DB erfüllt zentrale Forderung der Gewerkschaft, EVG kündigt trotzdem weiteren Warnstreik an

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09. Mai 2023, 17:00 Uhr
Berlin

Artikel: DB erfüllt zentrale Forderung der Gewerkschaft, EVG kündigt trotzdem weiteren Warnstreik an

Thema Mindestlohn „abgeräumt“ • Gesetzlicher Mindestlohn soll mit Wirkung 1. März 2023 in alle Tabellen, Lohnerhöhung von 10 Prozent wirkt damit zusätzlich • Personalvorstand Seiler: „Wir sind der EVG nochmal entgegengekommen. Daraufhin Streiks anzukündigen, ist gänzlich überzogen und völlig unverhältnismäßig.“

In der laufenden Tarifrunde ist die Deutsche Bahn (DB) heute einen weiteren Schritt auf die EVG zugegangen. In einem vorab angekündigten Schreiben hat die DB ihr letztes, historisch hohes Angebot konkretisiert und eine zentrale Forderung der Gewerkschaft erfüllt: „Das Thema Mindestlohn ist damit abgeräumt“, so Personalvorstand Martin Seiler. „Wir sind der EVG nochmal entgegengekommen. Daraufhin Streiks anzukündigen ist gänzlich überzogen und völlig unverhältnismäßig. Auf dem Tisch liegen 10 Prozent, das höchste Angebot der DB-Geschichte.“

Die DB hat vorgeschlagen, dass der gesetzliche Mindestlohn von 12 Euro mit Wirkung zum 1. März 2023 in allen Entgelttabellen steht. Die angebotene Lohnerhöhung von 10 Prozent wirkt damit für die rund 2.000 betroffenen Mitarbeitenden zusätzlich. Zudem hat die DB angeboten, tarifvertraglich festzuschreiben, dass DB-Mitarbeitende auch bei künftigen Anpassungen des gesetzlichen Mindestlohns grundsätzlich 5 Prozent mehr als diesen verdienen.

Die DB kritisiert die Blockadehaltung der EVG scharf und hat kein Verständnis für die erneute Eskalation. Die DB betonte, jederzeit zu Verhandlungen bereit zu sein, auch vor dem für Ende Mai vereinbarten Termin. Seiler: „Unsere Mitarbeitenden brauchen schnell eine Lösung und mehr Geld, nicht zuletzt für die Planung der Sommerferien. Und auch unsere Fahrgäste brauchen Planungssicherheit. Die EVG muss jetzt endlich in inhaltliche Verhandlungen einsteigen.“

Die Eckpunkte des DB-Angebots:

  • 2.850 Euro Inflationsausgleich: 1.250 Euro im Juni 2023, dann monatlich 200 Euro von Juli 2023 bis Februar 2024
  • 10 % lineare Lohnerhöhung für untere und mittlere Einkommen in zwei Schritten: 5 % mehr ab März 2024, nochmal 5 % mehr ab August 2024
  • 8 % lineare Lohnerhöhung für obere Einkommen in zwei Schritten: 4 % mehr ab März 2024, nochmal 4 % mehr ab August 2024
  • 27 Monate Laufzeit

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