und Frankfurt in den Hauptverkehrszeiten im 15-Minuten-Takt verbinden. Die Kundinnen und Kunden profitieren von einem deutlich attraktiveren ÖPNV in der Region und einem optimierten und erweiterten Regionalverkehr.
Die vollständige Realisierung der Nordmainischen S-Bahn, die für Anfang der 2030er geplant ist, führt dann aufgrund der Trennung von Nah- und Fernverkehr zu mehr Zuverlässigkeit, größerem Komfort und höherer Pünktlichkeit.
Das Bahnprojekt ist Teil des Infrastruktur-Entwicklungsprogramms Frankfurt RheinMain plus, das gemeinsam vom Bund, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt am Main, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der Deutschen Bahn AG für die Mobilitätswende vorangetrieben wird. Genauso unterstützt die Nordmainische S-Bahn die Realisierung des Deutschlandtakts. Von den zusätzlichen Gleisen profitiert nicht nur der Knoten Frankfurt, sondern aufgrund der Kombination mit den anderen Neu- und Ausbauprojekten wie den Neubaustrecken Frankfurt-Mannheim, Hanau-Fulda und Fulda-Gerstungen und dem Fernbahntunnel, auch der überregionale Verkehr im Korridor zwischen Mannheim, Frankfurt und Erfurt.
Aktuelles Bildmaterial zum Spatenstich-Termin veröffentlicht die DB in ihrer Mediathek. Weitere Informationen sowie ein Gesamtüberblick zum Projekt im Faktenblatt sowie unter: www.nordmainische-s-bahn.de.