Artikel: Neuer Bahnhof Hamburg-Altona: Inbetriebnahme Ende 2029 geplant
Die Deutsche Bahn (DB) muss die Inbetriebnahme des neuen Fern- und Regionalbahnhofs Hamburg-Altona auf Ende 2029 verschieben. Die Hintergründe sind Verzögerungen durch Komplikationen im Bauablauf, insbesondere am Kreuzungsbauwerk Langenfelde. Daraus ergibt sich ein neuer Zeitplan, für den noch speziell ausgebildete Prüfingenieure in bestimmten Phasen gebunden werden müssen. Auch die erforderlichen Sperrpausen, also Zeiten, in denen kein Bahnbetrieb läuft, müssen neu vereinbart werden. Der barrierefreie Zugang zur S-Bahnstation Diebsteich wird dafür schneller hergestellt; mobilitätseingeschränkte Fahrgäste können bereits im Laufe des kommenden Jahres mit dem Aufzug zum Bahnsteig gelangen.
Frank Limprecht, Leiter Infrastrukturprojekte Nord, DB InfraGO: „Wir wissen, wie groß die Erwartungen an den neuen Bahnhof Altona in Hamburg sind und um seine Bedeutung für den wichtigsten Schienenverkehrsknoten im Norden – umso mehr bedauern wir die Verzögerung. Trotz der aktuellen Situation mit baulichen Herausforderungen und übergreifenden Kapazitätsengpässen bleibt unser klares Ziel, das Projekt in verlässlichen Schritten für eine Inbetriebnahme im Jahr 2029 weiter voranzubringen.“
Bis zur Verlegung läuft der Verkehr für Fahrgäste wie gewohnt über den bestehenden Bahnhof Altona weiter. Dafür saniert die DB InfraGO kontinuierlich die dortige Infrastruktur. Seit Anfang September laufen dafür noch bis Weihnachten Instandhaltungsarbeiten an der Eisenbahnbrücke Julius-Leber-Straße (Lessingtunnel). Mehr Informationen dazu hier.
Das Kreuzungsbauwerk Langenfelde, eine Brücke in der Nähe der S-Bahnstation Diebsteich, muss zurückgebaut werden, um auch dort Raum für eine neue Gleisführung zu schaffen. Zwei Fern- und Regionalbahngleise führen über das Bauwerk, fünf Gleise liegen darunter. Bei einer Schadstoffprüfung wurde festgestellt, dass das Bauwerk mit Asbest und Blei belastet ist. Ein Abriss wird damit deutlich aufwendiger und unterliegt strengen rechtlichen Vorgaben, was eine Anpassung des Zeitplans erforderlich gemacht hat.
Bevor neue Gleisanlagen gebaut werden können, muss zudem das neue elektronische Stellwerk Altona in Betrieb gehen; drei weitere Stellwerke müssen technisch angepasst werden. Diese moderne Stellwerkstechnik ist Voraussetzung dafür, die Bestandsgleise zu verschwenken und während des laufenden Betriebs Platz für die neuen Bahnsteige in Diebsteich zu schaffen. Für diese wichtige Bauphase müssen noch Prüfingenieure gebunden werden. Im Anschluss können weitere Bauleistungen ausgeschrieben werden. Für den Bau des ersten Fernbahnsteigs (Bahnsteig 4) wurde bereits ein bauausführendes Unternehmen beauftragt. Parallel dazu wird vorgezogen auch schon 2026 mit dem Bau des Bahnsteigs 2 begonnen.
Das Ziel für die Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs einschließlich der Autoreisezuganlage in Eidelstedt ist nun zum Fahrplanwechsel im Dezember 2029. Der Austausch zur Umfeldgestaltung und zum Neubau des Bahnhofgebäudes dauert zwischen allen Beteiligten nach wie vor an. Klar ist: Wenn der Fern- und Regionalbahnhof von Altona nach Diebsteich zieht, wird es für die Reisenden einen angemessenen Eingangs- und Empfangsbereich geben, mit einem Angebot für die Reisenden und Räumen für Bahnmitarbeitende.
Weitere Informationen: www.bahnprojekt-hamburg-altona.de