Artikel: Zeitenwende im Thüringer Schienenpersonennahverkehr - DB Regio AG und TMDI unterzeichnen Verkehrsvertrag für das Mittelthüringer Akku-Netz
Steffen Schütz, Minister für Digitales und Infrastruktur des Freistaats Thüringen, und Christine Singer, Vorsitzende der Regionalleitung DB Regio Südost, unterzeichneten heute (10. Juni) in Erfurt den Verkehrsvertrag für das Mittelthüringer Akku-Netz. „Mit dem Verkehrsvertrag zum Mittelthüringer Akku-Netz leiten wir eine Zeitenwende im Thüringer Schienenpersonenverkehr ein. Mit dem erstmaligen Einsatz von batterieelektrischen Fahrzeugen werden 13 Prozent des Thüringer Streckennetzes mit hochmodernen Akkuzügen dekarbonisiert. Das ist der erste wichtige Schritt zur Umsetzung unserer Dekarbonisierungsstrategie, mit der wir den sukzessiven Umstieg von Diesel- auf umweltfreundliche Antriebstechnologien einleiten. Die Akkuzüge werden zudem schneller, sicherer und komfortabler“, sagt Minister Schütz.
Christine Singer, Vorsitzende der Regionalleitung DB Regio Südost: „Der Gewinn der Vergabe ist für uns ein wichtiger Meilenstein, und gemeinsam mit unseren Partnern im öffentlichen Nahverkehr leisten wir einen aktiven Beitrag zur Mobilitätswende. Der erste Schritt zur Vorbereitung ist getan: Wir haben 19 batterieelektrische Triebzüge vom Typ FLIRT Akku beim Hersteller Stadler bestellt. Wir freuen uns, mit diesen modernen, komfortablen und umweltfreundlichen Zügen in den Betrieb zu gehen. Bahnfahren wird so für alle Fahrgäste noch attraktiver.“
Jure Mikolčić, CEO der Stadler Division Deutschland: „Wir freuen uns, die 19 innovativen Batteriezüge vom Typ FLIRT Akku an die DB Regio für den Einsatz in Thüringen liefern zu dürfen. Die Fahrzeuge können bis zu 80 Kilometer ohne Oberleitung fahren, bieten barrierefreie Einstiege, WLAN und moderne Fahrgastinformation – und leisten damit nicht nur einen Beitrag zur umweltfreundlichen Mobilität, sondern auch zum Fahrgastkomfort im Nahverkehr.“
Der Verkehrsvertrag mit der DB Regio AG umfasst ein jährliches Leistungsvolumen von ca. 3,6 Mio. Fahrplankilometern und läuft von Dezember 2028 bis Dezember 2043. Die eingesetzten Züge bieten mehr Sitzplätze und Komfort. Mit dieser Vorgabe reagiert der Freistaat Thüringen auf die gestiegene Fahrgastnachfrage nach Einführung des Deutschlandtickets. „Die neuen Fahrzeuge haben mehr Sitzplätze, barrierefreie Einstiege, WLAN, Videoüberwachung und großflächige elektronische Fahrgastinformationen. Es wird separate Bereiche für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen geben. Kurzum, den Fahrgästen wird mehr Fahrkomfort geboten“, so Minister Schütz. Zudem wurde für die Fahrzeuge erstmalig ein verbindliches Innen- und Außendesign vorgegeben, welches nach und nach auch in anderen Landesteilen des Freistaats zur Wiedererkennbarkeit des SPNV angewandt werden soll.
Zum Mittelthüringer Akku-Netz gehören die Linien von Erfurt nach Ilmenau, Saalfeld, Nordhausen und über Döllstädt nach Heilbad Heiligenstadt sowie die Linien Fröttstädt – Friedrichroda und Gotha – Bad Langensalza. Auf einzelnen Strecken wird das Fahrplanangebot durch zusätzliche Früh- oder Spätfahrten ausgeweitet. Zudem wird sich die Fahrzeit zwischen Erfurt und Ilmenau bzw. Erfurt und Nordhausen verkürzen. In den Zügen wird auch das neue Sicherheitskonzept des Freistaats im SPNV berücksichtigt, indem Sicherheitspersonal eingesetzt wird.
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