Generalsanierung Hamburg–Berlin im Zeitplan: Erste Bauphase steht vor dem Abschluss

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Teil der Arbeiten bei der Generalsanierung war auch der Ausbau der festen Fahrbahn bei Wittenberge
16. Dezember 2025, 10:30 Uhr
Hamburg
Erneuerung von Gleisen, Weichen sowie Schallschutzwänden weitgehend abgeschlossen • 740 Kilometer Kabel für Anschluss von Anlagen an neue Stellwerkstechnik erforderlich • Fortlaufende Anpassung des Ersatzverkehrs an die Nachfrage

Rund fünf Monate nach dem Start der Generalsanierung auf der Bahnstrecke Hamburg–Berlin steht die erste Bauphase planmäßig vor dem Abschluss. Mehr als 1.000 Mitarbeitende der DB InfraGO und der beteiligten Bauunternehmen haben seit dem 1. August mit bis zu 140 Baumaschinen vor allem den sogenannten Oberbau erneuert: 164 km Gleise, 241 Weichen, fünf Kilometer Schallschutzwände, 270 Signale, 25 Kilometer Oberleitung und zwölf Bahnsteige. Damit ist das geplante Bausoll für den Oberbau bereits erfüllt. Für mehr Flexibilität im Betrieb sowie alternative Fahrtmöglichkeiten bei Störungen, hat die DB InfraGO außerdem neue Weichenverbindungen und Überleitstellen gebaut und die Oberleitungen entsprechend angepasst. In der nächsten Bauphase steht nun neben den Bahnhöfen die Signal- und Stellwerkstechnik im Fokus.

Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG: „Mit dem Abschluss der Oberbauarbeiten geht die Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin in ihre nächste wichtige Phase. Eine moderne Leit- und Sicherungstechnik wird diese wichtige Verbindung langfristig stabiler, leistungsfähiger und zukunftsfest machen. In den kommenden Monaten gilt es nun, mehr als 1.000 einzelne technische Anlagen mit der rundum erneuerten Stellwerkstechnik zu verbinden. Unser Team hat dabei gemeinsam mit den Herstellern also noch einige Herausforderungen vor sich.“

Baufortschritt der Generalsanierung Hamburg-Berlin
Baufortschritt der Generalsanierung Hamburg-Berlin
Quelle: Deutsche Bahn AG
Baufortschritt bei der Generalsanierung Hamburg-Berlin

Insgesamt 740 Kilometer Kabel verbinden künftig die verschiedenen neuen Komponenten der Strecke mit den 27 Stellwerken. Dazu zählen u.a. 678 Signale, 224 Weichenantriebe und die sogenannten Achszähler, die melden, ob ein Streckenabschnitt frei oder noch belegt ist. Nachdem die Kabel und Adern mit den richtigen Anschlüssen in den Kabelschränken verbunden sind, erfolgt ein mehrstufiger Prüf- und Abnahmeprozess.

Parallel zu den Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik erfolgen in den kommenden Monaten umfangreiche Arbeiten an 28 Bahnhöfen entlang der gesamten Strecke. Dazu gehören, je nach Station, unter anderem Bahnsteigverlängerungen, Bahnsteigerhöhungen für einen stufenlosen Einstieg in den Zug, längere Bahnsteigdächer und Wegeleitsysteme für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. 20 der 28 Bahnhöfe sollen dabei ganzheitlich zu Zukunftsbahnhöfen entwickelt werden – durch neu gestaltete Personenunterführungen, durchgängige Gestaltungskonzepte sowie mehr Sitz- und Wartemöglichkeiten und bessere Parkmöglichkeiten für Fahrräder.

Seit dem Baustart am 1. August sorgt ein umfangreiches Verkehrskonzept dafür, dass Reisende im Fern- und Regionalverkehr weiterhin ihre Ziele erreichen. Die direkten Fernzüge der DB und anderer Eisenbahnunternehmen zwischen Hamburg und Berlin werden über Uelzen und Stendal umgeleitet. Mehrere Nahverkehrslinien waren im Vorfeld gemeinsam mit den zuständigen Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen umgeplant worden. Als Ersatz für entfallende Zugverbindungen im Nahverkehr sind täglich mehr als 170 Busse des Betreibers ecoVista auf mehr als 25 Linien im Einsatz. Fahrgäste können auf einer Live-Map die Fahrt Ihres Busses verfolgen.

Auf Basis der Rückmeldungen von den Verkehrsunternehmen hat die DB InfraGO seit dem Baustart eine Vielzahl von Verbesserungen umgesetzt. Dazu gehören Sanitärcontainer an insgesamt sechs Standorten und eine angepasste Wegeleitung durch z.B. zusätzliche Schilder. Darüber hinaus wurden in Wittenberge Flächen gepflastert, damit die seit Ende November versetzte Haltestelle auch barrierefrei zugänglich ist.In Abstimmung mit den Aufgabenträgern wird das Ersatzverkehrsangebot fortlaufend an die Nachfrage angepasst. So sind im Land Brandenburg Leistungen der Linie X4 auf die Linie R verschoben worden. Das Angebot auf den Linien C2, X8 und X9 wurde ausgeweitet bzw. auf weniger stark nachgefragten Linien in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern leicht reduziert.

Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin ist 278 Kilometer lang, das entspricht etwa dem Vierfachen der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, die die DB im vergangenen Jahr als ersten Korridor gebündelt erneuert und modernisiert hatte. Mit täglich rund 470 Zügen des Regional-, Fern- und Güterverkehrs gilt die Strecke Hamburg–Berlin als hochbelastet. Die Generalsanierung wird am 30. April planmäßig abgeschlossen.

Hinweis für Redaktionen: Aktuelles Bildmaterial von der Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin finden Sie in der DB Mediathek. Umfassende Informationen zum Projekt, einen Baustellen-Blog sowie den Link zum WhatsApp-Kanal mit regelmäßigen Updates erhalten Sie unter www.db.de/hamburg-berlin. Unter https://generalsanierung.db-ersatzverkehr.de/ersatzverkehr/Generalsanierungen/Hamburg-Berlin sind alle Informationen rund um den Ersatzverkehr gebündelt.