Für pünktliche Züge und attraktive Stationen: DB plant 2026 Generalsanierung des Korridors „Rechter Rhein“

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29. Februar 2024, 14:00 Uhr

Artikel: Für pünktliche Züge und attraktive Stationen: DB plant 2026 Generalsanierung des Korridors „Rechter Rhein“

Baubeginn im 2. Halbjahr 2026 • Region profitiert nach Erneuerungsprogramm von modernstem Ausrüstungsstandard bei Strecke, Bahnhöfen und Technik • Enge Einbindung aller Beteiligten bei Planung und Verkehrskonzept

Für mehr Qualität und Kapazität im Schienennetz plant die Deutsche Bahn (DB) in den kommenden Jahren die Generalsanierung besonders belasteter Streckenabschnitte. Den Auftakt macht ab Mitte Juli 2024 die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Nach dem gleichen Muster steht vom 10. Juli bis 11. Dezember 2026 der Korridor „Rechter Rhein“ auf der Agenda. Zur frühzeitigen Information hat die die DB heute – über zwei Jahre vor Baubeginn – Vertretenden aus den Kommunen und Landkreisen der Region den aktuellen Planungsstand des komplexen Modernisierungsprogramms in Rheinland-Pfalz und Hessen erläutert.

Durch die Generalsanierung der viel befahrenen Bahnstrecke zwischen Wiesbaden und Unkel profitiert die Region im Sinne der Strategie „Starke Schiene“ nicht nur vom modernsten Ausrüstungsstandard bei Gleisen und Weichen. Vielmehr können die Züge dank neuer elektronischer Stellwerkstechnik flexibler gesteuert werden und verlässlicher über die Rheinstrecke fahren. Damit wird vor allem für die Kundinnen und Kunden im Personenverkehr ein deutlicher Mehrwert erreicht. Ein weiterer Vorteil: Bis zu 32 Stationen sollen modernisiert und möglichst barrierefrei werden. In Absprache mit den Kommunen plant die DB, zum Beispiel Personenunterführungen zu erneuern, Bahnsteige zu verlängern und für neue, attraktive Gestaltung, Beleuchtung und Möblierung zu sorgen. Die Attraktivierung der Stationen soll nach jetzigem Stand zum Start der Bundesgartenschau im Oberen Mittelrheintal 2029 abgeschlossen sein.

Für die Menschen am Mittelrhein setzt die DB in den kommenden Jahren außerdem das laufende Programm zur Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes weiter wie vorgesehen um. Darüber hinaus prüft die DB im Zuge des Korridors „Rechter Rhein“ zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen nördlich von Koblenz.

Um die Bauzeit und damit die Einschränkungen für Fahrgäste und Anwohnende möglichst kurz zu halten, arbeitet die DB in einer fünfmonatigen Sperrpause gewerkeübergreifend an mehreren Streckenabschnitten zwischen Wiesbaden und Unkel parallel.

Nach aktuellem Stand stehen hier unter anderem zur Modernisierung und Erneuerung an:

  • 67 Gleiskilometer
  • 111 Weichen
  • 15 Bahnübergänge
  • 11 Brücken und Durchlässe
  • 11 Felshangsicherungen
  • 5 Überleitstellen sowie
  • 140 Kilometer Oberleitung

Parallel bringen die Fachkräfte die Leit- und Sicherungstechnik auf den neuesten Standard und arbeiten hierfür zum Beispiel an rund 1.000 Stelleinheiten für ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW). Darüber hinaus werden 3.500 Balisen für das europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS an der Strecke eingebaut.

In den kommenden Wochen und Monaten wird das Konzept für die Generalsanierung „Rechter Rhein“ gemeinsam mit allen Beteiligten sukzessive weiter konkretisiert und detailliert ausgearbeitet. Außerdem stimmt die DB mit Ländern und Kommunen, den im Nahverkehr zuständigen Aufgabenträgern sowie den Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verbänden ein umfangreiches Verkehrskonzept für die Reisenden ab. Dieses sorgt dafür, dass Fahrgäste während der Bauphasen mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil bleiben und Güter weiter an ihre Ziele gelangen. Details hierzu können vsl. Mitte des kommenden Jahres vorgestellt werden.

Mit der Generalsanierung von 40 hochbelasteten Streckenabschnitten bündelt die DB bis 2030 alle anstehenden Baumaßnahmen der kommenden Jahre. Ziel ist es, die Infrastruktur innerhalb eines möglichst kurzen Zeitraums komplett zu erneuern. Dazu gehören Schwellen und Schotter, Gleise und Weichen, Signale und Stellwerke ebenso wie die Bahnhöfe. Das bedeutet: Die Strecke wird einmal gesperrt, statt wie bisher viele kleinere Einzelarbeiten zu realisieren. Anschließend sind in der Regel für mehrere Jahre keine größeren Bauarbeiten mehr erforderlich. Zudem werden die generalsanierten Abschnitte deutlich leistungsfähiger, erhalten einen erstklassigen Ausrüstungsstandard und werden für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft vorbereitet.