Weser-Ems-Bus: Landkreis Friesland setzt auf Wasserstoffbusse

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Ein neuer Wasserstoffbus von DB Regio Weser-Ems-Bus
09. Dezember 2025, 08:00 Uhr
Jever
Umweltfreundliche Busflotte wächst weiter • Sechs Wasserstoffbusse nach und nach im Kreis Friesland unterwegs • Förderpakete des Bunds mit insgesamt rund 16,5 Millionen Euro ermöglichen den Umstieg • Alternative Antriebe reduzieren langfristig Kosten

Die Deutsche Bahn (DB) treibt auch auf der Straße den Umstieg auf alternative Antriebe voran. Mit dem Landkreis Friesland hat Weser-Ems-Bus, eine Tochter der DB Regio AG, gestern sechs Wasserstoffbusse vorgestellt, die ab sofort im Landkreis unterwegs sein werden. Betankt werden sie zunächst an einer mobilen Wasserstofftankstelle auf dem Betriebshof von Weser-Ems-Bus in Jever. Diese wurde gemeinsam mit der unabhängigen Forschungseinrichtung Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven und dem Wasserstoffhersteller und -lieferanten Lhyfe installiert. Im Jahr 2026 ist geplant, eine öffentliche Wasserstofftankstelle durch den Betreiber Score zu eröffnen. Sie soll verkehrsgünstig in Schortens im JadeWeserPark errichtet werden.

Für Weser-Ems-Bus sind mit den neuen Wasserstoffbussen die ersten emissionsfreien Fahrzeuge im Einsatz. Zwei Elektrobusse folgen im Verkehrsgebiet Ihlow. Mit den neuen Fahrzeugen fährt rund zehn Prozent der Flotte von DB Regio Bus Nord in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein emissionsfrei. Der Ausbau der ressourcenschonenden Busflotte wurde durch zwei Förderpakete des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) mit insgesamt rund 16,5 Millionen Euro unterstützt. Dank dieser BMV-Förderung konnte Weser-Ems-Bus nicht nur die sechs Brennstoffzellenbusse anschaffen, sondern auch die Ladeinfrastruktur und die Werkstätten ausbauen. Der Landkreis Friesland trägt Mehrkosten von 450.000 Euro und investiert damit aktiv in einen modernen und zukunftsfähigen ÖPNV.Arne Schneemann, Vorstand DB Regio Straße: „Wir gestalten die Zukunft der Mobilität aktiv und nehmen unsere Verantwortung für den Klimaschutz ernst. Mithilfe der BMV-Förderung und in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland haben wir einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die neuen Busse sind auffällig, sie bieten viel Komfort und Ruhe für unsere Fahrgäste. Nicht zuletzt sind sie auch ein attraktives Arbeitsmittel für unser Fahrpersonal. All das steigert den Wert des ÖPNV in der Region.“

Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr: „Emissionsfreie Busse sind die Grundlage eines attraktiven und klimafreundlichen öffentlichen Nahverkehrs. Das Bundesverkehrsministerium treibt die Flottenumstellung auf klimaneutrale Busse aktiv voran und unterstützt die DB Regio Bus Nord mit 16,5 Millionen Euro bei der Umstellung. Bald fährt jeder zehnte DB-Bus in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein ohne Emissionen – ein wichtiger Schritt für klimafreundliche Mobilität in Norddeutschland.“

Sven Ambrosy, Landrat im Landkreis Friesland: „Ich bin stolz, dass wir unser Wasserstoffbus-Projekt nun in den Betrieb nehmen können. Gerade in unserer Weltnaturerbe-Region sind wir gefordert, unsere Klimaschutz-Ziele weiter zu verfolgen. Frieslandtakt und neue Fahrzeuge stellen ein attraktives Angebot für die Fahrgäste dar, sowohl für Touristen als auch für Einheimische. Wasserstoffmobilität ist in Deutschland noch Pionierarbeit, ein solches Projekt lässt sich nur in guter Partnerschaft realisieren. Ich danke allen Beteiligten, die sich mit Expertise und Durchhaltevermögen eingebracht haben!“

Die neuen Busse bieten Raum für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen. Die Haltewunschtasten sind beleuchtet und mit Blindenschrift versehen. Die Ausstattung mit Videoüberwachung und Abbiegeassistent steigert die Sicherheit auch für das Fahrpersonal. Für den Komfort der Fahrgäste sorgen Klimaanlage sowie kostenfreies W-LAN. An jedem Sitz findet sich ein USB-Anschluss, um Mobilgeräte zu laden.

Die Brennstoffzellenbusse stammen vom portugiesischen Hersteller Caetano. Sie haben eine Reichweite von bis zu 590 Kilometern. Die auf dem Dach verbauten Wasserstofftanks verfügen über eine Kapazität von 37,5 Kilogramm Wasserstoff. Die Brennstoffzelle des Herstellers Toyota lädt permanent eine Batterie, die den Bus antreibt.

Die Beschaffung von insgesamt 152 Bussen mit alternativem Antrieb bei der DB Regio Bus Nord wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ mit insgesamt 16,5 Millionen Euro durch das BMV gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Ausführliche Informationen zum klimaneutralen ÖPNV im Norden unter: www.dbregiobus-nord.de/aktuell/mobilitaetswende